teaser bild
Seite 1 von 3 123 LetzteLetzte
Ergebnis 1 bis 5 von 14
Forensuche

Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #1
    Registrierter Benutzer
    Registriert seit
    10.10.2018
    Ort
    Leipzig
    Beiträge
    12

    - Anzeige -

    Interesse an einer Werbeanzeige hier?
    mehr Infos unter www.medi-a-center.de

    Hallo

    Ich habe nach dem Examen eine Stelle in der Neurologie angefangen, habe in der Fachrichtung auch PJ gemacht, und war sehr begeistert. Chirurgie hatte mir auch schon immer gut gefallen, aber da ist im PJ in der Viszeralchirurgie der Funke nicht so richtig übergesprungen.

    Jetzt nach ein paar Monaten Assistenzzeit fange ich allerdings schon wieder an zu hadern Ich interessiere mich sehr für Hirntumore und habe jetzt gemerkt, dass es das ist, was ich langfristig machen will. Aus neurologischer Sicht sind diese Fälle eher eine Rarität, es sei denn man ist zufällig an einer Uni, die eine Neuroonko hat. Einige meiner Freunde sind in chirurgischen Weiterbildungen und deren Geschichten faszinieren mich schon sehr (bzw. mehr als das Tabletten hoch- und runterregeln, was ich jetzt mache). Ich finde immer noch, dass Neuro ein schönes Fach ist und die grobe Richtung möchte ich auch nicht wechseln. Allerdings überlege ich nun, Neurochirurgie zu hospitieren (wo eigentlich alle Tumorfälle hingehen). Da ich noch in der Probezeit bin, geht das allerdings erst in ein paar Monaten und ich hoffe, die Corona-Situation lässt es bis dahin zu (ich konnte schon vor meinem Berufseinstieg Corona-bedingt nur einmal hospitieren). Da ich natürlich nicht gleich großes Gerede auslösen will, müsste ich sowieso in einer anderen Stadt hospitieren. Ich bin nach dem Studium mit meinem Freund in eine andere, relativ kleine Stadt gezogen, er hat hier eine Stelle in der Kinderchirurgie angetreten und wir fühlen uns insgesamt sehr wohl und wollen eigentlich nicht direkt wieder weg...

    Ich bin insgesamt jetzt sehr verunsichert, was ich machen soll... Hat jemand Erfahrungen mit Richtungswechseln und vor allem, wie man das kommuniziert möglichst ohne, dass sich jemand beleidigt fühlt? Das Team ist sehr nett und ich will keinem auf die Füße treten, es geht eher um meine fachlichen Überlegungen. Mir ist natürlich auch klar, dass man in der NCh sehr lange braucht bis man mal in den OP darf, allerdings will ich auf jedem Fall im "Neuro..."-Arbeitsbereich bleiben, da ich das alles total spannend finde. Es gibt hier auch eine Neurochirurgie im Ort, allerdings sind Stellen in chirurgischen Fächern im Moment coronabedingt vermutlich sowieso nicht leicht zu kriegen. Und es ist auch noch dasselbe Haus...

    Würde mich freuen, Erfahrungen auszutauschen, falls jemand schon in einer ähnlichen Situation war, insb. falls es ein Wechsel in ein chirurgisches Fach war. Liebe Grüße



  2. #2
    Registrierter Benutzer Avatar von Zilia
    Registriert seit
    07.05.2019
    Beiträge
    138
    Hallo Scherbert Zitrone,

    NCHi/Neuro lässt sich gegenseitig mit ca. 1 Jahr auf die jeweilige Facharztausbildung anrechnen, ein "Ausflug" ist also auch ohne Rechtfertigung möglich
    Es gibt aber außer NCHi noch andere schöne Fächer mit Neuro und Hirntumoren wie Neuropatho/Neuroradiologie...

    Mir sind eher Fälle bekannt, in denen Leute von der Neurochirurgie (teilweise nach Jahren der Tätigkeit in diesem Fach) in die Neurologie/Neuroradiologie/Anästhesie gedriftet sind, weil die Neurochirurgie-Arbeitsbedingungen vielerorts "gruselig" sind.

    Wenn Du weißt, was ein "Freitagsquerschnitt" bedeutet, wirst Du das nicht mehr so rosig sehen wie jetzt. Du wirst, zumindest unter den mir bekannten Arbeitsbedingungen, keine Freizeit mehr haben, da Du ca. 70 Wochenstunden (wenn nicht mehr) arbeiten wirst. Meningeom-OPs sind echt schön, wenn sie oberflächlich liegen, aber beim GBM sitzt Du als Assistenz Vollzeit (kann schon mal easy-peasy 7 h und mehr dauern) mit am Tisch und Deine Hauptaufgabe ist Spülen und die Stromtaste.
    Anders als in der Neuro hast Du auch noch die ganze OP-Vorbereitung "an der Backe", noch gar nicht davon zu sprechen, dass ein Großteil davon Notfalleingriffe sind.

    Hospitiere/Rotiere doch erstmal in die inhäusige Neurochirurgie, mir scheint, Du hast davon zu idealistische Vorstellungen.

    LG, Zilia



  3. #3
    Banned
    Registriert seit
    14.07.2012
    Semester:
    FÄ 2021?
    Beiträge
    1.853
    Also wenn es wirklich darum geht, dass er sich vorwiegend mit Hirntumoren beschäftigen möchte, dann würde ich die Neuroradiologie nicht unbedingt empfehlen.

    Dort liegt in der Regel der Fokus klar auf der Diagnostik und Therapie von Schlaganfällen und anderen vaskulären Erkrankungen, BSV, usw.

    Ich denke es wird eher schwierig eine Neuroradiologie-Stelle mit klarem Fokus auf Tumorerkrankungen zu finden.



  4. #4
    Diamanten Mitglied
    Registriert seit
    17.03.2006
    Beiträge
    3.731
    Zitat Zitat von Zilia Beitrag anzeigen
    Hospitiere/Rotiere doch erstmal in die inhäusige Neurochirurgie, mir scheint, Du hast davon zu idealistische Vorstellungen.
    Das sehe ich ähnlich. Alleine dieses "Interesse an Hirntumoren" mit dem Nachsatz "es sei denn man ist zufällig an einer Uni"... was glaubst du denn was die Neurochirurgien in der Peripherie machen? Hirntumoren? Also teils hochkomplexe Elektiveingriffe? Oder vielleicht doch eher die ganzen Wirbelsäulensachen, akuten Querschnitte, Trepanationen, Ventrikel-Shunts etc... Wo würdest du dich operieren lassen mit einem Hirntumor?

    Mit so Sachen wie "Freitags-Querschnitt" usw. will man dir die Sache madig machen. Das finde ich Schmarrn. Selbst wenn an einem Freitag nachmittag ein Querschnitt kommt muss nicht eine ganze Abteilung bis nachts da bleiben um sich darum zu kümmern. Ich arbeite in der Gefäßchirurgie (bestes Fach ever ) und dort kommt auch klassischerweise Richtung Freitag nachmittag der Anruf "könnt ihr bitte Patient sowieso übernehmen, der war jetzt mehrere Tage bei uns aber die Wunden sehen so schlecht aus". Oder die Patienten mit "bisher ging es mit den Schmerzen im Bein noch, aber ich mach mir Sorgen vor dem Wochenende". Stresst mich nimmer. Es gibt einen Diensthabenden, wenns aufwändiger ist hilft man zusammen und das wars.

    Chirurgie ist ein schönes Fach, die Arbeitsbedingungen sind manchmal nicht ideal, aber das siehst du wahrscheinlich auch schon bei deinem Freund. Aber dass du dich dann zum größten Teil mit Hirntumoren beschäftigst ohne an einer Uni zu arbeiten ist wahrscheinlich unrealistisch. Ich schreib wahrscheinlich weil es solche Abteilungen sicher gibt, man muss dann halt danach suchen. Was die meisten Neurochirurgen machen die ich kenn hab ich oben beschrieben.



  5. #5
    Dunkelkammerforscher
    Registriert seit
    20.08.2004
    Ort
    Im schönen Süden
    Semester:
    das war mal...
    Beiträge
    3.740
    Zitat Zitat von GelbeKlamotten Beitrag anzeigen
    Also wenn es wirklich darum geht, dass er sich vorwiegend mit Hirntumoren beschäftigen möchte, dann würde ich die Neuroradiologie nicht unbedingt empfehlen.

    Dort liegt in der Regel der Fokus klar auf der Diagnostik und Therapie von Schlaganfällen und anderen vaskulären Erkrankungen, BSV, usw.

    Ich denke es wird eher schwierig eine Neuroradiologie-Stelle mit klarem Fokus auf Tumorerkrankungen zu finden.
    Das ist doch Quatsch, auch die NCH operiert abseits großer Kliniken meist Wirbelsäulen. In der NRad gibt es an großen Kliniken natürlich auch einiges an Tumordiagnostik, im Idealfall sogar mit fMRT, DTI, Spektro ggf sogar zusammen mit der Nuk PET/CT oder MRT.
    Aber ohne Neuroonkologie am Standort wird es natürlich mehr in Richtung Stroke gehen (ist ja quasi die Nrad Basis)



Seite 1 von 3 123 LetzteLetzte

MEDI-LEARN bei Facebook