Androhung nach Stellenabsage

[Jukka666]

Eigentlich ist es ja ein Wahnsinn, egal wie man es beleuchtet:

- Indem man die Sache ignoriert - was ich hier auch empfehlen würde - schadet man zumindest seiner eigenen Karriere am wenigsten, hat am wenigsten Magenulcera und die Angelegenheit ist wahrscheinlich damit bereits erledigt.
- Auf der anderen Seite: diese Menschen kommen mit solchem Verhalten immer wieder durch. Kein Paroli. Keine Gegenwehr, brutales Ausleben deren narzisstischen Verhaltens auf Kosten anderer. Eine Meldung an die Ärztekammer, ein gepfefferter Brief (sachlich, aber klar formuliert), eine Meldung an die Uni (falls Lehrkrankenhaus oder so), an die GF etc. etc. - irgendwas, was die Abteilungsleiter ärgert, wäre moralisch richtiger... ach ja.

[twin2]

Auch eine mündliche Zusage des Arbeitnehmers / Arbeitgebers ist eigentlich verbindlich. Ein Arbeitsvertrag benötigt keine Schriftform. Natürlich ist es bei der telefonischen Zusage schwierig mit der Beweisbarkeit.
Trotzdem ist das Verhalten des AG natürlich unmöglich.

[John Silver]

Selbst eine Zusage per Email wird kaum ausreichende Aussagekraft vor Gericht haben. Zumindest wenn es eine Zusage an einen Chefarzt ist. Auch wenn im vorliegenden Fall der Chef sich für wunder was Tolles hält, ist er doch nur ein Pimmel aus dem mittleren Management. Er entscheidet nichts, er ist nicht der Arbeitgeber, er schließt keine Verträge. Verbindlich wäre also allenfalls eine Zusage an die Personalabteilung; aber auch die entscheidet nicht allein, sondern muss etliche Zustimmungen einholen (Betriebsrat, Gleichstellungsbeauftragte(r), you name it).

[Shade]

Eigentlich wurde zu dem Verhalten der Klinik schon alles gesagt. Ich möchte nur noch hinzufügen, für den Fall, dass du dir im Hinterkopf doch noch ein bisschen Sorgen machst bzgl. deiner beruflichen Zukunft in diesem eher kleinen Fach wegen Kongressen usw: Stell dir mal vor, wie peinlich es wäre, wenn dieser Chefarzt dich auf einem Kongress sieht und zum Kollegen raunt: "Guck mal, der junge Mann/Frau da drüben hat sich erst bei mir beworben, aber dann doch eine andere Klinik bevorzugt. Hat mich ganz schön verarscht."
Unvorstellbar! Der würde doch nie zugeben, dass jemand in seiner tollen Klinik nicht arbeiten wollte..

[tarumo]

Wirklich eine tolle "Elite", die sich da bisweilen so versammelt hat in diesem Fach. Hat eher was von Mafia.

Ich persönlich sehe den Grund für überdurchschnittliche Verhaltensauffälligkeit auch in dem speziellen Fach, das nachhaltig verhindert, daß bei Animositäten einfach ins Nachbarklinikum oder in die Niederlassung gewechselt wird. Und wenn das Gras auf der Wiese nicht reicht und der Weidezaun zu hoch ist, dann fangen die Kühe halt an, sich gegenseitig anzurempeln.

Ich frage mich auch, was "auf dem Kongress" dann bitteschön passieren soll. Kinnhaken am Buffet? Zerstochene Reifen? Oder mit Betonschuhen in den nächsten Fluß? Davon abgesehen dürften die Berührungspunkte zwischen Führungsebene und WB im 1 Jahr auf Fortbildungen eher gering sein.