Kirchenaustritt nach Stellenbeginn bei katholischem Träger?

[Thomas24]

Ich denke, dass Merkmal 'Kirchenzugehörigkeit' wird je nach Sachbearbeiter und Region auch mal mehr oder weniger flexibel interpretiert. Ich hab mich mal vor Jahren bei einem konfessionellen Träger für ne Führungsstelle beworben. Man war sich über die wichtigsten Punkte schnell einig, am Ende hab ich noch ein 'Ähm. Ich bin übrigens aus der Kirche ausgetreten- wäre das für Sie ein Problem?' fallen gelassen. Kurzer Blick des Personalleiters zum Geschäftsführer, dann hieß es nur: 'Ähm, nein gar nicht. Wann könnten Sie denn anfangen?'. Hab die Stelle zwar letzten Endes doch nicht angetreten, aber sooo 100% dogmatisch schienen die Damen und Herren doch nicht zu sein.

[Trüffel]

Ist es dann nicht noch mehr eine Mogelpackung?

Kommt ja drauf an, wofür? Man geht ja wegen der Medizin ins Krankenhaus. Und was RTW-Anlieferungen angeht suchen sich die Notfallpatienten das angefahrene Haus ja auch nicht wirklich aus. Ansonsten war die pastorale Betreuung wohl etwas präsenter für Patienten, die das wünschten. In einem Haus gab es eine angeschlossene Kirche. Achja, und in den Patientenschränken lagen halt Bibeln. Davon abgesehen habe ich von der Kirche aber nichts mitbekommen.

[daCapo]

Das hab ich nicht gesagt! ...: wieso sollte ein Arbeitgeber (privat, öffentlich, kirchlich) jemanden einstellen der von vornherein erklärt dass er den Arbeitgeber im Prinzip ablehnt?

a) ich war leider auf einem kath. Gymnasium, würde ich meine Kinder nicht hinschicken. Daher kennt man das mit dem großen Teppich, wo alle Probleme und Streitigkeiten drunter gekehrt werden.
b) ich lehne nicht die Kirche ab, sondern die Kirchensteuer. Bei der Organisation der Kirche gäbe es auch noch erheblichen Modernisierungbedarf angesicht mancher mittelalterlichen Strukturen.

Wenn die kirchlichen Krankenhäuser rein von Kirchensteuern finanziert werden würden, wäre es absolut legitim, wenn die Kirchen ihre Regeln bzgl. Moralvorstellungen und Lebensführung der Arbeitsnehmer durchsetzen würden. Aber die Kirchen bezahlen nichts und dürfen leider trotzdem in Personalfragen bestimmen

Oder kürzer: "Wes Brot ich ess, des Lied ich sing". Und solange die Kirche die Krankenhäuser nicht finanziert, singe ich auch nicht die Lieder der Kirche.

Gerade nachrangige Mitarbeiter werden davon größtenteils verschont werden. Aber sicher sein, kann man sich nicht. Typisch Kirche.
Da stimme ich dir zu. Letztendlich sollte die Kirche diese Einrichtungen garnicht führen.

Ich denke, dass Merkmal 'Kirchenzugehörigkeit' wird je nach Sachbearbeiter und Region auch mal mehr oder weniger flexibel interpretiert.

Das kann so sein, muss es aber nicht.
Bei mir war für eine nachrangige Stelle der Kirchenaustritt auch kein Problem. Wenn man jedoch währenddessen austritt oder ein 2x Mal heiratet...wer weiß, was die Büchse der Pandora da alles noch bereit hält.Typisch Kirche.

[Feuerblick]

Mei, war ein Caritas-KH in Bayern. Evangelisch kenne ich nicht. Aber selbst wenn man gar nichts spürt, stellt sich dann doch die Frage, warum bewirbt das KH das dann auf ihrer Homepage? Es gibt ja wohl nicht ein einziges Krankenhaus in kirchlicher Hand, dass nicht gerne auf seiner Homepage mit den klassischen Schlagwörter wirbt.

Ist es dann nicht noch mehr eine Mogelpackung? Vollständige Finanzierung durch den Staat und das SolidarSystem, aber dann nicht mal „richtig“ Kirche anbieten. Wozu dann überhaupt ein kirchliches Haus?

Dann sind aus der logischen Perspektive die strengen katholischen Häuser ja irgendwie - ja, konsequenter. 

Ich finde ja christliche Werte an sich nicht falsch. Und die „spürt“ man ja durchaus auch.

[milz]

Es war die beste Entscheidung meines Lebens, mich von dem geistigen Müll zu trennen.
Als wissenschaftlich denkender Mensch braucht man das so wenig wie Astrologie oder Globuli.