Bewerbungstief als Assistenzärztin - Wie komme ich da raus?

[Zilia]

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[Rettungshase]

Wenn ich 3mal in einem (!) Gespräch erklären muss, warum ich ein Zweitstudium absolviert habe, komme ich mir irgendwie veralbert vor.

Kann es vielleicht sein, dass du nicht schlüssig darlegen konntest, wie das eine zum anderen kam? Ehrlicherweise ist das Thema für Personaler üblicherweise nicht soooo spannend, dass sie es mehrfach hören wollen. Dahinter steckt oft die Frage, ob sich dahinter ein Bewerber versteckt, der ständig seine Laufbahn ändert und nach einem Jahr eh wieder weg ist.
Hier ist es oft hilfreich, noch mal die Brücke zu ziehen, wieso gerade diese Laufbahn sich positiv auf dich als Arbeitnehmer auswirkt. (z.B. "Wegen meiner langen, praktischen und theoretischen Erfahrung als xx kann ich yy Skill, welcher relevant für die Ausübung von zz ist, sehr gut.")


Ansonsten bekomme ich beim Lesen deines Textes das Gefühl, dass diese psychische Belastung - die absolut nachvollziehbar ist - aktuell das Hauptproblem darstellt. Jeder Satz ist voll von Hoffnungslosigkeit.
Hast du Psychotherapie oder ein psychiatrisches Assessment (Stichwort Depression) mal in Betracht gezogen?

[joggi]

Hallo Zilia,
tut mir wirklich Leid, dass es dir so schlecht geht. Du steckst zur Zeit tief im Loch, aber auch das wird wieder besser!! Fast jede Depri hat ein Ende. Bis dahin schaue , dass du deinen Tagesablauf strukturierst, dich viel bewegst und Kraft tankst.
Muss es unbedingt eine Klinik sein? Es werden zum Beispiel gerade jetzt Weiterbildungsstellen in der Allgemeinmedizin von der KV gefördert. Wenn du dir die Arbeit in einer Praxis, auch langfristig vorstellen kannst, wäre das vielleicht eine Alternative?
Liebe Grüße joggi

[Mr. Pink online]

Das was Rettungshase schreibt, kam mir auch als erstes in den Sinn: Zweitstudium, in zwei Jahren schon zwei Fachbereiche, jetzt die 3. Stelle(?). Das klingt auf dem Papier nach jemandem, der nicht weiß was er will. Das soll jetzt keine Unterstellung sein, sondern nur was man auf den ersten Blick vermuten könnte. Sowas ist im kurzen Gespräch schwer zu entkräften, obwohl ich mir sicher bin, dass du deine Gründe hast. Ganz nachvollziehbar finde ich es nicht, wieso du unbedingt in die Chirurgie willst, wenn du jetzt schon körperliche Probleme hast. Das umkämpteste Fachgebiet ist es aber mit Sicherheit nicht, eine Stelle solltest du da schon mittelfristig finden (egal wie dein Lebenslauf aussieht). Ich hätte dir aus mehreren Gründen dazu geraten was anderes zu suchen:
1. du bist 40 und partnerlos, was dich offensichtlich belastet. Eine Karriere in der Chirurgie wird zu einer Besserung dieser Situation sicher nicht beitragen
2. Du bist körperlich und psychisch angeschlagen, du solltest dir gerade zum Wiedereinstieg vielleicht was "lockeres" suchen um auch Zeit für dich und dein Rehabilitation zu haben
3. Psychotherapie klingt sinnvoll, das lässt sich aber nicht gut mit einer Vollzeitstelle verbinden. Also entweder erst mal ne Teilzeitstelle wo ein fester Tag frei ist

Vielleicht reicht aber auch das Erfolgserlebnis einer neuen Stelle schon, um dich aus dem psychischen Loch rauszukatapultieren. Ist ja oft so. Ich fürchte aber bei dir prallen Erwartungen an das Leben mit der Wirklichkeit aneinander, das wird langfristig nicht gut gehen.

[Zilia]

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