teaser bild
Seite 52 von 59 ErsteErste ... 242484950515253545556 ... LetzteLetzte
Ergebnis 256 bis 260 von 294
Forensuche

Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #256
    Banned
    Mitglied seit
    04.07.2014
    Beiträge
    1.816

    - Anzeige -

    Interesse an einer Werbeanzeige hier?
    mehr Infos unter www.medi-a-center.de

    Naja, das Brotgesetz in Frankreich finde ich ganz gut: kein Tiefkühl Schmarn, feste Preise, kein Glucose/Fructose/Malz/Müll, fester Preis....mal am Rande

    Klar hat das Konsequenzen, wenn der Staat sich einmischt. Ist jetzt nicht ganz neu

    Leider ist das auch nötig: z.B. der Unfug mit den professionellen AirBnB Wohnungen, die dem Hotelmarkt und dem Wohnungsmarkt schaden. Kann man ja machen: Aber dann offiziell mit Genehmigung. Ebenso bei UBER.
    Staatliche Einmischungen und Regulierung sind wichtig, wenn es um essentielle Dinge geht wie Wohnen, Wasser, Strom, Gesundheit, Internet/Telefon/Fernsehen, Straßen/Verkehr, Bildung, die jeder braucht und die man besser nicht geschäftstüchtigen Personen und Unternehmen ganz allein überlässt.

    Noch ein Beispiel für gute Regulierung war ja das Roaming: Vllt errinnern sich da noch manche, was für einen Reibach die Netzbetreiber in der EU damit betrieben haben bis zur Regulierung.
    Geändert von daCapo (27.03.2021 um 19:24 Uhr)



    MEDIsteps - Verringert Bürokratie deiner ärztlichen Weiterbildung - [Klick hier]
  2. #257
    Banned
    Mitglied seit
    04.07.2014
    Beiträge
    1.816
    Zitat Zitat von Thomas24 Beitrag anzeigen
    Zu a. Das wären ja alles valide Argumente, wenn der Großteil des Preisanstiegs auf Gehälter und Löhne von Pflege und Ärzten zurückzuführen wäre. Sind Sie aber nicht. Genau -wie in Deutschland- werden über 80% der Kosten nicht vom Personal verursacht.
    Naja in Krankenhäusern machen die Personalkosten >60% aus, nicht gerade wenig.
    https://www.aerzteblatt.de/nachricht...m-so-teuer-ist

    In diesem Artikel werden hohe Kosten für Medikamente (deutlich höher als hier), Personalkosten (höhere Gehälter als hier), höhere Kosten für Bildgebende Verfahren (obwohl nicht häufiger angewandt)...Es sind also die Preisschilder in den USA, die das System so teuer machen.
    Wenn es einfach wäre als Arzt dort einzuwandern, wären möglicherweise die Gehälter niedriger.
    Der US amerikanische Staat kann tun was er möchte, müssen die Bürger dort für sich selbst entscheiden. Hier bitte nicht so überhöhte Preise. Ist jetzt auch kein großes Geheimnis, dass das US amerikanische Gesundheitssystem kein Vorbild darstellt und auch keine direkte Nachahmer findet.

    Ich habe nie gesagt, dass staatliche Regulierung und Einmischung unbedingt und immer positiv sein müssen. Das maximale Negativbeispiel waren Staaten wie die DDR (wer sie noch kennt), allerdings bzw. erschwerend auch kein Rechtsstaat, somit nur bedingt vergleichbar.

    Zitat Zitat von Thomas24 Beitrag anzeigen
    Wenn es diesen putativen Zusammenhang geben würde, dann müssten wir in Deutschland weltweit führend in der Covid Pandemie Bekämpfung sein, weil wir einen der größten und teuersten Verwaltungsapparate der Welt besitzen. Ähem.
    Der NHS in GB hat ebenfalls eine große Verwaltung und ist letztendlich staatlich, trotzdem sind sie schneller mit ihrer Impfkampagne und trotz dieser staatlichen Struktur ist es eine preiswerte Krankenversicherung im internationalen Vergleich (gerade zu den USA). Klar ist da vieles auf Low-Cost ausgerichtet, dafür hat man auch keine hohen Beiträge. Wenn man da schnell einen Termin für einen elektiven Eingriff braucht oder höhere Ansprüche hat an Zimmer, Wahlarzt, Essen, gibt es auch private Kliniken, die immer Zeit haben.

    Zitat Zitat von Thomas24 Beitrag anzeigen
    (Abgesehen davon: würden wir in D unseren eigenen Arbeitsmarkt ebenfalls abschotten- wären wir massive Profiteure. Aber lieber weiter "solidarisch" sein und dafür Ost- und Mitteleuropa ausbluten lassen, während die Arbeitsbedingungen in deutschen Kliniken eher verbesserungswürdig bleiben?)
    Da bin ich jetzt bei dir. Diese EU Freizügigkeit hat sicherlich auch ihre Vorteile, aber hier definitiv nicht und im Großen und Ganzen auch nicht, habe da meine Meinung geändert. Es wäre besser, wenn der Arbeitsmarkt weniger freizügig wäre. Das hätte für dich als Facharzt auch viele Vorteile, aber das wäre nur ein "Nebeneffekt" wie du sagst.
    Gerade für die vielen Krankenhausärzte in den Innere Medzinmühlen gäbe es extreme Vorteile. Vllt käme es dann endlich mal zu besseren Arbeitsbedingungen in Krankenhäusern in den großen Fächern. So gibt es momentan immer Bewerbernachschub, praktisch für die Arbeitgeber.
    Geändert von daCapo (27.03.2021 um 19:36 Uhr)



    MEDIsteps - Verringert Bürokratie deiner ärztlichen Weiterbildung - [Klick hier]
  3. #258
    Diamanten Mitglied
    Mitglied seit
    03.06.2002
    Semester:
    Been there, done that... there was no T Shirt
    Beiträge
    4.919
    Zitat Zitat von daCapo Beitrag anzeigen
    Naja, das Brotgesetz in Frankreich finde ich ganz gut: kein Tiefkühl Schmarn, feste Preise, kein Glucose/Fructose/Malz/Müll, fester Preis....mal am Rande

    Klar hat das Konsequenzen, wenn der Staat sich einmischt. Ist jetzt nicht ganz neu

    Leider ist das auch nötig: z.B. der Unfug mit den professionellen AirBnB Wohnungen, die dem Hotelmarkt und dem Wohnungsmarkt schaden. Kann man ja machen: Aber dann offiziell mit Genehmigung. Ebenso bei UBER.
    Staatliche Einmischungen und Regulierung sind wichtig, wenn es um essentielle Dinge geht wie Wohnen, Wasser, Strom, Internet, Straßen/Verkehr, Bildung, die jeder braucht und die man besser nicht geschäftstüchtigen Personen und Unternehmen ganz allein überlässt.

    Noch ein Beispiel für gute Regulierung war ja das Roaming: Vllt errinnern sich da noch manche, was für einen Reibach die Netzbetreiber in der EU damit betrieben haben bis zur Regulierung.
    Ich denke, wir reden hier aneinander vorbei.
    Ein gewisses Maß an staatlicher Regulation in Fragen der essentiellen Infrastruktur: innere und äußere Sicherheit, Transport und essentielle Dienstleistungen wie Kommunikation und Elektrizität ist für das Funktionieren einer Gemeinschaft wichtig. Leider meistens teuer und ineffizient, und wird gerne von der Politik verwendet, um dort ehemalige Parteikader und Funktionäre usw. bis zur Rente in hochbezahlte Versorgungspöstchen abzuschieben (siehe diverse kommunale Stadtwerke, Sparkassen usw.).

    Aber: generell- und hier weichen wir voneinander ab- scheinst du die Annahme zu haben, dass der Staat sich auch in andere Bereiche des öffentlichen (Wirtschafts-) Lebens einmischen darf, und das dann auch noch gesamtgesellschaftlich positive Effekte haben soll. Und da bin ich nicht bei Dir. Mehr staatliche Beteiligung bedeutet für mich weniger Effizienz, weniger Innovation und weniger Dynamik, die dann in weniger Produktivität kulminiert.

    Nehmen wir mal ein aktuelles Beispiel: eine Drogeriekette bekommt es hin, innerhalb von wenigen Wochen Schnellteste flächendeckend anzubieten. Die Bundesrepublik Deutschland -wohlgemerkt (noch) ein Industriestaat mit den weltweit höchsten Steuern- und Abgaben für seine Bürger- und einem exorbitant ausgebautem Verwaltungsapparat: nicht.

    Mittelständler und DAX Konzerne bekommen es innerhalb von zwei Wochen hin, ihre digitale Infrastruktur auf Home Office, Virtuelle Meetings etc. umzustellen. Unser staatliches Schulsystem hingegen... na da gibt es genügend Schulen, wo zu Anfang der Pandemie Teile der Lehrerschaft noch nicht einmal eine dienstliche E-mailadresse besaß. Nach über einem Jahr (!) Pandemie funktioniert ein flächendeckender remote Unterricht immer noch nicht gut. Eine mir bekannte Grundschule bot den Eltern an: vier Stunden Online Unterricht pro Woche (!!) für die Kinder anzubieten.

    Gesundheitsämter arbeiten -nach über einem Jahr- noch immer nicht flächendeckend mit der SORMAS Software https://www.aerztezeitung.de/Politik...rt-416538.html, die Meldungen von Neuerkrankungen schwanken über das Wochenende (klar, ist ja auch Feierabend...). usw. pp. Die magische Inzidenzzahl von 50 leitete sich von der "durchschnittlichen Fähigkeit eines Gesundheitsamtes Kontakte nachzuverfolgen" ab. Völlig gleichgültig, ob das Gesundheitsamt Dortmund mehrere hundert Kontakte nachvollziehen kann, während andere das nicht können.

    Die Politik meldet sich und will die niedergelassenen Kollegen in die Impfaktion einbeziehen. Ja, nein, doch, weiß nicht. Oh. Dann wieder ja. https://www.zdf.de/nachrichten/polit...april-100.html Atemberaubend schlechte Performance.
    (Böse Zungen behaupten: hätten wir z.B. Amazon mit der deutschlandweiten Distribution von Impfstoffen beautragt, dann wäre es glatter gelaufen).

    Ich beneide deine Fähigkeit, immer feste weiter an die grundsätzlich segensreiche Wirkung des Staates zu glauben.
    Und wenn man sieht, wie wir die COVID Pandemie managen, da muss man sagen: hey, beim Berliner Flughafen ist es doch ganz solide gelaufen



    MEDIsteps - Verringert Bürokratie deiner ärztlichen Weiterbildung - [Klick hier]
  4. #259
    Diamanten Mitglied
    Mitglied seit
    03.06.2002
    Semester:
    Been there, done that... there was no T Shirt
    Beiträge
    4.919
    Zitat Zitat von daCapo Beitrag anzeigen
    Der NHS in GB hat ebenfalls eine große Verwaltung und ist letztendlich staatlich, trotzdem sind sie schneller mit ihrer Impfkampagne und trotz dieser staatlichen Struktur ist es eine preiswerte Krankenversicherung im internationalen Vergleich (gerade zu den USA). Klar ist da vieles auf Low-Cost ausgerichtet, dafür hat man auch keine hohen Beiträge. Wenn man da schnell einen Termin für einen elektiven Eingriff braucht oder höhere Ansprüche hat an Zimmer, Wahlarzt, Essen, gibt es auch private Kliniken, die immer Zeit haben.
    Das NHS ist -außerhalb der Vorzeigezentren- wirklich teilweise erschreckend ausgestattet, räumlich, personell und vom Equipment her. Im Moorfields Eye Hospital an der City Road- immerhin eine der renommiertesten Augenkliniken Europas- gibt es Spaltlampen, wo unter dem Tisch die Schrauben rausstehen (Bitte Tetanusschutz nicht vergessen, wenn man sich eine Schraube ins Knie rammt). Das habe ich bislang nirgendwo anders gesehen. Darauf angesprochen, meinten die Kollegen Augenzwinkernd nur "It´s the people that make this place so special...". Ich mag den britischen Humor, aber unter solchen Umständen arbeiten wollen- no thanks. Klinisch waren die Leute Tip Top ausgebildet- aber das änderte nichts daran, dass die Wartezeiten, die Organisation, das Equipment, die Röumlichkeiten usw. ähm, Verbesserungswürdig waren. Ich frage mich, was das englische System eigentlich zu leisten imstande wäre, wenn es nicht so sehr mit Bürokratie, Admin usw. ausgelastet wäre.
    Das Richard Desmond Children´s Eye Centre at Moorfields Eye Hospital hingegen war absolute Spitzenklasse. Aber: das Children´s Eye Centre ist eben nicht durch staatliche Finanzierung, sondern durch eine private Spende errichtet worden (Fun fact: google mal, wer Richard Desmond war und womit er sein Geld verdient hat ).

    Aber selber als Patient im NHS? Lieber nicht. Wird schon einen Grund geben, warum der ein oder andere Londoner seinen Consultant auf der Harley Street aufsucht, obwohl er genau den gleichen Consultant auch im NHS aufsuchen könnte (nur halt viel, viel später).



    MEDIsteps - Verringert Bürokratie deiner ärztlichen Weiterbildung - [Klick hier]
  5. #260
    Banned
    Mitglied seit
    04.07.2014
    Beiträge
    1.816

    - Anzeige -

    Interesse an einer Werbeanzeige hier?
    mehr Infos unter www.medi-a-center.de

    Zitat Zitat von Thomas24 Beitrag anzeigen
    Ich beneide deine Fähigkeit, immer feste weiter an die grundsätzlich segensreiche Wirkung des Staates zu glauben.
    Und wenn man sieht, wie wir die COVID Pandemie managen, da muss man sagen: hey, beim Berliner Flughafen ist es doch ganz solide gelaufen
    Die Schlampereien in Behörden sollte man nicht einfach so hinnehmen und daraus die grundsätzliche Konsequenz ziehen: die Wirtschaft kann das immer besser. In den skandinavischen Ländern kriegt man das besser hin mit digitalem Unterricht. Natürlich lassen die sich auch was kosten, das geht ja schonmal hier nicht
    Wenn hier Schlampereien auffallen, dann bleibt trotzdem alles so wie es ist. Keine Konsequenzen.
    Unbequeme Reformen (z.B. Kirchensteuer) werden einfach nicht angegangen, weil es unangenehm ist. Grundsätzlich habe ich nix gegen Unternehmertum, in DE schweift das ganze nur so schnell in Billigheimertum&Ausbeutung aus nach meiner Erfahrung.

    Zitat Zitat von Thomas24 Beitrag anzeigen
    Aber selber als Patient im NHS? Lieber nicht. Wird schon einen Grund geben, warum der ein oder andere Londoner seinen Consultant auf der Harley Street aufsucht, obwohl er genau den gleichen Consultant auch im NHS aufsuchen könnte (nur halt viel, viel später).
    Immerhin hat man da die Faxgeräte abgeschafft und kennt schon E-Mail. Bis das hier kommt...wahrscheinlich niemals.
    Ich habe bereits gesagt, dass der NHS eine Basismedizin bietet ohne viele Schnörkel.
    Man zahlt auch deutlich weniger als hier dafür. Klar gibt es dann alte Gebäude, weniger Betten, weniger Krankenkassen (nur 1), weniger DRG-Codierung (garkeine), weil man nunmal weniger Geld als Bürger reinbuttert.
    Man kann da auch nicht schlecht verdienen.
    https://jerseyeveningpost.com/news/u...p-nhs-doctors/
    Ich würde in so mancher DE Klinik mich weder behandeln lassen, noch da arbeiten. Meinen Hausarzt nutze ich nur für die Grundversorgung, bei was Ernstem würde ich wahrscheinlich noch woanders hin. Die Qualität der Allgemeinmedizinausbildung in DE lässt ja zu wünschen übrig, schau dir mal die Weiterbildung der GPs in GB an: Da heißt es nicht: Stell dir mal was zusammen, mal hier mal dort, Fächer halb egal oder werde erstmal FA für XY und dann Quereinstieg in 2 Jahren.

    Zitat Zitat von Thomas24 Beitrag anzeigen
    Ich beneide deine Fähigkeit, immer feste weiter an die grundsätzlich segensreiche Wirkung des Staates zu glauben.
    Und wenn man sieht, wie wir die COVID Pandemie managen, da muss man sagen: hey, beim Berliner Flughafen ist es doch ganz solide gelaufen

    Also du kannst es drehen und wenden wie du möchtest: In GB war es der NHS mit der Impfkampagne und nicht Amazon. Es geht also mit staatlichen Institutionen, man muss nur "Wollen".

    Amazon DE kann auch nicht etwas verteilen, wenn das nicht vorhanden ist und nur mit politischem Einfluss bestellbar ist.
    Letztendlich ist es die Schuld von Merkel, Spahn und Co, die typisch für unser Land (Schlafender Michel) eben geschlafen haben, während halb-seriöse Leute wie Boris Johnson es besser hinbekommen. Mit den entsprechenden Engagement, Finanzen und Beziehungen hätte man jetzt nicht die Situation.
    Aber nein: erst noch warten auf Behörden, Zulassung statt im Dezember anzufangen. 1000x Zettel unterschreiben bei der Impfung. Ich habe bisher NIE etwas unterschrieben für alle anderen Impfungen, die ich je bekommen habe. Das Arztgespräch muss man schriftlich ablehnen. Alles so albern und von gestern. Lieber etwas Impfstoff horten....wir haben ja hier die Zeit, und in Deutschland wartet man gerne. Chinesische und russische Impfstoffe schonmal garnicht und die eigenen Impfstoffe exportieren
    Also ich gebe dir Recht: Die Impfkampagne in DE ist von der Beschaffung bis zur Verteilung etwas halbherzig und vor allem langsam, sehr formal und unpragmatisch/unflexibel. Die Verantwortlichen müssten ausgetauscht werden.
    Geändert von daCapo (27.03.2021 um 22:23 Uhr)



    MEDIsteps - Verringert Bürokratie deiner ärztlichen Weiterbildung - [Klick hier]

MEDI-LEARN bei Facebook