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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #226
    Diffeldoffel Avatar von tarumo
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    Zitat Zitat von Trüffel Beitrag anzeigen
    So sitzt man mit einem Haufen maximal angepasster Drückeberger in einem Boot und muss realisieren, dass man als einziger Querulant unter 14 Ko-Assistenzärzten nunmal realistisch nichts drehen kann, wenn man es aber nicht mindestens versucht, gleichzeitig Teil des Problems ist. Lose/Lose auf allen Ebene, Windmühlen halt. Das schafft Frust und irgendwann Resignation.
    100% agree. Dann fängt man einfach an, die anderen 14 KO-"Kollegoiden" zu überzeugen. Müssen ja gar nicht alle sein. Und zwar damit, wie sie sich ins eigene Fleisch schneiden. Das geht im Arbeitsumfeld auch einfacher (eigene Erfahrung) als in einem Internetforum, wo In-die-Tasche-Lügen , whataboutism oder das Beschimpfen von kritischen Stimmen als "AfDler" "Finanztype" oder wie gestern als "Chauvi" als Reaktion üblich sind.
    Und über den Entzug von Geldmitteln kann man tatsächlich eine Institution "drehen". Wenn neben kläglichen Tarifabschlüssen nur Textbausteine und Floskeln zu kritischen Fragen wie Coronabonus, eHBA, PA oder warum der MB die erleichterte Einwanderung von Ärzten aus dem Nicht-Eu-Gebiet fordert, zurückkommen, kann man sich das Geld nämlich sparen. In dem Moment, wo dann durch Geldmangel Arbeitsplätze anfangen zu wackeln, setzt schon mal ein Umdenken ein.
    Die Eisenbahner haben mit der GdL einen eigenen Laden aufgemacht, nachdem die eigentlich zuständige EVG sich als systemtreu bis unfähig erwiesen hatte.
    Auch den Beitrag an die "Antiärztekammer" kann man sich mit juristischen Tricks sparen, da man aber zumindest bis zum FA von denen abhängig ist, empfehle ich das nicht.
    Und "KV" ist sowieso freiwillig, wie Jens Spahn sagte, es "wird ja niemand gezwungen, als Kassenarzt zu arbeiten" (es sei denn, er/sie ist "Quotenstudent/in", aber das ist ja wieder eine andere Geschichte).
    "An allem Unfug, der geschieht, sind nicht nur diejenigen schuld, die ihn begehen, sondern auch die, die ihn nicht verhindern"
    Erich Kästner, "Das fliegende Klassenzimmer"



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  2. #227
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    Es ist die eine Sache zu argumentieren, dass PA für die WBA eine Gefahr darstellen, weil sie in den Funktionen oder im OP die Stelle von WBA einnehmen und damit deren Ausbildung erschweren, denn damit bin ich sogar d'accord. Auf der anderen Seite aber Panik zu schieben, dass ein Bachelor of PA dir deine Kassenpatienten im ambulanten Bereich streitig macht ... das finde ich ehrlich gesagt peinlich, denn damit degradiert man seinen eigenen Berufsstand.

    Zu Punkt 1: Wenn ein PA anstatt auf Station die Aufnahmen und die Arztbriefe zu machen im OP oder in der Funktion steht, dann ist das nicht so weil BÄK und Krankenkassen das so beschlossen haben, sondern weil Personal-OA oder CA die Leute dort einsetzen und ihrer Aufgabe als Weiterbilder nicht nachkommen. Sowas sollte und muss sanktioniert werden. Ich persönlich würde ein solches KH verlassen.
    Zu Punkt 2: Der von euch ja richtigerweise prognostizierte Ärztemangel im ambulanten Bereich wird ganz sicher nicht dazu führen, dass eine Gruppe der anderen den Kuchen wegnimmt, sondern dass die Kuchenstücke für den einzelnen vermutlich noch größer werden. Die größten Kuchenstücke werden sich dann sicher nicht die PA oder Studied Nurses nehmen können. Schon allein weil die KK riechen wird, wieviel Geld sich mit Zusatzversicherung à la "Nur-Arzt-Behandlung" machen lässt. Es ist einfach fernab jeder Lebenswirklichkeit, dass ein PA nach drei Jahren Studium nur annähernd die gleichen Leistungen anbieten und sinnvolle Therapiekonzepte entwickeln kann wie momentan ein niedergelassener FA. Sie können dort bestenfalls unterstützend mitwirken, wobei, wie schon vorher gesagt, das auch durch eine gute MFA oder Pflege gelingt. Wenn ihr trotzdem glaubt, dass der Bachelor of dingsbums an eure Kompetenzen rankommt und euch am Ende sogar ersetzt, dann ist in der Ausbildung was gehörig falsch gelaufen.



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  3. #228
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    Zitat Zitat von Mr. Pink online Beitrag anzeigen
    [...]Zu Punkt 1: Wenn ein PA anstatt auf Station die Aufnahmen und die Arztbriefe zu machen im OP oder in der Funktion steht, dann ist das nicht so weil BÄK und Krankenkassen das so beschlossen haben, sondern weil Personal-OA oder CA die Leute dort einsetzen und ihrer Aufgabe als Weiterbilder nicht nachkommen. Sowas sollte und muss sanktioniert werden. Ich persönlich würde ein solches KH verlassen.[...]
    Das setzt voraus, dass man die Alternativen hat. Wenn sich die Landschaft weiterhin dahin entwickelt, dass man nur noch Großbunker hat, dann wird das deutlich schwieriger. Die gleiche Kammer, die Multistandortchefärzten problemlos die Beleihung mit der Weiterbildungsermächtigung gewähren, werden nach der Krähentheorie sowieso nicht einschreiten und die Rechtsaufsicht über die Kammer ist sowieso nur auf dem Papier existent.
    Zitat Zitat von Evil
    Im Zweifel ist für einen Kardiologen eine Koro immer indiziert.



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  4. #229
    Diamanten Mitglied
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    Ein westdeutsches Unternehmen versucht gerade ein neues Geschäftsmodell im Osten zu etablieren:

    Ausgangsproblem:
    Eine überalternde Bevölkerung in ländlichen Gebieten (mit vergleichsweise niedrigerer Kaufkraft und mentalitätsmäßig auch kein Selbstzahler oder IGEL Klientel darstellen) = Unattraktive Niederlassungsbedingungen für niedergelassenen Fachärzte für Augenheilkunde, z.B. Erzgebirge, Lausitz etc.

    Hoher Beratungs- und Behandlungsbedarf angesichts der Demographie (diabetische Retinopathien, AMD, Glaukome, Cataracte etc.) trifft auf eine personell ausgedünnte Facharztlandschaft.

    Mangel an niederlassungswilligen Augenärzten, die vornehmlich a) Work Life Balance bei gutem Einkommen wollen- gerne in Anstellung- ohne eigenes wirtschaftliches Risiko, und -falls doch eine Niederlassung angestrebt wird- dann b) Ballungsräume mit entsprechendem kulturellen Angebot und kaufkräftiger Patientenklientel bevorzugen, keinesfalls jedoch eine propevolle KV Praxis auf dem platten Land, in dem man nur über 'Masse und hoher Schlagzahl' von GKV Patienten auf seine Umsätze kommen kann.
    Vakante KV Sitze können zum Teil nicht mehr nachbesetzt werden, mangels Interesse.
    Bisherige Lösungen der betroffenen KV haben den Mangel bislang nicht abstellen können. Teilweise gibt es Umsatzgarantien, bzw. Praxen in KV Eigenbetrieb an, in denen die Kollegen in Anstellung arbeiten können, darüber hinaus gibt es Sonderprogramme mit Fördergeldern. Dennoch finden viele Patienten keine Praxis, geschweige denn eine Klinik, die eine Dauerbetreuung übernehmen würde.

    Das Geschäftsmodell:
    das MVZ beschäftigt Optometristen (nein, keine im US Sinne weitergebildeten Optometristen mit mind. 4 jöhriger Weiterbildung, sondern oft in Schmalspurkursen weitergebildete Optiker- in Deutschland ist das Berufsbild des Optometristen nämlich noch nicht bundeseinheitlich reguliert) anstelle von teuren, seltenen und niederlassungsunwilligen Augenärzten. Diese übernehmen das Screening der Patienten (für kleines Geld als Selbstzahlerleistung, denn die Optometristen können noch nicht zu Lasten der GKV arbeiten). Falls beim Screeningprozess eine behandlungs- und vor allem Op würdige Erkrankung vorliegt (mal angenommen, diese wird auch richtig erkannt), kommt ein vom MVZ angestellter Augenarzt ins Spiel, der dann die Behandlung übernimmt. Das MVZ spart sich die ärztliche Manpower, die Sie auf dem freien Markt für das ländliche Ostdeutschland eh nicht bekommen könnte, und schöpft dafür den Rahm ab- die extrabudgetären operativen Leistungen.

    Wenn das Modell Schule macht, wäre das auch was, was im ländlichen Westen Schule machen könnte.
    Das wäre dann ein echtes Problem für die Masse der rein konservativ tätigen Kollegen.



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  5. #230
    Diffeldoffel Avatar von tarumo
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    Vielen Dank an die Einblicke aus der Perspektive einer anderen Fachrichtung.

    Tja, 30 Jahre nach der Wende gibt es zwar Bananen für jedermann und Autos ohne Wartezeit.

    Dafür aber Schlangen um den ganzen Block bei der Terminvergabe bei Kassen-Augenärzten:

    https://www.lvz.de/Region/Doebeln/An...eht-Reissleine
    https://www.otz.de/regionen/gera/nac...220380983.html
    https://www.volksstimme.de/sachsen-a...beim-augenarzt
    https://www.aerztezeitung.de/Wirtsch...in-268556.html

    Sozialismus scheitert immer und überall. Und wenn es nur im Gesundheitswesen ist. Auch die staatlichen Lösungsrezepte sind die gleichen:

    https://www.aerzteblatt.de/archiv/13...-Verhaeltnisse

    Ärzte "umverteilen", neue "Bedarfsplanung" im Fünfjahresplan des ZK der KV der BRDDR und dann wird alles besser. Der Sozialismus siegt!
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