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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #1
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    Hallo ihr Lieben,

    arbeitet einer von Euch aktuell in einer Reha-Klinik und kann ein bisschen von seinem Arbeitsalltag/Dienstbelastung etc erzählen?



  2. #2
    irgendwo dazwischen
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    im Grünen
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    neverending story
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    Hallo,
    ich arbeite seit 3 Jahren in einer (bzw. der 2. Reha-Klinik), hab nach 3 Jahren Ortho/Unfall auf Reha-Medizin gewechselt und war dementsprechend in orthopädischen Reha-Kliniken. Da ist es unterschiedlich. Letzte Klinik viel AHB, häufig Knie- und Hüft-TEP, eher unkompliziert, sehr dankbar, gute Fortschritte, dafür alt und multimorbide. Hier gab es auch wenig spektakuläres ... Aufnahmeuntersuchung, Therapieplan erstellen, Visiten, Abschluss und v.a. dann sozialmed. Leistungsbeurteilung, die ich damals noch gar nicht verstanden habe. Keine Diagnostik o.ä., zum Röntgen z.B. bei Unfall, in die Klinik am Ort, bei rehabezogenen Aufnahmen hatten wir Kooperation mit einer anderen Rehaklinik (hier gibts mehr als 10 im Ort), haben aber bis 1 Woche auf Termin gewartet. Ausbildungstechnisch eher mau, ich war die einzige deutschsprachige Kollegin mit Erfahrung, der Rest waren fast immer kurz nach Studium und aus dem Ausland mit dementsprechend wenig Kenntnissen.

    Aktuell arbeite ich in einer Rheumaklinik ... bin hier gerade recht zufrieden. Top Therapeuten, Kältekammer, spezielles Fibromyalgie-Programm, gut zusammengesetztes Team aus mehreren Fachbereichen. Man lernt was, eigenes Röntgen, eigenes Labor, wirkliche Teambesprechungen, Möglichkeiten für Sonos, wenn man will auch Ergometrie, Gelenkinfiltrationen oder Akupunktur. Ist zwar immer noch Reha, aber wenn man doch mal wieder einen Rheumatiker rausfischt, ist man auch etwas stolz. Ca. 1/3 Rheuma, Rest ist häufig "chronischer Rücken", wenig AHB, ab und zu nach Schulter-OP oder so. Aber dafür jüngere Pat. und gerade die Rheumapat. sind für jeden Fortschritt dankbar.

    Arbeitszeiten in Klinik Nr. 1 38.5, hier jetzt 40h, etwas blöd verteilt, aber naja. Dienste 24h wie üblich, aber eher geringe Belastung. Hier ist es meiner Meinung nach gerade doof gelöst, weil es kein dienstfrei gibt (im Gegensatz zu den meisten Kliniken), aber die Kollegen finden es toll und wollen keine Änderung. Dafür schlagen sie sich um die WE-Dienste, die pro Stunde bezahlt werden (vorher pauschal pro Dienst). Ich vermeide sie und komme mit 3-4 hin, einige machen freiwillig 8, 2 Kollegen verzichten ganz oder springen mal im Notfall ein. Dienstbelastung ist deutlich weniger, man wird alle paar Dienste mal rausgeklingelt, dann ist aber auch meist was (die letzten 3 habe ich dann auch tatsächlich alle verlegt).

    Was man wissen muss, es ist sehr sehr viel Schreibarbeit, die sich aber halbwegs gut erledigen lässt, wenn das drumherum stimmt. Aber man hat mehr mit diesem nervigen Schriftkram zu tun, als mit den Pat., die Briefe sind halt 8-9 Seiten lang, aber auch viel Standardformulierungen. Andererseits hab ich hier tatsächlich Zeit, mich um die Pat. zu kümmern. Man bestellt sie sich notfalls nochmal ein, für Aufnahme habe ich 1h geplant (und auch gesperrt im Plan).

    Alles in allem bin ich das 1. Mal länger als 2 Jahre in einer Klinik und bis Facharzt werde ich wohl hier bleiben. Danach mal schauen, mich stört die Arbeitstag-Aufteilung und das fehlende dienstfrei. Überstunden derzeit natürlich nicht, letztes Jahr war schon ziemlich ätzend, da eine Station nicht besetzt war und man damit mehr als 1 Station (theoretisch 22 Pat, bei Vertretung ca. 30, max. war aber auch mal 37, was zu viel war). Da durften wir immerhin aufschreiben, wir geben jetzt Monatsabrechnung regelmäßig ab.
    Achja, wir sind Klinik der DRV, also öffentlicher Dienst. Während Corona hatten wir 2 Monate keine Pat., aber haben weiter normal gearbeitet (Überstundenabbau war möglich), aber keine Kurzarbeit. Aktuell fahren wir mit ca. 70%, wobei eine Erhöhnung geplant ist. Alles recht gut organisiert und sicher. Die Klinik, wo ich vorher war, hatte mehreren Monate Kurzarbeit und hat jetzt wieder angemeldet (da gibts allerdings auch Kardio und Neuro mit im Haus und gerade letzteres sei wohl ziemlich eingebrochen). Wir bekommen entsprechend auch Tarifgehalt. Im Febr. hab ich mir eine Klinik in Meck-Pom angeschaut, die tatsächlich Mindesturlaub von 26 Tagen und 30% unter Tarif zahlen wollte. Glücklicherweise hat mein OA hier die Weiterbildungsermächtigung verlängert bekommen und ich kann noch etwas hier bleiben.

    Kardio und Neuro wird sicher anders sein, insbesondere letzteres mit Frühreha ist sicher anspruchsvoller. Bei Kardio sind vermutlich noch paar Sachen aus der Funktionsdiagnostik möglich und die Pat. sind sicher gefährdeter (also auch im Dienst), als jetzt hier in der Rheumaklinik.
    Achja, es ist nicht so einfach Weiterbildungsermächtigte zu finden. Hier gibts knapp 15 Reha-Kliniken, dafür haben 2 die WBE für Reha, die Klinik, wo ich jetzt bin und die, wo ich vorher war. Ansonsten wäre es mit Umzug verbunden gewesen. Die WBE haben meist Oberärzte (oder müssen sie beantragen), weil die CÄ meist Ortho/Internisten/Neurologen usw sind.
    Wenn du noch Fragen hast, meld dich.
    Miss you Mum



  3. #3
    Diamanten Mitglied
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    06.09.2008
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    long time gone
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    Bin zwar kein Reha-Arzt, ich glaube ich kann aber bisschen Entwarnung geben, was die kardiologische und neurologische Reha angeht, weil ich früher viel Patienten dorthin verlegt habe. Da kommen hauptsächlich Patienten hin die noch relativ fit sind und für die auch ein "Reha-Ziel" besteht. Kardio sogar noch eher als Neuro. Das heißt, das ist nicht so mega dramatisch wie man es sich vorstellt. Ich glaube das schlimmste sind geriatrische Rehas. Vielleicht gibt's hier jemanden der was dazu berichten kann, aber für mich wäre das der Horror.



  4. #4
    Registrierter Benutzer
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    abgeschlossen
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    127
    Ich kann das so nicht bestätigen mit der geriatrischen Reha, das hängt sehr von der Phase ab, in welcher sich die Patienten befinden. Hatte in einer geriatrischen Reha hospitiert und kenne auch die Verlegungen aus der Akutgeriatrie in die geriatrische Reha, das sind meistens die "fitten" und vor allem kognitiv noch fitten Patienten. (Geht ja nach Barthel ob die da überhaupt "hin dürfen")

    Aktuell arbeite ich in einer neurologischen Reha auch mit Phase B Patienten und Weaning Betten, das wiederum sind oft Schwerstkranke mit dieser Standarddiagnose "CIP/CIN" (war mir überhaupt nicht klar bevor ich da anfing welchen Stellenwert diese Diagnose da hat), d.h. da liegen nicht unbedingt neurologisch betroffene Patienten sondern eben welche die monatelange KH und Intensivaufenthalte hinter sich haben (auch Junge) und mit dieser Diagnose dann aber in der neurologischen Reha landen. (da ist man dann halt guter "Abfluss")
    Das hängt sehr vom Haus ab glaube ich. Bei weiterem Interesse gerne PN.



  5. #5
    Vögelchen
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    21.05.2014
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    Freiburg
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    385
    Ich arbeite seit 1 Jahr in der Ortho-Reha und bin sehr zufrieden, so dass ich sogar plane, anders als ursprünglich gedacht, den Facharzt Physikalische&Reha zu machen. Kann später mal noch mehr schreiben. Hast du konkrete Fragen?



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