Du magst ja Recht haben. Insbesondere wenn man der direkten Patientenversorgung den Rücken kehrt (Konzerne/Pharma, wahrscheinlich auch Beratungen etc. zahlen "jungen Fachärzten" tatsächlich sehr gut).
Die Optionen in der direkten Patientenversorgung sind allerdings nicht so sicher wie du sie hier darstellst. Entweder wird man als "junger Facharzt" unmittelbar Oberarzt, was durchaus (je nach Fach) nicht selten ist, allerdings schwer planbar ist und meinem Empfinden nach wenig damit zu tun hat, ob man "was drauf hat", sondern eher damit, zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein. Zumal das tarifliche OA-Gehalt, ohne jetzt Jammern zu wollen, zwar keineswegs schlecht ist, aber jetzt auch keine 10k netto im Monat sind mit denen man in ca. 5 Jahren "finanziell frei" werden kann (und um das AT-Argument vorwegzunehmen: habe es noch nie erlebt, dass ein frischer FA einen AT-OA-Vertrag angeboten bekommen hat).
Oder natürlich man verdient "richtig gut" indem man sich mit einer Praxis selbständig macht. Das ist auch wieder sehr Fach-abhängig und kann leider auch schwierig bis unmöglich sein. Als Allgemeinmediziner mit einem gewissen Maß örtlicher Flexibilität sicherlich gar kein Problem, in anderen Fächern siehts aber teils deutlich schlechter aus.