Also es bemerkten ja schon mehrere Gesprächsteilnehmer, dass es schwer vorstellbar ist, dass das Verschwinden des Drahtes im Patienten am Ende UNBEMERKT bleibt.
Dem kann ich mich nur anschließen. Nach über 15 Jahren klinischer Anästhesie kenne ich zwar einige Fälle, wo Drähte in Patienten gelandet sind, aber "unbemerkt" ist das ganze in der Regel nur möglich, wenn folgende Faktoren eintreten:
Der durchführende Kollege ist ein völlig unkonzentrierter, planloser Schussel, der seine eigenen Arbeitsabläufe nicht strukturiert im Kopf hat (denn spätestens beim Wegwerfen der Arbeitsmaterialien NACH der Anlage fällt einem sonst auf, dass man diesen echt langen Draht nicht wie sonst entsorgen muß!) ODER
es wird sehr wohl bemerkt, aber dann aus Angst vor irgendwelchen Sanktionen totgeschwiegen...was NOCH dämlicher ist!
Amüsante Anekdote dazu: Es trudelt ein schriftlicher ThoraxRöntgenbefund auf Intensivstation ein. Keine großen Pathologien beschrieben. Schlanker Nebensatz: "Schrittmachersonde liegt regelrecht"....soweit so gut, dachte ich mir...nur: Der Patient hat doch gar keinen Schrittmacher?!?
War in Wirklichkeit ein solcher "vergessener" Seldingerdraht.....der Radiologe blieb mir übrigens die Antwort schuldig, wo er denn meinte, das zugehörige Aggregat zu dem "Schrittmacher"Draht gesehen zu haben ....