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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #1
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    Hallo Liebe Alle,

    ich bin aktuell in der letzten Woche meines PJs und überlege wie genau es weitergehen soll.
    Mir hat es im PJ die Intensiv und Notfallmediziner angetan. Ich bin nicht durch Rettungsdiensterfahrung oder sonstiges Vorgeprägt und hatte davor einfach wenige Berührungspunkte damit.
    Ich habe mich aber relativ schnell in die Intensiv und Notfallmediziner verliebt.
    Beide Gebiete sind keine eigenen Facharztweiterbildungen und auf Grund meiner Interessen und dessen was mir gefällt gibt es für mich zwei Wege mein "Endziel" zu erreichen:
    - als Internist
    - als Anästhesist

    Ich kann beiden Fächer sehr viel abgewinnen und finde natürlich in beiden Fächern Aspekte die mir weniger gut gefallen (Stundenlange Visite auf Normalstation vs. langweilige Stundenlange OP im elektiv Saal)

    Ich war im PJ in der Inneren in der ZNA und auf der konservativen ICU und im Anästhesie Wahlfachfach im OP-Saal und auf der operativen ITS.

    Ehrlich gesagt würde ich am aller liebsten beide Fachärzte erwerben und dann im Anschluss die spezielle Intensivmedizin machen und nebenbei NEF fahren.

    Ich habe die Suchfunktion benutzt und schon einige ähnliche Themen gefunden, aber keines dass meine Situation 1 zu 1 widerspiegelt.

    Ich bin mit Ende des Studiums 27 und plane keine Wissenschaftlich-universitäre Karriere und meine Familienplanung ist definitiv abgeschlossen, da ich sehr jung Vater geworden bin und ein schon "recht großes" Kind habe und meine Frau und ich uns sicher sind, dass wir keine weiteren Kinder wollen. Klar kann man sagen: "was wird in ein paar Jahren sein", aber nach 9 Jahren Elternschaft erlaube ich mir meinem aktuellen Urteil zu trauen.

    Laut der WBO meiner LÄK (mit der hatte ich schon per E-mail das Szenario beide FÄ machen zu wollen genau erörtert) würden beide Fachärzte "gerade" mal 7,5 Jahre dauern, da ich mir in Berlin viel gegenseitig anrechnen lassen kann.

    Es gibt das Argument des: Warum sollte man denn 2 Fachärzte machen wolle?
    Ich möchte es einfach aus intrinsischer Motivation heraus für mich selbst tun, zum inidividuellen Kompetenzerwerb.

    Ein Gegenargument ist: "use ist or lose it".
    Da würde ich sagen: ok stimmt, aber da ich in die Intensivmedizin gehen möchte, brauche ich dort vor allem die Intensivmedizinisch relevanten Aspekte der Innere Medizin und der Anästhesiologie und da werde ich es ja dauerhaft benutzen. Sicher werde ich dadurch als Internist keine gute Rheumatologische oder Hämatologische Differenzial Diagnostik leisten können und als Anästhesist kein Regional-Anästhesie Profi werden. Dafür werde ich aber in der Intensivmedizin und Notfallmedizin das beste aus diesen beiden Welten vereinen können.

    Nun meine Frage an Euch erfahrene "Alte Hasen".
    Was sagt Ihr mir zu meinen Überlegungen?

    Und zusätzlich möchte ich Euch fragen ob ihr Tipps für mich hättet wie ich mein Ziel beider Fachärzte am besten absolvieren kann?
    Soll ich erst ein Fach machen und dann das andere?
    Sollte ich lieber beides parallel machen (Laut LÄK geht das sowohl mit zwei halben Stellen als auch mit jährlichen Rotationen).

    Ich überlege ob und wie ich so etwas beim Bewerbungsgespräch ansprechen soll.
    Mir wäre es am liebsten so etwas von vornherein klären zu können und entsprechen einen ganz groben Rotatitionsplan mit den Chefärzten beider Abteilungen festlegen zu können.



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  2. #2
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    Ich kann leider nicht mit der Weisheit eines "alten Hasen" dienen, finde die Frage aber sehr spannend, weil ich fast 1:1 in der gleichen Situation war/bin.. Ich habe vor 1 1/2 Jahren in der Anästhesie angefangen und bin nach 6 Monaten auf die operative ITS rotiert, wovon ich mir 1/2 Jahr als Innere anrechnen lassen kann.. Die Anäshtesie und operative ITS-Zeit hat mich eher darin bestärkt, dass ich auch Innere machen möchte (mind. die bei uns notwendigen 2 Jahre für Allgemeinmedizin), da ich mit der anästhesiologischen Herangehenswiese an Intensiv- und Notfallmedizin nicht immer so ganz glücklich bin

    Als nächstes gehe ich jetzt in die Notaufnahme mit der Zusage, dass die ZNA-Zeit sowohl in der Inneren als auch in der Anästhesie bescheinigt werden kann, wenn ich danach wieder in die ANÄ/Innere rotiere. Leider habe ich noch kein tolles Konzept, was ich mir wie bescheinigen lasse, damit ich mir am Ende möglichst viel für beides anrechnen lassen kann, da muss ich ich dringend mal Kontakt mit der ÄK (in meinem Fall Nordrhein) aufnehmen..

    Ich bin sicher, dass viele argumentieren werden, dass der 2. FA verschwendete Zeit ist, die man auch schon als OA verbringen kann und man diese Doppelqualifikation beim aktuellen Stellenmarkt nicht braucht (was sicher stimmt)..

    Ich finde aber wie gesagt, dass die Denkweise, Kompetenzen und Expertise zwischen Internisten und Anästhesisten extrem verschieden sind (auch in der Intensivmedizin) und man sicher sehr davon profitiert, wenn man beides gesehen und gelernt hat



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  3. #3
    Registrierter Benutzer
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    Ich habe inzwischen auch schon etwas sowohl in der Anä als auch in der Inneren gearbeitet und finde die Entscheidung zwischen den Fächern tatsächlich auch nicht trivial und den Thread deswegen so sympathisch, dass ich meine stille unregistrierte mitlesende Rolle mal verlasse!

    Schildere mal ein paar Eindrücke von mir:

    Erstens würde ich mich nicht verrückt machen mit Anrechenbarkeit/Zeitverlust. Darauf liegt gerade in Deutschland irgendwie fast ein paranoider Fokus.. Fakt ist: Erfahrung schadet nie. Gerade Anä/Innere ergänzt sich gut und davon profitiert man im Alltag recht gut und die Chefs wissen das auch zu schätzen (so erlebte ich es bisher zumindest).

    @ Ac2012: Hatte schon Kontakt mit der Ärztekammer wegen der ZNA-Zeit.. Letztendlich ist entscheidend wer dir das Logbuch unterschreibt.. Bei uns gibt es z.B. eine Kooperation mit den internistischen Chefs, die dir das unterzeichnen, obwohl die ZNA primär anästhesiologisch geführt ist: Ist dann internistische WB-Zeit. Es sei denn man rotiert aus der Anä dahin: Dann unterzeichnen dir das die Anä-Chefs, aber man sammelt halt keine großen Anä-FA relevanten Zahlen in der Zeit.. Sollte man beide FÄ machen wollen, würde also die Bescheinidung von den Internisten mehr Sinn machen, weil man für den Anä-FA ja eh das Fremdjahr machen kann..
    Lass' dir AUF JEDEN FALL vorher schriftlich bestätigen, dass dir die WB-Zeit entsprechend durch die jeweiligen Chefs bescheinigt wird.. ZNA ist ja in vielen Kliniken ein krasses politisches Spannungsfeld und da soll es schon Ärger geben können, wer sich letztendlich zuständig fühlt..


    Was ich für mich festgestellt habe (und was mir auch vorab von einer OÄ mit Doppel-FA so prophezeit worden ist): Der Weg erst Innere -> Anä ist realistischer insofern, dass man nach einer Zeit in der Anä eher nicht mehr gewillt ist die Arbeitsbedingungen die vielerorts in der Inneren (LEIDER!) vorherrschen zu tolerieren.
    Es geht ja (in Deutschland) immens viel Zeit für Bürokratie, Blutentnahmen etc. drauf und dafür sollte es dann zumindest auch entsprechend Lehre/Zeit in der Funktionsdiagnostik etc. geben, würde ich mal postulieren, denn einen FA für Bürokommunikation will ja dann auch niemand machen.. Erscheint mir aber in der Inneren noch schwieriger zu finden zu sein als anderswo..
    Wenn man aus dem Op kommt und halt auch primär notfallmedizinisch/intensivmedizinsich interessiert ist, ist so eine Normalstation eine andere Welt (mit Vor- und Nachteilen und ganz eigenen Herausforderungen). Oder auch die Dienste: Irgendwelche MTX-Spiegel-Kontrollen um 3h nachts, zig Viggo-Anlagen oder Anrufe nach möglicher Paracetamol-Gabe fand ich persönlich noch ätzender als den natürlich nicht notfallmäßigen VAC-Wechsel mitten in der Nacht.. Aber ist sicher auch Geschmackssache und stark hausabhängig.

    Naja, long story short:
    Finde man profitiert fachlich definitiv von beiden Bereichen. Ob es dann direkt der Doppel-FÄ sein muss hängt wohl am ehesten von der individuellen Leidensfähigkeit ab, denke ich. Anä-FÄ und dann noch Quereinstieg Allgemeinmedizin (mit nur 2 Jahren Praxis) könnte man sich ja auch noch gönnen, werfe ich mal ketzerisch ein..
    Das wäre dann zwar eher eine Qualifikation für die ZNA anstatt ITS, aber da wäre man damit sicher auch top aufgestellt, denn der Anteil der Pat., die direkt große Aufkabelung und intensivmedizinische Maßnahmen brauchen ist doch "etwas" geringer als die Pat., die man letztendlich mit 500ml Jono und/oder sozialmedizinischem Beistand und/oder Pantoprazol 40mg 1-0-1 "rettet". ;)



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  4. #4
    straight outta hell
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    schwanke auch ständig zwischen Anästhesie und Innere und bin noch nicht wirklich zu einer Entscheidung gekommen. Bin sehr notfallmedizinaffin und wollte eigentlich das ganze Studium lang immer Anästhesie machen. Irgendwie bin ich dann nach dem Studium doch in der Inneren gelandet. Wollte eigentlich nur ein Jahr reinschauen weil man das ja immer mal brauchen kann und dann zur Anästhesie wechseln. Irgendwie hat es mir dann doch besser gefallen als gedacht und ich bin jetzt schon 1 1/2 Jahre in der Innere und plane auch noch länger zu bleiben. War nur ein paar Monate auf Station (was mir besser gefallen hat als ich dachte... wir machen hier aber auch keine ellenlangen Visiten) und bin noch im 1. WBJ in die ZNA rotiert, was bisher sehr lehrreich war. Als nächstes steht die Intensivzeit an, die ich auch jeden Fall noch mitnehmen werde. Wie es danach weitergeht, weiß ich noch nicht. Wechsel in den Anästhesie, Innere fertig machen, Doppel-FA... keine Ahnung. Bereue den Weg in die Innere nicht, will aber die Anästhesie aber auch noch nicht aufgeben und suche noch den ultimativen Weg, das Beste aus beiden Welten zu vereinen.


    Um irgendwelche Zeiten mache ich mir keinen Kopf. Hab weder Karriereambitionen noch will ich unbedingt so schnell möglich Oberarzt werden. Wichtiger ist es mir, eine fachliche Nische zu finden, die mir auf Dauer gut gefällt.



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  5. #5
    Platin-Mitglied Avatar von LasseReinböng
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    Zitat Zitat von Chaneira Beitrag anzeigen
    Ob es dann direkt der Doppel-FÄ sein muss hängt wohl am ehesten von der individuellen Leidensfähigkeit ab, denke ich.
    Das trifft es ganz gut.

    Interessant kann man in der Medizin vieles finden, aber ist man auch gewillt den Preis dafür zu zahlen ?

    Günstig wäre es , die ITS-Rotation möglichst früh zu bekommen und dann zu entscheiden, ob es einem das wirklich Wert ist, den erheblichen Mehraufwand des Doppel-FAs zu betreiben. Intensivmedizin mag aus studentischer Sicht spannend erscheinen...man sollte allerdings mal eine Weile selber im Schichtsystem gearbeitet bzw. auch Arbeitsbedingungen der OÄ gesehen haben um entscheiden zu können, ob Intensivmedizin für einen eine langfristige berufliche Perspektive bietet.

    Ich kenne nur wenige Anästhesisten die den OP interessanter finden als die Intensivmedizin, jedoch finden sich nur wenige Kollegen, die sich ganz allein der Intensivmedizin verschreiben wollen. Ist erst einmal der Katalog für den FA bzw. für die Zusatzbezeichnung erfüllt, schwindet auch das Interesse an der Intensivmedizin bei den meisten.

    Hier müsste sich an den Rahmenbedingungen deutlich etwas ändern, damit das Fach attraktiver wird aber mit dem Thema möchte ich erst gar nicht anfangen, da Fass ohne Boden.
    Geändert von LasseReinböng (02.01.2021 um 15:52 Uhr)
    Dark humor is like food - not everyone get's it (Joseph Stalin)



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