Ich habe eine Frage zur Diagnostik und Therapie eines in der Präklinik extrem häufig anzutreffenden Krankheitsbildes: Krampfanfällen.
Wie ich lernen durfte gibt es neben "echten" auch so genannte "psychogene" Krampfanfälle - wobei mir nach wie vor unklar ist, wie man das eine vom anderen unterscheiden will, vor allem präklinisch. In den wenigsten Fällen kann nämlich während eines Anfalls ein EEG abgeleitet werden, und von dessen Ergebnis scheint es ja abzuhängen ob ein Krampfanfall "echt" oder "psychogen" ist.
Auch sollen bei psychogenen Krampfanfällen keine retrograde Amnesie oder postiktalen Dämmerzustände auftreten. Kann man es daran festmachen? Werden die Patienten bei psychogenen Krampfanfällen schneller wieder wach und voll orientiert und können sich an alles erinnern? Und wie würde man einen vermeintlich psychogen bedingten Krampfanfall behandeln? Sind Benzodiazepine kontraindiziert? Wüsste andererseits vor allem präklinisch auch nicht was man da "psychologisch" therapieren oder sagen sollte. Und irgendwas muss ja gemacht werden.
Eigentlich ging ich immer davon aus, dass Krampfanfälle in der Regel sekundär auf bestimmte organische Ursachen zurückzuführen sind - bis ich eben von "psychogenen" oder "dissoziativen" Anfallsmustern gehört habe. Spezifische Handlungsempfehlungen konnte ich dazu bislang jedenfalls noch nicht finden - außer kurze Sätze wie "Psychotherapie", was für das Handling aber natürlich erstmal wenig hilfreich ist. Vor allem präklinisch wenn eben kein Neurologe oder Psychiater zur Verfügung steht.
Mich würde auch interessieren wie man diese Patienten zu "bewerten" oder einzuschätzen hat. Sind die bei Bewusstsein? Kriegen die das mit? Was geht in dem Moment in diesen vor, was "denken" die sich dabei? Wie nehmen die das wahr? Vergleichbar mit jemandem der einen "normalen" Krampfanfall hat?
Habt ihr irgendwelche weiterführenden Informationen oder Handlungsempfehlungen dazu? Oder auch eigene Erfahrungen zu berichten?