Vielen Dank für deine Nachricht ! Hilft mir sehrJa, es lohnt sich definitiv. Gut, ich hatte nach 10 Jahren Anästhesie auch etwas die Perspektive verloren. Oberarzt wollte ich nicht werden, ambulantes Operieren stelle ich mir auf die Dauer stinklangweilig vor (nach 10 Jahren Uniklinik) und meine große Liebe Intensivmedizin ist sehr familienunfreundlich und auch nicht losgelöst von der Anästhesie zu bekommen.
Allgemeinmedizin ist intellektuell sehr stimulieren, weil man wirklich Diagnostik betreiben kann, wenn man sich gut organisiert, kann man endlich mal die Früchte selber ernten (hat mich im OP immer wahnsinnig gemacht, wenn ich immer abhängig vom Arbeitstempo der anderen war) und die Gratifikation ist hoch durch dankbare Patienten und auch medizinisch, wenn man selber die Weichen gut stellt. Man kann selber sehr viel machen, kann aber auch abgeben. Es gibt viele Zusatzbezeichnungen, falls einem langweilig wird. Und die Niederlassung ist für mich sehr attraktiv und in diesen Zeiten sehr erreichbar, da mehr Abgeber als Nachwuchs da sind. Ich fand mich recht gut vorbereitet. Sicher, von Erkältung, Ausschlag und Würmern hat man erstmal keine Ahnung, aber man übersieht eher keine LAE und der Kleinkram ist schnell gelernt. Schwieriger ist die Sozialmedizin va in der geriatrischen und psychiatrischen Versorgung, aber auch hier hat man 2 Jahre Zeit zum Lernen. Und natürlich ist ein großer Bonus nachts und am Wochenende immer frei zu haben.
Ob es aus der Radiologie so einfach ist, weiß ich nicht. Kommt sicherlich auf dich an, wie vielseitig du immer interessiert warst. Anästhesie ist schon ein generalistisches Fach und mE gut geeignet. Von der Radiologie aus wird man wohl eine größere Lücke schließen müssen.