Wenn man sich die AWMF Leitlinie zur Enuresis anschaut, scheint am ehesten Antwortmöglichkeit C richtig zu sein:
''Auf dem Boden einer genetischen Disposition reifen offensichtlich bestimmte Funktionen
und Bereiche des ZNS, die für die Miktionssteuerung verantwortlich sind, verzögert (vor
allem im Hirnstamm, u.a. im Bereich des pontinen Miktionszentrums und des Locus
coeruleus). Kinder mit MEN sind charakterisiert durch erschwerte Erweckbarkeit und die
Unfähigkeit, durch das Empfinden einer vollen Blase aufzuwachen. Zudem sind zentrale
inhibitorische Einflüsse auf den Blasenentleerungsreflex nicht ausgereift.(...) Bei manchen Kindern findet sich eine nächtliche Polyurie; hierbei überschreitet die
nächtliche Urinproduktion die maximale Blasenkapazität des betroffenen Kindes. Sie steht
in Zusammenhang mit einer Veränderung der zirkadianen Rhythmik des antidiuretischen
Hormons, nachweisbar durch eine verminderte nächtliche Urinosmolalität (Rittig et al
1989). Dieses Phänomen ist ebenfalls als Ausdruck einer Reifungsstörung des ZNS
gedeutet worden. (...) Komorbide psychische und psychosoziale Faktoren spielen bei der Genese der primären
monosymptomatischen Enuresis nocturna nur eine geringe Rolle, sie sind wesentlich
bedeutsamer bei der sekundären (und auch der nicht-monosymptomatischen) Enuresis
nocturna (von Gontard et al 1999, 2011, Robson et al 2005).''