teaser bild
Ergebnis 1 bis 3 von 3
Forensuche

Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #1
    Registrierter Benutzer
    Mitglied seit
    21.06.2021
    Beiträge
    59

    - Anzeige -

    Interesse an einer Werbeanzeige hier?
    mehr Infos unter www.medi-a-center.de

    Hallo zusammen,

    ist es eig. gängige Praxis die ICD Nummern anzupassen damit man mehr für den Pat. bekommt?
    Teilweise einfach eine "teurere var. der Krankheit", stellenweise muss die "Schwere nach oben dokumentiert werden", stellenweise einfach eine falsche Diagnose? Und das alles muss man dann als Ass. "tun".

    Danke Gruß!



    MEDIsteps - Verringert Bürokratie deiner ärztlichen Weiterbildung - [Klick hier]
  2. #2
    ehemals JenRic
    Mitglied seit
    09.04.2019
    Beiträge
    150
    Naja, ein bisschen Spielraum und ein paar Schlupflöcher gibt es beim Codieren sicher. Aber letzten Endes muss der Fall ja bei einer Prüfung des MDK standhalten, also ist der Spielraum auch nicht riesig. Außer man mag Sanktionen ;)



    MEDIsteps - Verringert Bürokratie deiner ärztlichen Weiterbildung - [Klick hier]
  3. #3
    Banned
    Mitglied seit
    09.04.2022
    Beiträge
    294

    - Anzeige -

    Interesse an einer Werbeanzeige hier?
    mehr Infos unter www.medi-a-center.de

    Es gibt schon zahlreiche Tipps & Tricks, wie man möglichst viel "Ertrag" bei den Kassen rausholt. Es ist nahezu schon eine "Kunst" möglichst viel rauszuholen. Auf der "gegnerischen" Seite sitzt dann der MD (früher MDK), der die Sachverhalte prüft.
    Für Codierung im Krankenhaus, Rechnungen im ambulanten Bereich und auch für den MD werden Ärzte, Pflegekräfte, Fachangestellte gebraucht, die anderswo im klinischen Alltag fehlen.
    Der GKV Spitzenverband behauptet, dass jede 2. Rechnung fehlerhaft sei.
    https://www.haufe.de/sozialwesen/lei...42_259334.html
    Die GKVs haben einen Algorithmus bzgl. unplausibler Rechnungen z.B. Nicht-entgleisten Diabetes Typ II zwei Wochen stationär eingestellt mit Viktoza oder Zahnarztbehandlung stationär. Mir hat mal eine TK-Mitarbeiterin gesagt, dass dann automatisch eine rote Blase "hochploppt" bei solchen Ungereimtheiten. Letztendlich wird auch nicht jede Rechnung überprüft. Wir haben einige Sachen stationär durchgeführt, die man auch ambulant machen kann, die sich aber stationär mehr lohnen. Es war laut Oberarzt eine "Mischkalkulation". Nicht alle Fälle werden überprüft, die beanstandeten Fälle muss die Klinik als "Verlust" hinnehmen, die nicht überprüften Rechnungen als "Gewinn".

    Gesamtwirtschaftlch betrachtet natürlich Blödsinn: das Bett wird belegt (mit einem Ambulanzfähigen Patient, der auch klar wusste, dass er nur wegen der Abrechnung da ist), Resourcen Pflegekraft+Arzt werden unnötig gebraucht. Gelder der GKV werden unnötig verbraten.

    Dasgleiche war auch die Sache mit "Akut" Fällen in der Inneren. z.B. 20 jährige Patienten mit Gastroenteritis. Die haben wir wegen der Abrechnung mind. 24h dagelassen, da sonst weder Labor noch Radiologie kostendeckend funktioniert hätten.

    Um ehrlich zu bleiben, wird bei meinem jetzigen Arbeitgeber auch viel gemacht für "die Abrechnung". Also medizinisch nicht notwendig, aber man kann es abrechnen. Fühle mich selbst dabei nicht besonders wohl, als Angestellter bin ich natürlich weisungsgebunden gegenüber der Leitung. Wenn jemand bei uns das anspricht, kommen so Sprüche wie "Ja dann müssten sie 30% weniger Gehalt in Kauf nehmen". Insgesamt komme ich mir manchmal vor wie bei einem schmierigen Gebrauchtwagenhändler, der mit allen Tricks verkaufen will.

    Ich finde wir zahlen recht hohe Krankenkassenbeiträge und die Kosteneffektivität des Systems lässt sehr zu wünschen übrig. Da leider viele Gruppen mit sehr unterschiedlichen Interessen sich gegenüberstehen, sind Reformen im Gesundheitswesen unpopulär. Egal was man macht.



    MEDIsteps - Verringert Bürokratie deiner ärztlichen Weiterbildung - [Klick hier]

MEDI-LEARN bei Facebook