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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #1
    Registrierter Benutzer
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    13.06.2022
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    Hallo zusammen,
    ich bin mittlerweile seit circa 2,5 Jahren in der Unfallchirurgie (UCH) tätig, wovon 9 Monate Intensivstation waren. Hierbei habe ich bereits im Rahmen meiner Stellen als Assistenzarzt sowohl Deutschland als auch die Schweiz kennen lernen dürfen. Ich arbeite derzeit in einem Maximalversorger, keine Uni-Klinik. Ich bin an einen Punkt gekommen, wo ich mir ernsthafte Gedanken über meine Studiengangswahl, als auch die Wahl der Facharztweiterbildung mache. Ursprünglich hat mich die UCH gereizt, der Notfall war spannend, es gab immer Action. Aber ich merke immer mehr, wie die Dienste und der Alltag an meinen persönlichen Ressourcen zehren und ich es nicht mehr schaffe in der freien Zeit auf 100% zu regenerieren. Ich denke wir kennen alle die Arbeitsbedingungen, vor allem in den großen Fächern, dazu wurde schon mehr als genug geschrieben. Ich bin nun an einem Punkt, wo ich den Raubbau an meiner Gesundheit nicht mehr ignorieren kann. Daher grübel ich immer öfter über Alternativen. Ich hab insbesondere diese belastenden Dienste mit 24 Stunden Notfall, OP und Station satt, wenn man sich am liebsten in 5 Teile teilen würde, um alle anfallenden Dinge zu bewältigen.

    Ich habe Medizin ursprünglich mit dem Hintergedanken studiert, ein akademisches Fach zu erlernen, dass an die Naturwissenschaften angelehnt ist und es mir gleichzeitig erlaubt handwerklich tätig zu sein. Ich liebe es operativ tätig zu sein. Ich habe auch kein Problem mit feinen Tätigkeiten, hatte auch schon mit Handchirurgie geliebäugelt. Ich möchte diesen Aspekt eigentlich nur ungern aufgeben. Ich hab aber auch wenig Lust bspw. nur noch Knie-Arthroskopien am Fließband zu machen. Es würde bald die Rotationen auf die Ortho anstehen, aber ich kann der Prothetik überhaupt nichts abgewinnen und diese macht ja schon einen Großteil des Regelbetriebs aus.

    Ein weiterer Aspekt ist, dass ich nicht für immer auf das Krankenhaus angewiesen sein möchte, sondern auch die Option mit Niederlassung und operativer Tätigkeit mit offen halten will.

    Ich habe mich in den vergangenen Tagen mal ein bisschen über die plastische Chirurgie informiert, da ich diese auch im PJ gesehen hatte. Ich würde mich freuen, wenn ein paar alte Hasen aus der Plastischen mal ihren Senf dazu abgeben würden, im Zusammenhang mit meinen Anmerkungen.

    Aber auch abgesehen davon wäre ich für jegliche Kommentare anderer operativ tätiger Kollegen dankbar, die meinen, dass ihr Fach zu mir passen könnte !

    Schön wäre es natürlich, wenn möglichst wenig von den 2.5 Jahren „verloren“ wären für den Facharzt.

    Lieben Dank schon mal für alle Antworten.



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  2. #2
    Nevergiveup Avatar von Anne1970
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    11.02.2008
    Ort
    zentral
    Semester:
    long time ago
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    Möglicherweise hilft ein Stellenwechsel innerhalb des Faches, zunächst? Anderer Ort- andere Bedingungen - aber eben ohne großen Zeit- Verlust? Und wenn du die Niederlassung anstrebst: du könntest z.B. einen Teil der WB ambulant absolvieren?
    ( Ein Freund von mir hat Chir Praxis in einer Metropole, hat sehr großes Interesse an Nachwuchs-Förderung und vernünftiger Weiterbildung. Ist im chir. Berufsverband (Vorstand BNC - Bund niedergelassener Chirurgen) aktiv… ein cooler Typ mit Herz und Können (und Familie: Kinder, die er mehr als nur kennt .
    Da wird er nicht der Einzige sein- möglicherweise könnte man einen Kontakt in deiner Nähe vermitteln .) (Gern PN an mich für Infos)
    Geändert von Anne1970 (13.06.2022 um 05:33 Uhr)
    Wissen macht nichts.



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  3. #3
    Es gibt Studien, ... Avatar von Bille11
    Mitglied seit
    02.02.2003
    Ort
    Münster
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    11.506
    Komm in die Anästhesie!

    Du sprichst die Fremdsprache Chirurg gut, kannst einordnen was ‚da‘ passiert und all die spannenden Sachen aus der Unfallchirurgie hast Du in der Anästhesie - erweitert um die wirkliche Notfall- und Intensivmedizin, Naturwissenschaftliche Grundlagen, Pathophysiologie, Pharmakologie, Internistische Krankheitsbilder zum chirurgischen Patientengut - auf jeden Fall!
    Zudem arbeitet es sich in der Anästhesie und Intensivmedizin so richtig schön feinmotorisch, es gibt genug sterile Tätigkeiten!

    harmlos, naiv & unschuldig.
    Gut bekannt mit lauter ehemaligen Chorknaben.

    "Leben ist nicht genug", sagte der Schmetterling.
    "Ich brauche Sonne, Freiheit
    und eine kleine Blume."



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  4. #4
    Gold Mitglied
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    Zitat Zitat von Brummi08 Beitrag anzeigen
    Ich habe mich in den vergangenen Tagen mal ein bisschen über die plastische Chirurgie informiert, da ich diese auch im PJ gesehen hatte. Ich würde mich freuen, wenn ein paar alte Hasen aus der Plastischen mal ihren Senf dazu abgeben würden, im Zusammenhang mit meinen Anmerkungen.
    ich weiß nicht, ob ich ich als alter hase zähle. bin kurz vorm facharzt in der plastischen chirurgie.
    ich finde plastische chirurgie ist ein tolles fach, die vielfalt ist super, langweilig wird es nicht.
    aber wenn du bei einem maximalversorger anheuerst sind dienste mindestens genauso schlimm wie in der uch.
    in unserem haus sind wir die abteilung, die nachts mit abstand am meisten operiert.
    ich hatte das wochenende hintergrunddienst und hab allein an zwei von drei abenden replantiert, dazu kommen weitere punkte, mein vordergrund hat jeweils fast die ganze nach durchgerödelt und das ist bei uns häufig an der tagesordnung.
    große katastrophen für den op mischen sich mit viel kleinkram in der notaufnahme.
    das ist kein umfeld für jemanden ohne gewisse stressresistenz.

    auf der anderen seite gibt es auch diverse plastische kliniken, die kein schwerbrandverletztenzentrum haben, die kein replantationszentrum sind und damit auch deutlich entspanntere dienste haben. häufig ist dann aber auch das spektrum deutlich spezialisierter, was man mögen muss.
    schau es dir an. mit abgeschlossenem common trunk bist du gerade für kleinere kliniken, die das nicht ausbilden können tatsächlich attraktiv. du dürftest zusätzlich zum common trunk noch 1 zusätzliches 'fremdjahr' haben und könntest trotzdem in regelzeit zum facharzt kommen.



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  5. #5
    Registrierter Benutzer
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    11.12.2020
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    1. UCH, aber in einem kleineren Haus, vielleicht an einem Ort, an dem nicht so viel los ist. Aber auch da wirst du vermutlich immer noch nachts dauernd für gestürzte Senioren und Rückenschmerzen rausgeklingelt. War auch der Grund, warum ich das aufgegeben hab.

    2. Ein kleines chirurgisches Fach wie HNO oder Auge. Kleine OPs, auch niedergelassen, wenig dringende Notfälle.

    3. (Interventionelle) Radiologie. Du kannst weiter Frakturen gucken und zwischendurch am Menschen kleine Eingriffe machen. Wenn du wirklich am liebsten operierst, ist dir das aber vermutlich zu langweilig.

    Anästhesie kann ich nicht nachvollziehen - wenn man gerne operiert, will man nicht daneben sitzen, zugucken und nichts tun.



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