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Hallo zusammen,
ich bin mittlerweile seit circa 2,5 Jahren in der Unfallchirurgie (UCH) tätig, wovon 9 Monate Intensivstation waren. Hierbei habe ich bereits im Rahmen meiner Stellen als Assistenzarzt sowohl Deutschland als auch die Schweiz kennen lernen dürfen. Ich arbeite derzeit in einem Maximalversorger, keine Uni-Klinik. Ich bin an einen Punkt gekommen, wo ich mir ernsthafte Gedanken über meine Studiengangswahl, als auch die Wahl der Facharztweiterbildung mache. Ursprünglich hat mich die UCH gereizt, der Notfall war spannend, es gab immer Action. Aber ich merke immer mehr, wie die Dienste und der Alltag an meinen persönlichen Ressourcen zehren und ich es nicht mehr schaffe in der freien Zeit auf 100% zu regenerieren. Ich denke wir kennen alle die Arbeitsbedingungen, vor allem in den großen Fächern, dazu wurde schon mehr als genug geschrieben. Ich bin nun an einem Punkt, wo ich den Raubbau an meiner Gesundheit nicht mehr ignorieren kann. Daher grübel ich immer öfter über Alternativen. Ich hab insbesondere diese belastenden Dienste mit 24 Stunden Notfall, OP und Station satt, wenn man sich am liebsten in 5 Teile teilen würde, um alle anfallenden Dinge zu bewältigen.
Ich habe Medizin ursprünglich mit dem Hintergedanken studiert, ein akademisches Fach zu erlernen, dass an die Naturwissenschaften angelehnt ist und es mir gleichzeitig erlaubt handwerklich tätig zu sein. Ich liebe es operativ tätig zu sein. Ich habe auch kein Problem mit feinen Tätigkeiten, hatte auch schon mit Handchirurgie geliebäugelt. Ich möchte diesen Aspekt eigentlich nur ungern aufgeben. Ich hab aber auch wenig Lust bspw. nur noch Knie-Arthroskopien am Fließband zu machen. Es würde bald die Rotationen auf die Ortho anstehen, aber ich kann der Prothetik überhaupt nichts abgewinnen und diese macht ja schon einen Großteil des Regelbetriebs aus.
Ein weiterer Aspekt ist, dass ich nicht für immer auf das Krankenhaus angewiesen sein möchte, sondern auch die Option mit Niederlassung und operativer Tätigkeit mit offen halten will.
Ich habe mich in den vergangenen Tagen mal ein bisschen über die plastische Chirurgie informiert, da ich diese auch im PJ gesehen hatte. Ich würde mich freuen, wenn ein paar alte Hasen aus der Plastischen mal ihren Senf dazu abgeben würden, im Zusammenhang mit meinen Anmerkungen.
Aber auch abgesehen davon wäre ich für jegliche Kommentare anderer operativ tätiger Kollegen dankbar, die meinen, dass ihr Fach zu mir passen könnte !
Schön wäre es natürlich, wenn möglichst wenig von den 2.5 Jahren „verloren“ wären für den Facharzt.
Lieben Dank schon mal für alle Antworten.