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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #211
    Summsummsumm Avatar von Feuerblick
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    Ah ja, das alte MD-Argument (ohne K). Die haben ja alle keine Ahnung von der echten Medizin. Gell? Ich kann dich beruhigen: Ich hab durchaus auch in einer Praxis gearbeitet in einer Fachrichtung mit Wartezeiten von Minimum sechs Monaten… es sei denn, man gehört zu den Chronikern, die häufiger kommen müssen und deren Termine entsprechend Vorrang haben.
    Und das, was du beschreibst, sind ja die „Ich müsste mal“-Kontrollen, die sinnlos sind. Die hat meine Fachrichtung auch. In der Sache sind wir da ja durchaus einer Meinung. Aber diese Patienten sind zumindest in meiner Fachrichtung eher nicht die ausschlaggebende Masse. Kämen die nicht, würde sich halt die Terminvergabe von sechs auf fünf Monate verringern. Nice, aber nicht die Lösung des Problems. Das Problem bei uns sind z.B. die regelmäßigen und notwendigen Kontrollen der Makulapatienten unter IVOM-Therapie. Tendenz, solange sich nicht Therapien und/oder diagnostische Möglichkeiten ergeben, mit denen man weniger kontrollieren muss, absolut steigend.
    Hätte man weniger Fachärzte in meiner Fachrichtung, hätte man einfach eine signifikant schlechtere Versorgung der Chroniker und damit mehr Erblindungen.

    Das meinte ich mit Verallgemeinerung. Es ist eben nicht in jeder Fachrichtung so, dass sich die Fachärzte mit Sinnlos-Kontrollen eine goldene Nase verdienen. Weshalb man mit mehr Allgemeinmedizinern in manchen Fachrichtungen einfach nichts verändern wird, mit weniger Fachärzten dieser Fachrichtungen aber eine schlechte(re) Versorgung.
    Erinnerung für alle "echten" Ärzte: Schamanen benötigen einen zweiwöchigen Kurs mit abschließender Prüfung - nicht nur einen Wochenendkurs! Bitte endlich mal merken!

    „Sage nicht alles, was du weißt, aber wisse immer, was du sagst.“ (Matthias Claudius)



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  2. #212
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    Zitat Zitat von freak1 Beitrag anzeigen
    Super Idee, damit die fertigen Medizinabsolventen dann direkt ins Ausland gehen, weil sie einfach keinen Bock auf Allgemeinmedizin haben. Aber das verstehen die Allgemeinmediziner eh nicht, die sich, gerade an den Unis, als das Zentrum der Welt sehen. Die wollten (oder haben?) doch auch ein Pflichtquartal Allgemeinmedizin durchdrücken, damit auch wirklich jeder PJler gezwungen wird, sich das anzutun.
    Möglicherweise hast du das Missverstanden. "Im Ausland" z.B. Frankreich oder UK wird es ebenso "etwas" einfacher gemacht eine Stelle in der Weiterbildung Allgemeinmedizin zu bekommn. Das Fach wird attraktiv gehalten indem man einfach Zugang zur Weiterbildung bekommt. Möchtest du im UK Radiologie machen brauch man ein dementsprechendes Portfolio, Examensergebnisse und Erfahrung (glücklicherweise kann man mäßige Noten ausgleichen). Die Stellen sind nicht einfach zu bekommen und es gibt in jedem Jahr mehr Bewerber als Stellen, wie hier z.B. beim Medizinstudium. In Frankreich oder Spanien brauchst du entsprechende Punkte im Abschlussexamen für beliebte Fächer. Ebenso kriegst du in den USA nicht einfach so die Residency deiner Wahl hinterhergeworfen in beliebten Fächern. Und diese Drohung "wir gehen ins Ausland" kann man sich echt sparen. Da blühen auch nicht nur Rosen. Aber nur zu. Reisende soll man nicht aufhalten.
    Es war die Idee etwas mehr Qualität anstatt Quantität bei der Weiterbildung anzubieten, was aber nicht bedeutet, dass es z.B. garkeine Weiterbildung in beliebten Fächern gibt.
    Das Pflichttertial Allgemeinmedizin halte ich anstatt des Wahlfachs auch für nicht sinnvoll. Man könnte stattdessen diskutieren das Chirurgietertial zu splitten. Wenn überhaupt, eigentlich müsste es mit der Hausarztfamulatur ausreichen. Und dann sollten die Allgemeinmediziner in der Uni schauen ihr Fach etwas attraktiver darzustellen. Bei uns war das alles eher Low-Level Niveau in der Allgemeinmedizin. Es gab allerdings auch andere Fächer mit entsprechender Low-Level Lehre, die sicherlich keine Begeisterung weckt.


    Zitat Zitat von freak1 Beitrag anzeigen
    Und zum Thema Verbundweiterbildung: Da freut man sich jedes mal richtig über die Kollegen der Allgemeinmedizin, die gerne die Funktionsrotationen (= Sahnestücke) haben wollen und auch bekommen. Oder das einfach nur Absitzen. Freue mich als Radiologe jedes mal richtig, wenn die Allgemeinmedizinerin in Rotation aus der UC Ambulanz für wirklich jedes Röntgenbild anruft, während die Unfallchirurgen selber das nur in Ausnahmefällen und bei schwierigen Dingen tun.
    Nee, ließ dir mal die WB-Ordnung Allgemeinmedizin durch. Da muss man keine Kolos, Gastros oder UKG usw machen. Also nix da Funktionsrotationen. Es geht darum erstmal Erfahrung bei akuten Erkrankungen zu sammeln z.B. in der Notaufnahme und auf Normalstation. Das kann man nicht "absitzen". Sonographie erlernen ist ein Teil der Ausbildung.
    Wenn du keine Telefonanrufe von Berufsanfängern haben möchtest, musst du Ober oder Chefarzt werden und denk dran, irgendwann hast du auch mal angefangen und "einfache" Fragen gestellt.


    Zitat Zitat von freak1 Beitrag anzeigen
    "Man weiß, dass ein Großteil der WB Assis letztendlich in die Allgemeinmedizin gehen." Quelle? Entspricht genau dem Gegenteil von meinem persönlichen Eindruck aus allen Krankenhäusern, die ich während des Studiums und des Berufes bisher gesehen habe.
    Ab dem Jahr 2006 können nur noch "Fachärzte für Innere und Allgemeinmedizin" Hausärzte werden. Internisten ohne Spezialisierung und Allgemeinmediziner stellen die Mehrheit dar.
    https://www.bundesaerztekammer.de/ba...statistik-2020
    Ich kann mir gut vorstellen, dass unsere Nachbarländer "nicht zum Spaß" die Hausärzte fördern bei der Weiterbildung
    Ich habe soviele Bekannte aus dem Studium, die dann letztendlich in die Allgemeinmedizin oder Richtung einfacher Internist mit dem Ziel hausärztliche Tätigkeit gegangen sind, weil es mit Cardio, Gastro, Onko, Nephro, NCH, Herzchirurgie oder Urologie dann doch nicht sein sollte. Viele sind auch ganz bewusst von Anfang an mit dem Ziel Allgemeinmedizin angetreten. Und das spiegelt sich dementsprechend auch in der Statistik wieder.
    Geändert von Holthusen (07.08.2022 um 23:16 Uhr)



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  3. #213
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    Bei uns wird das mit dem Merkantilismus ganz offen gehandhabt: Die Kontrolluntersuchung wird mit Absicht ins nächste Quartal gelegt, wer Beschwerden außerhalb der Reihe hat, kann natürlich auch vorher kommen.

    Bzgl CT/MRT Untersuchungen. Da achtet unsere Kooperationspraxis penibel darauf, dass ja nicht z.B. 2x im Quartal ein MRT gemacht wird. Denn das wird nicht bezahlt. Umgehen kann man das nur mit Einweisung wegen irgendwelcher "komplexer Diagnostik" die angeblich nur stationär geht, wenn denn das Krankenhaus mitmacht.



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  4. #214
    Diamanten Mitglied
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    @feuerblick: in der konservativen Augenheilkunde ist die Situation wahrscheinlich noch mal ganz anders, da treffen deine Beschreibungen eher zu. Als Hausarzt sehe ich wenig Augenpatienten, das meiste sind OP Vorbereitungen vor makula op.

    In vielen anderen Fächern ist es hier so, dass sehr viel unsinniges Routine Zeug gemacht wird.



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  5. #215
    Summsummsumm Avatar von Feuerblick
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    Siehst du… Kann man also nicht verallgemeinern.
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