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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #6
    Registrierter Benutzer Avatar von OldBones
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    Zitat Zitat von Orthodude Beitrag anzeigen
    Liebe Kollegen!

    Ich bin mittlerweile im 4. WBJ in der Ortho/Unfall und so langsam möchte ich mich entscheiden, was genau aus mir werden soll. Sowohl die Endoprothetik, als auch die Arthroskopie (speziell Kreuzbandplastiken) machen mir unglaublich viel Spaß, sodass ich nun auch beginne, über wirtschaftlichkeit in der Zukunft nachzudenken.

    Nach Abschluss meiner Weiterbildungszeit plane ich, in einer Privatklinik oder Praxis zu arbeiten und mich auf ein kleines Fachgebiet zu spezialisieren.

    Da ich mich mit kosten/gewinnen der verschiedenen OP's nicht auskenne, würde ich hier gerne von erfahreneren Kollegen wissen, welche Operationen in der Ortho aktuell die lukrativsten darstellen.

    Von einem Kollegen habe ich gehört, dass Spondylodesen unwahrscheinlich gut vergütet sind. Leider interessiert mich die Wirbelsäulenchirurgie aber gar nicht.

    Meine Frage also: womit lässt sich in der Ortho aktuell am besten geld verdienen?


    Beste Grüße und danke im Vorraus!
    Das Konzept "womit kann ich aktuell am meisten verdienen", um sich dann darauf zu stürzen, ist nur bedingt ein sinnvoller Ansatz.

    1.) Die Demographie ändert sich. Deutlich.

    2.) Eine Änderung der GoÄ ist auf absehbare Zeit anstehend. Sie wurde bisher immer wieder vom Tisch gefegt.
    Die jetzige Fassung beruht im Wesentlichen auf einem Katalog aus den 1980er Jahren.
    Wenn diese Änderung kommt, könnte alles ganz anders werden. Niemand weiß, in welche Richtung es dann geht.

    Es gibt mittlerweile einiges an Studienmaterial, dass immer wieder die Aussage trägt "In Deutschland werden zu viele Gelenke ausgetauscht und zu viel arthroskopiert".
    Ob und inwieweit diese Studien solide sind, ist eine andere Frage.

    Ich gehe aber davon aus, dass dieser Tenor sich in der neuen GoÄ, wann immer sie kommt, widerspiegeln wird.
    Ob solche OPs dann noch immer so gut vergütet werden, steht in den Sternen.


    Sich auf ein Teilgebiet der Orthopädie zu spezialisieren ist durchaus nicht unsinnig.
    Dann aber gehört ALLES dazu - nicht nur OPs.


    Ich merke das in meinem Dunstkreis an Krankenhäusern und Praxen hier: Da gibts ein paar, die für dieses oder jenes die absolut gefragten Namen sind.
    Die können aber eben dann auch "alles" in ihrer Teilspezialisierung (=> Gelenkregion/Körperregion).


    Sich auf ein VERFAHREN statt eine Gelenkregion/Körperregion zu spezialisieren halte ich daher für fragwürdig.
    Zumal zu guter Endoprothetik auch die entsprechende Nachsorge gehört.
    Womit wir wieder bei "alles" in der Körperregion/Gelenkregion sind.


    Direkt nach der Weiterbildung gleich irgendwo in eine Klinik zu gehen, um dort quasi schon als "Spezialist" anzufangen erscheint auch nicht allzu umsetzbar.
    Denn die Weiterbildung reicht von der Zeit überhaupt nicht aus, um alle großen (und vielleicht sogar noch kleinere) Gelenke ordentlich und routiniert zu operieren. (Was mich zum Punkt weiter oben zurückbringt.)
    Am Ende leidet dann die Qualität und das fällt auf dich zurück. Nicht sofort; aber auf absehbare Zeit.



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  2. #7
    Diamanten Mitglied
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    Zitat Zitat von OldBones Beitrag anzeigen
    Ich merke das in meinem Dunstkreis an Krankenhäusern und Praxen hier: Da gibts ein paar, die für dieses oder jenes die absolut gefragten Namen sind.
    Die können aber eben dann auch "alles" in ihrer Teilspezialisierung (=> Gelenkregion/Körperregion).
    Mach ja auch Sinn. Die Leute werden ja wegen "Hüftbeschwerden" oder "Kniebeschwerden" zum Orthopäden geschickt und nicht zur "Arthroskopie". Denn die Indikation für die Arthroskopie stellt der Orthopäde ja selbst und der führt sie dann entweder auch selbst durch oder hat einen der das für ihn macht.
    Zitat Zitat von OldBones Beitrag anzeigen
    Direkt nach der Weiterbildung gleich irgendwo in eine Klinik zu gehen, um dort quasi schon als "Spezialist" anzufangen erscheint auch nicht allzu umsetzbar.
    Denn die Weiterbildung reicht von der Zeit überhaupt nicht aus, um alle großen (und vielleicht sogar noch kleinere) Gelenke ordentlich und routiniert zu operieren.
    "Facharzt" zu sein bedeutet primär meist dass man einen einigermaßen guten Überblick hat über die verschiedenen Verfahren und Indikationen stellen kann. Von "Routine" und noch krasser "Spezialist" kann keine Rede sein.
    Erst die Taten eines Menschen zeigen was die Worte wert waren.



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  3. #8
    Registrierter Benutzer Avatar von OldBones
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    Absolut ...
    Das gilt ja letztlich für alle operativen Fächer.


    Durch die Zusammenlegung Ortho/Unfall ist zudem ja die konservative Schiene arg zurückgegangen.
    Und wenn man dann zu einem "Spezialisten" geht und der will immer gleich operieren, weil er nicht alle konservativen Maßnahmen ausschöpft - dann komm ich auf oben genanntes zurück.
    Das spricht sich dank diesem Internet ganz schnell rum - unter Kollegen und Patienten.

    Dann geht da am Ende keiner mehr gerne hin.


    Solche "Spezialisten" haben wir hier im großen Umkreis auch ein paar.

    Von denen bekommt man die durchaus richtig kaputten Patienten. Das fangen dann die Hausärzte und die Orthopäden hier auf bzw. bemerken es, meist zu spät.
    Das beginnt bei einer Indikationsstellung, wo einem schlecht wird (Knie-TEP bei einmal rezidivierender Baker-Zyste - YEAH!) bis hin zu komplett fehlender Nachbetreuung, wo dann die TEP-Lockerung oder gar Materialversagen nicht rechtzeitig auffällt und solche Späße.



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