- Anzeige -
Interesse an einer Werbeanzeige hier?
mehr Infos unter www.medi-a-center.de
Zitat von
OhDaeSu
Die Praxis kannst du doch abgeben, an wen du möchtest. Nur die Lizenz zur Abrechnung mit der GKV könnte doch bitte nach deinem Ausscheiden aus der vertragsärtztlichen Versorgung wieder an die KV zurück fallen. Ob damit nun direkt dem Sozialismus Tür und Tor geöffnet würde, bezweifle ich mal, denn die (i)MVZ-Möglichkeit gibt es mWn noch keine zwei Dekaden lang.
Und der rein materielle Wert der Praxis beträgt dann nach knapp 20 bis 30 jähriger Praxistätigkeit dann noch wieviel?
Das wird den abgebenden Kollegen sicherlich leicht fallen, einen ordentlichen Verkaufspreis für ihren Ruhestand zu realisieren.
Vor allem, wenn ich als potentieller Käufer verpflichtet bin, in alle bestehenden Vertragsverhältnisse einzusteigen (insb. Arbeitsverträgen mit dem Assistenzpersonal), andererseits aber an dem Standort nur noch Selbstzahler und Privatpatienten weiterbehandeln darf.
Zitat von
OhDaeSu
Und ich bin mir nicht sicher, ob ich dich im letzten Absatz recht verstehe, aber du willst uns das ganze doch nicht als Beitrag zur Sicherung der ländlichen Grundversorgung verkaufen?!
Man darf in der Diskussion doch nicht so tun, als ob "pöhse Investoren" sich nur die Sahnehäubchen in den zahlungskräftigen Innenstadtlagen aussuchen. Gerade im ländlichen Raum finden sich kaum noch Nachfolger für Einzelpraxen- es finden sich schlicht nicht mehr genügend Kollegen, die bereit sind, dort zu leben und zu arbeiten.
In meinem letzten Praxisverbund (12 Sitze, 2 Op Zentren, also kleiner Mittelständler) haben wir es genau so gehandhabt: bewusst auch einige ländlicher gelegenen KV Sitze aquiriert. Dadurch haben wir einerseits mitgeholfen, eine wohnortnahe Versorgung (für die alternde Bevölkerung) zu gewährleisten, andererseits die Op Indikationen aus dieser Region für uns gewonnen. Ein Win- Win. Die Alternative wäre gewesen: der KV Sitz findet keinen Nachfolger und dieses 20.000 Seelen Dörfchen hat halt eben keinen Augenarzt mehr. Nächster Augenarzt wäre 1 Stunde Fahrzeit entfernt. sehr schön, wenn man kontinuierliche Betreuung (exsudative AMD, Glaukom etc.), oder mal einen Notfall hat. Die Realität ist nunmal nicht schwarz - weiß. Das Narrativ: Investor/ regionale Praxiskette = böse kann ich zumindest für mein Fachgebiet nicht zu 100 % unterschreiben.