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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #11
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    Die Praxis kannst du doch abgeben, an wen du möchtest. Nur die Lizenz zur Abrechnung mit der GKV könnte doch bitte nach deinem Ausscheiden aus der vertragsärtztlichen Versorgung wieder an die KV zurück fallen. Ob damit nun direkt dem Sozialismus Tür und Tor geöffnet würde, bezweifle ich mal, denn die (i)MVZ-Möglichkeit gibt es mWn noch keine zwei Dekaden lang.
    Und der rein materielle Wert der Praxis beträgt dann nach knapp 20 bis 30 jähriger Praxistätigkeit dann noch wieviel?
    Das wird den abgebenden Kollegen sicherlich leicht fallen, einen ordentlichen Verkaufspreis für ihren Ruhestand zu realisieren.
    Vor allem, wenn ich als potentieller Käufer verpflichtet bin, in alle bestehenden Vertragsverhältnisse einzusteigen (insb. Arbeitsverträgen mit dem Assistenzpersonal), andererseits aber an dem Standort nur noch Selbstzahler und Privatpatienten weiterbehandeln darf.

    Zitat Zitat von OhDaeSu Beitrag anzeigen
    Und ich bin mir nicht sicher, ob ich dich im letzten Absatz recht verstehe, aber du willst uns das ganze doch nicht als Beitrag zur Sicherung der ländlichen Grundversorgung verkaufen?!
    Man darf in der Diskussion doch nicht so tun, als ob "pöhse Investoren" sich nur die Sahnehäubchen in den zahlungskräftigen Innenstadtlagen aussuchen. Gerade im ländlichen Raum finden sich kaum noch Nachfolger für Einzelpraxen- es finden sich schlicht nicht mehr genügend Kollegen, die bereit sind, dort zu leben und zu arbeiten.
    In meinem letzten Praxisverbund (12 Sitze, 2 Op Zentren, also kleiner Mittelständler) haben wir es genau so gehandhabt: bewusst auch einige ländlicher gelegenen KV Sitze aquiriert. Dadurch haben wir einerseits mitgeholfen, eine wohnortnahe Versorgung (für die alternde Bevölkerung) zu gewährleisten, andererseits die Op Indikationen aus dieser Region für uns gewonnen. Ein Win- Win. Die Alternative wäre gewesen: der KV Sitz findet keinen Nachfolger und dieses 20.000 Seelen Dörfchen hat halt eben keinen Augenarzt mehr. Nächster Augenarzt wäre 1 Stunde Fahrzeit entfernt. sehr schön, wenn man kontinuierliche Betreuung (exsudative AMD, Glaukom etc.), oder mal einen Notfall hat. Die Realität ist nunmal nicht schwarz - weiß. Das Narrativ: Investor/ regionale Praxiskette = böse kann ich zumindest für mein Fachgebiet nicht zu 100 % unterschreiben.



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  2. #12
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    Klar, ist halt der Grundkonflikt: Boomergeneration will hohe sechs- oder siebenstellige Verkaufserlöse erzielen, nachdem man sich in den Strahlen-, Labor- und internistischen Fächern sowie Auge etc ne goldene Nase verdient hat. Was jucken da jüngere Generationen, die gern auch noch ein bisschen was von der Freiberuflichkeit hätten. Da täte es natürlich weh, wenn über den Sitz nicht mehr frei verfügt werden könnte. Und mE braucht man sich auch keine Illusionen machen, wer da am längeren Hebel sitzt.

    Es freut mich, dass sich auch ländlich gelegene Zuweiserpraxen in der Augenheilkunde lohnen, nachdem besagte Sahnehäubchen abgegrast sind, und das mag mitunter auch positive Auswirkungen auf die Versorgung haben. Aber aus meiner Sicht war das sicherlich nicht das Ziel der Akquisition, noch ist es die Regel, noch ist es eine effiziente Methode, noch hilft das dem jungen Augenarzt, der sich dann nicht mal mehr ländlich niederlassen kann.



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  3. #13
    Dunkelkammerforscher Avatar von freak1
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    Die Perversität, dass KV-Sitze überhaupt verkauft werden können und nicht zentral durch die KV neu vergeben werden, habe ich nie verstanden. Aber klar, die Leute, die sie haben und verkaufen wollen, sitzen da am längeren Hebel.

    Sie wollen eine KV Genehmigung? Dann wird zuerst der Sitz mit dem höchsten Bedarf zentral von der KV neu vergeben. Sie wollen aber einen anderen? Tja, Pech gehabt, Selbstzahler geht immer.



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  4. #14
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    Zitat Zitat von OhDaeSu Beitrag anzeigen
    Es freut mich, dass sich auch ländlich gelegene Zuweiserpraxen in der Augenheilkunde lohnen, nachdem besagte Sahnehäubchen abgegrast sind, und das mag mitunter auch positive Auswirkungen auf die Versorgung haben. Aber aus meiner Sicht war das sicherlich nicht das Ziel der Akquisition, noch ist es die Regel, noch ist es eine effiziente Methode, noch hilft das dem jungen Augenarzt, der sich dann nicht mal mehr ländlich niederlassen kann.
    Hallo! Natürlich ist die Aquisition einer peripher gelegenen Landaugenarztpraxis eine primär von ökonomischen Erwägungen getriebene Entscheidung. Wenn es sich nicht rechnet, dann macht es auch keinen Sinn, diesen Sitz zu erwerben (und sei er noch so günstig zu haben). Zumindest die laufenden Kosten (Gehalt Helferinnen plus Sozialversicherungsbeiträge, Miete, Versicherungen, Strom/ Gas etc.) und die eigene Investitionsleistung (in Untersuchungseinheiten, OCT, Fremdkapitalkosten etc.) muss dabei rauskommen. Nur ist die erzielbare Marge in einigen Fällen echt nicht berauschend hoch, vor allem vor dem Hintergrund, dass in der Pampa (manchmal nur 30 min von einem Ballungszentrum entfernt) vergleichsweise weniger Selbstzahler/ Privatpatienten leben, und man dementsprechend nur aus dem konservativen GKV Umsatz alleine keinen Schnitt macht. Nochmal: es hat ja auch seinen Grund, warum junge Kolleginnen und Kollegen um derartige Sitze einen großen Bogen schlagen. Frag doch mal die allgemeinmedizinischen Kollegen, wie es bei denen läuft. Auch da gibt es Sitze, die noch nicht mal mehr geschenkt nachgefragt werden - und die gibt es durchaus auch in der Augenheilkunde.
    Denn all die großen Praxisketten haben dasselbe Problem: es fehlt die zunehmend die Manpower, um die freiwerdenden Sitze überhaupt adäquat bespielen zu können.

    Zitat Zitat von freak1 Beitrag anzeigen
    Die Perversität, dass KV-Sitze überhaupt verkauft werden können und nicht zentral durch die KV neu vergeben werden, habe ich nie verstanden. Aber klar, die Leute, die sie haben und verkaufen wollen, sitzen da am längeren Hebel.

    Sie wollen eine KV Genehmigung? Dann wird zuerst der Sitz mit dem höchsten Bedarf zentral von der KV neu vergeben. Sie wollen aber einen anderen? Tja, Pech gehabt, Selbstzahler geht immer.
    Hier sind echt viele Leute dabei, die noch nie einen KV Sitz gekauft haben...
    Nochmal: du kannst deinen KV Sitz auch nicht verkaufen. Das ist jetzt schon so. Der KV Sitz ist nicht dein Eigentum, und auch die Zulassungsgremien können anders entscheiden, wie es sich Käufer und Verkäufer gedacht haben. Die wirtschaftlichen Interessen des Verkäufers sind "angemessen zu berücksichtigen", ABER: das garantiert mitnichten, dass ein KV Sitz auch tatsächlich dem Käufer zugesprochen wird. Das letzte Wort hat das Zulassungsgremium der KV. Deswegen ist es auch sinnvoll, Kaufverträge über Praxen unter die auflösende Bedingung zu stellen, dass Dir auch tatsächlich der Sitz zugesprochen wird. Ansonsten hast du eine Praxis gekauft, aber keinen KV Sitz bekommen...

    Bezüglich des Vorschlags, die KV Sitze allein durch die KV vergeben zu lassen...
    Cave: nicht von der Illusion blenden lassen, dass eine deutsche Behörde ein Hort von Rechtschaffenheit und Gesetzestreue ist. Ein Sitzvergabe Monopol durch die KV wäre extrem anfällig wäre für zwielichtige Schiebereien, bis hin zur offenen Korruption/ Nepotismus. In den KV Gremien sitzen eben Menschen, und auch Sachbearbeiter, die an Schlüsselstellen in der KV sitzen sind nicht unkorrumpierbar. Wenn ich auf 5 Bescheiden sehe, dass immer dieselben Namen in der Kammer über die Zulassungen entscheiden (es reicht schon, dass der Eingangsstempel auf deiner Bewerbung etwas Verzögerung erhält), dann kannst du Dir sicher sein, dass da bald ähnliche Mauscheleien passieren, wie in den Bauämtern und Beschaffungsabteilungen/ strategischer Einkauf der Republik.

    Oder glaubst du, es ist Zufall, dass beispielsweise Angehörige von Gemeinderatsmitgliedern zufällig Ackerland kaufen, bevor dieses Ackerland von der Gemeinde zu Bauerwartungsland wird? Wenn beispielsweise Freak1 und die Schwiegertochter eines guten Kumpels um einen KV Sitz buhlen, dann liegt eben der KV Sitz am Mümmelmannsberg zufällig oben (dringender Bedarf! Stadtteil mit besonderem Erneuerungsbedarf! Muss zuerst entschieden werden!) und über den KV Sitz in Harvestehude wird eben erst in der Sitzung danach entschieden, da gab´s leider einen blöden Zahlendreher in der Bankverbindung bei der Antragsgebühr, daher hat sich nur die Schwiegertochter fristgemäß bewerben können. Dreimal darfst du raten, wer bei einem solchen System in die Röhre schaut- eben der, der weniger gut in der KV vernetzt ist. Nur die Sachbearbeiterin in der Poststelle fährt seit neuestem halt einen schicken Mini Cooper- aber wer weiß, der gehört vermutlich ihrem Freund



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    Zitat Zitat von OhDaeSu Beitrag anzeigen

    Ja, nicht dass dem langjährigen Praxisinhaber nach seiner Tätigkeit mit >€160k pa Medianüberschuss auch noch die Altersarmut droht. Dann lass uns lieber die Freiberuflichkeit der jüngeren Kollegen verscherbeln.
    Nun ja, du wärst erstaunt, dass immer wieder Praxen nicht an den Höchstbietenden veräußert werden. Im Verhandlungsprozess spielen -vor allem unter Ärzten- immer auch andere Faktoren eine Rolle (z.B. Sympathie mit dem potentiellen Nachfolger, oder der Wunsch, dass die Patienten möglichst optimal weiterversorgt werden, Antipathie gegen die großen Ketten, daher bewusst nicht an eine große Kette verkauft usw.). Hab in den letzten Jahren alles schon gesehen und erlebt. Daher gehe ich in Kaufverhandlungen bewusst auch immer Ergebnisoffen an die Kollegen ran und versuche, einen persönlichen Rapport zu erstellen- außer dem Kaufpreis, was ist Ihnen / Dir in der Weitergabe ihres Lebenswerks noch besonders wichtig? Da ist man oft erstaunt, um welche Aspekte es den abgebenden Kollegen manchmal geht. Es geht eben den meisten nicht nur um Geld und einen hohen Erlös, die meisten Kollegen, mit denen ich zu tun hatte, ticken eben nicht so


    Zitat Zitat von OhDaeSu Beitrag anzeigen
    Ich lese deine Beiträge sehr gerne, aber da spricht imo jmd, der seine vielen Schäfchen absehbar im Trockenen hat.
    Nach all den Jahren konzentrierten Dauerfeuers an Sch... die auf einen in den Klinikjahren und auch noch danach von Politik, Medien und unserer angeblichen "Interessenvertretung" KV herab prasselt, finde ich es in Ordnung, wenn der ein oder andere von uns einmal der gutsituierten oberen Mittelschicht angehören wird- und zumindest mal keine größeren finanziellen Sorgen hat. Ich gönn es jedenfalls uns/ euch allen.



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