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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #21
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    Zitat Zitat von Endoplasmatisches Reticulum Beitrag anzeigen
    Ich finde die Vorstellung absurd, eine Regulierung gegen Mechanismen, die ein System für 99.9 % der möglichen Teilnehmer unzugänglich machen, wäre schlecht, weil sie die Teilnahme am System einschränken würde.
    Ich finde eine Arztpraxis ist nun mal ne Arztpraxis und möglicher „Teilnehmer“ sollte n Arzt sein - eine Regulierung, die unterbindet, dass Investoren da mitmischen ist begrüßenswert. Ein Arzt führt die Praxis ( hoffentlich) nicht nur gewinnorientiert - im Gegensatz zum Investor



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  2. #22
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    Zitat Zitat von WiWi18 Beitrag anzeigen
    Ich habe nicht von "deutschem Ultrakapitalismus" gesprochen. Sondern von einer typisch deutschen Tendenz zur Überregulierung in Verbindung mit dem Ultrakapitalismus der weltweiten Finanzmärkte, an denen deutsche Kassensitze mittlerweile gehandelt werden. Vielleicht kann die KV beim "Verkauf" der Sitze theoretisch auch anders entscheiden, aber das tut sie offenbar so selten, dass die Investoren in der Regel schon bekommen, was sie wollen.
    Au contraire, mon ami. Es ist sogar so häufig vorgekommen, dass die "pöhsen" Investoren im Regelfall dazu übergegangen sind, dass die Übergabe des KV Sitzes im Wege des privilegierten Praxisübergangs mit der höchstmöglichen Sicherheit gewährleistet werden kann (im Regelfall über den Weg der Anstellung des Altinhabers für 3 Jahre). Machen die internationalen Hedgefonds so (bzw. deren wesentliche Teilhaber, z.B. die kanadische Lehrergewerkschaft) genauso, wie der kleine deutsche Mittelständler, der ein paar Sitze haben möchte.

    Zitat Zitat von WiWi18 Beitrag anzeigen
    Korrekt, und dass das Recht zur Abrechnung mit dem Gesundheitssystem dabei zu einem Handelsgut internationaler Finanzakteure wird ist ein absurdes Ergebnis dieses Systems. Ich bin ein Freund der freien Marktwirtschaft, aber zu dieser gehört eben auch das Abbauen von künstlichen Markteintrittsbarrieren, und gerade nicht, dass man großen Akteuren das Aufbauen von monopolartigen Stellungen erlaubt. Und erst recht nicht, kleinen Akteuren die Teilnahme am Markt zu verwehren.
    Als überzeugter Kapitalist teile ich deine Einstellung zu 100%. Das System der KV Sitze ist meines Erachtens nach ein Relikt aus der Vergangenheit und sollte in dieser Form nicht mehr existieren, weil es ein teures, ineffizientes und bürokratisches Relikt aus dem 20 Jahrhundert darstellt. Es mag ja ursprünglich vielleicht mal gute Idee gewesen sein, die Anzahl der Leistungserbringer einerseits zu begrenzen und damit dem einzelnen Leistungserbringer einerseits ein gewisses Mindesteinkommen zu gewährleisten, andererseits den Versicherten einen niedrigeschwelligen Zugang zu Gesundheitsdienstleistungen mit einem gewissen Versorgungsstandard zu gewährleisten (unabhängig vom Geldbeutel). Aber der Weg zur Hölle ist gepflastert mit guten Absichten.
    Nur: die Regeln sind nun mal wie Sie sind (Hallo Gesetzgeber?), und man kann es keinem Marktteilnehmer (ob groß oder klein) übel nehmen, das Spiel eben so zu spielen Wir alle machen die Regeln nicht, wir müssen uns nur daran halten.

    Und eins sollte man nie vergessen: der Politik sind die Arbeitsbedingungen der Ärzteschaft komplett egal. Weder die Niederlassungschancen, noch die Perspektiven interessieren da irgendjemanden auch nur im mindesten.

    Zitat Zitat von WiWi18 Beitrag anzeigen
    Was genau führt er deiner Meinung nach denn im Schilde? Aus meiner Sicht ist es andersherum: Das aktuelle System führt mittelfristig dazu, dass fast alle (lukrativen) Kassensitze fest in der Hand von Private-Equity-Fonds sein werden, und für die Ärzte selbst entweder nur das platte, unrentable Land oder die Anstellung bleibt. Insofern steuern wir schon auf ein Worst-Case-Szenario zu und es kann eigentlich nur besser werden.
    Neben dem erklärten Ziel, die Zahl der Krankenhäuser zu verringern (und die sich abzeichnende Insolvenzwelle spielt ihm da in die Karten), schwebt Herrn Lauterbach ganz klar eine Abschwächung der ärztlichen freiberuflichen Tätigkeit (Freiberufler sind auch deutlich widerspenstiger als Angestellte, und die Ärzteschaft sowieso immer noch zu selbstbewusst) vor, mittelfristig vermutlich sogar die Abschaffung der zweigleisigen Facharztversorgung (in Kliniken und Praxen), mehr zu klinikbetriebenen Polikliniken/ MVZs (dreimal darfst du raten, wo Herrn L. nach seiner Bundestagslaufbahn lukrative Beratertätigkeiten, vielleicht auch wieder Aufsichtsratpöstchen erwarten werden).
    Die Signale seitens der Politik sind seit Jahren unverändert: haltet die Fresse und macht einfach.
    Man kann es nicht anders verstehen- die GoÄ Novelle beispielsweise sollte kostenneutral (!) erfolgen- dabei ist unsere Gebührenordnung noch auf dem Stand von 1996.

    Zitat Zitat von WiWi18 Beitrag anzeigen
    So lese ich die Beiträge ehrlicherweise auch...
    Das sei Dir unbenommen.



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  3. #23
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    Zitat Zitat von GloriaSchmidt Beitrag anzeigen
    Ich habe aktuell entweder die Perspektive,
    in einer Klinik zu arbeiten (nie wieder!), angestellt in einer Praxis/MVZ oder einen Sitz zu ergattern für 400.000€ (umziehen kommt nicht in Frage…).
    Dass der „Sitz“/ die Praxis/ die Teilhaberschaft in einer BAG so absurd teuer ist, liegt doch nunmal daran, dass hier Handel getrieben wird mit einem Gut (GKV Patienten behandeln zu dürfen), dass eigentlich kein Wirtschaftsgut sein sollte und durch Investoren auf dem Markt so absurde Summen annimmt.
    "Absurd" teuer ist erstmal gar nichts, du hast ja nicht mal Angaben gemacht, wie die 400 K Zustande kommen und wie dein jährlicher Gewinn ist. Wofür sollst du überhaupt 400 k bezahlen? Vielleicht für den materiellen Praxiswert + und nur zu einem geringeren Teil für den Goodwill, oder umgekehrt? Wie ist der Preis berechnet worden? Ärztekammermethode? Modifizierte Ertragswertmethode?

    Wenn es sich rechnet, dann RECHNET ES SICH. Dann kauf dir doch bitte-danke den Sitz für 400 K, wo ist denn bitteschön das Problem? Lass dir die BWAs der letzten drei Jahre zeigen und alle relevanten Verträge (Miete, Arbeitsverträge etc.) und nimm Dir nen ordentlichen Steuerberater. Hast du dich jemals mit Themen wie Abschreibung und Finanzierung befasst? Nur eine kurze Minute vielleicht? Wenn nein, dann engagier jemanden, der dich für die DD an die Hand nimmt

    400 K (fremdfinanziertes) Investment in einem Geschäftsfeld, dass immer noch zu hervorragenden Konditionen finanziert wird, kaum Ausfallrisiken hat und mit ein bisschen Mühe und Engagement zweistellige Renditen für dich als Inhaberin -über Jahrzehnte- sichern kann. Da würden sich in anderen Branchen aber viele Menschen alle 10 Finger ablecken...
    Aber nein, 400 K für eine Existenzgründung sind ja unverschämt teuer und schuld sind die bösen Hedgefunds *Facepalm*.

    Edit: Sorry für den Tonfall, aber manchmal macht mich das Ausmaß an unreflektierter Ahnungslosigkeit fassungslos. Es ist am Ende ganz einfach: was bezahlst du, und das setzt du in Relation, was du dafür bekommst. Und wenn die beiden Größen in einem ordentlichen Verhältnis zueinander stehen (was ich mal bei Dir annehme), dann kannst du kaufen. Und nein, vor einer Niederlassung muss man sich keine Sorgen machen. Und nein, die bösen Hedgefunds machen Dir nicht das Geschäft kaputt. Und nein, du musst weder deine Seele, noch deinen Erstgeborenen Satan opfern, um dem Ruin zu entgehen. Sky und Evil werden mir da recht geben.
    Geändert von Thomas24 (28.12.2022 um 19:23 Uhr)



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  4. #24
    Diamanten Mitglied
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    Ja, die Kaufpreise für Arztpraxen sind etwas, was viele junge Kollegen nicht einordnen können.

    Hier um die Ecke wollte ein Kollege 100.000 € für eine Hausarztpraxis welche 300 000 € Gewinn im Jahr abwirft.

    Es gab einen sehr konkreten Interessenten, dem war das allerdings zu teuer, " das seh ich nicht ein, der gierige Kollege.. .!!" . Er war dann der Meinung es sei viel schlauer, einfach einen frei verfügbaren Sitz zu nehmen und eine Praxis nebenan aufzumachen, auch noch zwei Quartale später als eigentlich geplant, ohne Personal, ohne Patienten, from scratch Neugründung. Hier darf ich es ja sagen: so ein trottel.



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  5. #25
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    Zitat Zitat von DrSkywalker Beitrag anzeigen
    Ja, die Kaufpreise für Arztpraxen sind etwas, was viele junge Kollegen nicht einordnen können.

    Hier um die Ecke wollte ein Kollege 100.000 € für eine Hausarztpraxis welche 300 000 € Gewinn im Jahr abwirft.

    Es gab einen sehr konkreten Interessenten, dem war das allerdings zu teuer, " das seh ich nicht ein, der gierige Kollege.. .!!" . Er war dann der Meinung es sei viel schlauer, einfach einen frei verfügbaren Sitz zu nehmen und eine Praxis nebenan aufzumachen, auch noch zwei Quartale später als eigentlich geplant, ohne Personal, ohne Patienten, from scratch Neugründung. Hier darf ich es ja sagen: so ein trottel.
    Amen



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