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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #1
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    Hallo, ich habe eine Grundsatzfrage und würde mich sehr über eure Meinungen/Impulse zu diesem Thema sehr freuen.

    Ich hätte eventuell ein Stellenangebot für eine Weiterbildungsstelle in der Humangenetik und finde den Fachbereich sehr attraktiv. Besonders die Verknüpfung von Grundlagenforschung und Patientenversorgung gefällt mir. Nun hatte ich den Bewerbungsgesprächen den Eindruck, dass Humangenetiker ihr eigenes Fachgebiet teils sehr kritisch sehen. Mehrfach genannt wurde, dass die klinische Beratung in der Zukunft vorrangig durch „Genetic Counsellors“ übernommen werden soll, es werden bereits eigenständige Studiengänge hierfür eingerichtet. In anderen Ländern sei diese Praxis bereits Standard und aufgrund des ökonomischen Druckes ist es m. A. nach schon wahrscheinlich, dass sich die Lage in Deutschland ähnlich entwickelt. Zudem wurde öfter angeführt, dass man eine Art Hausarztrolle einnimmt und dass viele Fachärzte sich letztendlich besser mit den entsprechenden Mutationen auskennen und man quasi überflüssig ist.

    Die Option eines Doppelfacharztes kommt für mich aufgrund des fortgeschrittenen Alters nicht infrage. Ich könnte mir eher vorstellen, einen MBA zu ergänzen.
    Übersehe ich irgendwelche wesentlichen Punkte? Wie groß ist die Konkurrenz durch die kommerziellen Institute in der Realität, wenn man sich langfristig eher an der Uni sieht?



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  2. #2
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    Zitat Zitat von Unkrautvergehtnicht Beitrag anzeigen
    die klinische Beratung in der Zukunft vorrangig durch „Genetic Counsellors“ übernommen werden soll, es werden bereits eigenständige Studiengänge hierfür eingerichtet.
    Grundständig oder als Medizin-Aufbau?



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  3. #3
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    Meistens sind das Master-Studiengänge (UK, Spanien, Frankreich), jedoch sind die Zugangsvorausetzungen sehr breit: Z.B. in Innsbruck:

    Bachelorabschlusses in einem für den Lehrgang relevanten Fachgebiet (min. 180 ECTS*z.B. Biomedizinische Naturwissenschaften, Psychologie, akademischer Gesundheitsfachberuf)
    Bachelorabschlusses in einem anderen Fachgebiet (min. 180 ECTS z.B. Soziologie, …) in Kombination mit mindestens 3 Jahren Tätigkeit in einem Gesundheitsberuf

    Ich denke, dieser Abschluss ist vergleichbar mit einem Physician Assistant und hier wären die Personalkosten für Kliniken und Institute erheblich geringer. Klar, kann man das auch als Chance sehen, da der Bedarf an Beratungen ja steigen wird.



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  4. #4
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    Also mal wieder Arztsubstitution



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  5. #5
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    Zitat Zitat von Unkrautvergehtnicht Beitrag anzeigen
    Hallo, ich habe eine Grundsatzfrage und würde mich sehr über eure Meinungen/Impulse zu diesem Thema sehr freuen.
    Ich kann dir in dem Zusammenhang nur berichten in welchem Zusammenhang ich selbst mit Humangenetik in Kontakt gekommen bin:
    - im Rahmen von familiärer Häufung beim Kolonkarzinom. Wer soll da die genetische Untersuchung und Beratung machen? Der Chirurg? Der Strahlentherapeut? Der Gastroenterologe? Der Onkologe? So wie ich das mitbekommen hab machen das da die Humangenetiker weil sich die genannten Fachrichtungen... nennen wir es mal "mit der Behandlung ausgelastet" sind. Ich hab noch keinen getroffen den das groß interessiert hat. Da hieß es immer "soll zum Humangenetiker".
    - im Rahmen von gynäkologischen Mutationen. Da hab ich schon mitbekommen dass manche Gynäkologen das interessiert und die sich dann auch um die Patienten kümmern
    - wenn man sich auf die Suche nach der Ursache für eine nicht ganz klare Konstellation von Merkmalen im Kindesalter begibt. Die Merkmale die ich meine sind beispielsweise orthopädischer Natur (da gibt es die wildesten Syndrome mit Eigennamen), im Entwicklungsbereich, in neurologischen Bereichen oder Kombinationen daraus. Und wer soll sich um diese Leute kümmern? Das macht der Humangenetiker. Also die Diagnostik.
    Das Feld selbst ist natürlich aber sehr viel größer als die genannten Beispiele. Aber selbst bei den genannten Beispielen wird in 2/3 Fällen der Humangenetiker auch in Zukunft gebraucht.

    Mich erinnert das ein wenig an die Diskussion ob man in Zukunft noch Radiologen braucht weil ja die KI kommt. Und was ist das Resultat? Die Anzahl an Radiologen steigt und steigt und steigt. Und auch die Humangenetiker werden mehr.

    Und @rafiki: siehst du dich und deine Stelle durch physician assistants bedroht? Ich mich null. Es gibt genug Arbeit, die einzige Frage ist ob die Weiterbildung darunter nicht ggf. leidet, weil "einfachere Arbeiten" statt dass sie von WBA durchgeführt werden nun von PAs durchgeführt werden könnten. Venenentnahme für Herz-/Gefäß-OPs, bestimmte Sonographien, Assistenz im OP etc. Oder eben einfachere Beratungen in der Humangenetik. Die komplexeren Sachen bleiben aber. Und sobald man über dieses initiale Stadium raus ist...
    Erst die Taten eines Menschen zeigen was die Worte wert waren.



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