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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #1
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    Hallo Leute,

    ich habe Schwierigkeiten beim Finden einer Doktorarbeit, die auch etwas mit Unsicherheit bei der Suche zutun hat, da ich akademisch unerfahren und schlecht vernetzt bin.

    Als Wartezeit-Student kann ich mir es nicht mehr erlauben geplant 1-2 Freisemester zu nehmen. Dazu komme ich schon ins 9. Semester und das Studium wird bei uns zunehmenden praktischer (Blockpraktia). Habe schon vorher gesucht, aber von 5-7. Semester haben private Umstände mir eine zusätzliche Promotion unmöglich gemacht.

    Nach erfolglosem Suchen von prospektiven Doktorarbeiten - entweder keine Antwort, Zusagen zu Arbeiten, die 2 Freisemester beanspruchen oder "ich sei zu spät im Studium", obwohl andere aus meinem Semester dort auch promovieren.. - würde ich mich nun nach einer retrospektiven Doktorarbeit umsehen.
    Problem ist, dass es bei uns an der Uni eine Bestreben gibt, retrospektive Doktorarbeiten zu "verbieten". Kenne nur eine Person, die nach langem Bohren eine gefunden hat.

    Da ich keine Chancen verspielen möchte, hier ein paar Fragen:

    Wie macht man es, wenn eine Abteilungen mehrere Profs und PDs hat? Einen anschreiben oder alle? Nacheinander oder gleichzeitig?
    Schreibt ihr in eure Bewerbung direkt was ihr wollt und bereit seid zu leisten?
    Schreibt ihr explizit was euch interessiert oder suggeriert ihr "ich nehme alles"?
    Was sind für euch tendenziell No-Gos bei einer Bewerbung?
    Kennt ihr Fächer, in denen eher retrospektive Arbeiten vergeben werden?
    Welche Inhalte kommen in ein Motivationsschreiben? Einige wenige Stellen verlangen eines.

    Ist meine Vorstellung, ich könnte eine retrospektive Doktorarbeit finden und sie in den nächsten 2-3 Jahren paralell zu Studium und danach Arbeit beenden naiv?
    Gibt es bei euch auch so ein bestreben, die retrospektiven Arbeiten zu verdrängen?
    Was hat der Betreuer/die Betreuerin überhaupt davon, dass ihr betreut werdet?

    Lohnt es sich an einer anderen Uni umzusehen?

    Eine bekannte von mir hat an einer heimatnahen Uni erst im PJ gesucht, mehrere retrospektive Arbeiten "angeboten" bekommen, und diese auch relativ zeitnah nach dem M3 schon abgeschlossen. An der Uni kann man sich relativ Problemlos für einen Promotionsstudiengang einschreiben.

    Vielen Dank für hilfreiche Tipps



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  2. #2
    Diamanten Mitglied
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    5. WBJ Psychiatrie
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    Ist halt ein ziemlich großer Aufwand, sich jetzt noch eine andere Uni zu suchen. Und dein Ziel, die Doktorarbeit dann studiums-, PJ- bzw. arbeitsbegleitend bis zum Ende des ersten Jahres als Assistenzarzt abzuschließen, halte ich für ziemlich ambitioniert, mit einem hohen Risiko des Scheiterns. Gerade wenn deine bisherige akademische Vorgeschichte nicht so großartig war. Aber selbst wenn du bisher immer top gewesen wärst.

    Warum muss es denn überhaupt eine Doktorarbeit sein?

    Ich hab jeweils zeitgleich alle Profs und PDs angeschrieben, in Fächern mit wenigen Profs und PDs alle Oberärzte. Und ich hab ganz klar reingeschrieben, was für eine Art Arbeit ich suche, welchen Zeithorizont ich mir vorstelle.



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  3. #3
    Registrierter Benutzer
    Mitglied seit
    16.05.2023
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    23
    Meine akademische Vorgeschichte war nicht nicht großartig, ich bin nur unerfahren was die organisatorischen Strukturen angeht und wenig vernetzt. Mir wäre es auch Wurscht, wenn die Arbeit erst im 5. WBJ fertig wäre, dachte nur, dass Betreuer sowas nicht gerne hören(?).

    Finde interessant, dass du den Plan für ambitioniert hältst, da ein paar meiner meiner Kommilitonen ein paar Wochen vorher noch prospektive Arbeiten anfangen sind, mit dem Ziel zum M3 fertig zu sein, was auch von den Profs so abgenickt wurde. Ein Jahr Daten sammeln, ein Jahr schreiben. Wie gesagt, bin da unerfahren. Insgesamt lässt sich meinerseits eben auf wenig Erfahrungswissen zugreifen und dieser auch nicht verifizieren, höre alles zwischen <1 Jahr für retrospektive oder 2 Jahre für prospektive bis zu 5 Jahre für eine retrospektive Arbeit. Und von den Assis in der Klinik, in der ich mal als Pfleger arbeitete, haben ziemlich viele noch neben der Arbeit geschrieben.

    Eine Doktorarbeit soll es auch nur sein, damit ich es mal versucht habe und es später nicht bereue. Demnach wäre ein Scheitern zwar schade, aber kein Weltuntergang. Tatsächlich würde ich auch gerne lernen, wie man wissenschaftlich arbeitet und schreibt. Für mein Ego bräuchte ich es nicht, bin auch nicht bereit, über "Leichen zu gehen", sonst hätte ich schon eine prospektive Arbeit angenommen. ("Über Leichen" in dem Fall, weil es Leute gibt, die auf meinen Abschluss "warten", bin Pendler, Beziehung usw.)

    Habe leider nicht richtig verstanden: hast du bspw. in Abteilung für Innere Medizin Klinik X mit einem Prof und zwei PDs allen gleichzeit eine Mail geschrieben?

    Inwiefern ist es ein großer Aufwand einen Prof an einer anderen Uni zu fragen im Vgl. zu seiner eigenen? Im Beispiel mit meiner Bekannten wären die bürokratischen Hürden gering.

    Vielen Dank für deinen Beitrag



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  4. #4
    straight outta hell
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    27.04.2012
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    Ich muss seit 3,5 Jahren „nur noch“ ein paar Daten erheben und „nur noch“ schreiben. Das ist, neben der Arbeit als Assistenzarzt, leichter gesagt als getan. Und ich habe schon den Luxus, dass ich in der Abteilung arbeite in der ich promoviere. Was bedeutet, dass ich jederzeit Zugriff auf alle Daten habe und nicht noch extra irgendwo hinfahren muss. Hab sogar von zuhause Zugriff. Und dennoch komme ich nur langsam voran weil man eben noch genug anderen Mist zutun habe. Und wenn ich mal nicht arbeite, will ich halt auch mal was anderes machen als in der Klinik Daten in Tabellen tippen. Man sich bewusst sein, dass auch eine retrospektive Arbeit sehr zeitintensiv ist. Wir haben auch Studenten, die retrospektive Arbeiten machen. Die sitzen hier jede freie Minute. Teilweise auch am Wochenende. Klar, dazu zwingt sei keiner aber dann schafft man das eben auch nicht in einem Jahr. Je nach Studien ist das raussuchen der Daten sehr aufwendig, viele Daten sind unvollständig oder man muss in Papierarchieven wühlen. Oft ändert sich auch mittendrin nochmal was an der Fragestellung und man muss Daten nacherheben. Es brauche schon viel Zeitaufwand und Disziplin um innerhalb eines Jahres die Datenerfassung zu machen, das sollte man nicht unterschätzen. Und es ist halt echt stupide Arbeit, was die Motivation nicht gerade fördert. Been there, done that… Ich hatte auch mal das Ziel, innerhalb von zwei Jahren fertig zu sein, was auch so abgenickt wurde. Wäre theoretisch wohl auch möglich gewesen aber die Praxis steht halt nochmal auf einem anderen Blatt.


    Mach ruhig eine Doktorarbeit wenn du Bock drauf hast, auch retrospektiv. Muss nicht jeder fancy experimentelle Dinge machen. Aber sei dir im Klaren, dass auch das mit Aufwand und Zeit verbunden ist. Und Profs viel versprechen wenn der Tag lang ist. Es braucht schon optimale Bedingungen und viel Zeit und Disziplin um so eine Doktorarbeit in zwei Jahren durchzuziehen.



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  5. #5
    Registrierter Benutzer
    Mitglied seit
    16.05.2023
    Beiträge
    23
    Auch dir vielen Dank für deine Antwort. Macht mir etwas Mut.

    Dass die Arbeit an sich frustran und stupide sein kann (oder ist), ist mir bewusst. Auch vor Arbeit am Wochenende schrecke ich nicht ab und bin auch bereit, die Arbeit in die Länge ziehen zu müssen.

    Der Hauptgrund für eine retrospektive Arbeit wäre eben der bei mir, dass ich etwas unflexibel aufgrund meiner Pendelei bin. So sehe ich bei meinen Bekannten und dem einen Beispiel an meiner Uni eben auch, dass diese von zu Hause aus auf die Daten zugreifen können. Ich bin nur einfach nicht mehr bereit dazu ein Freisemester zu nehmen, welches mich die ganze Woche von meinem Hauptwohnsitz entfernt. Ein Semester hinterher mit überwiegender Arbeit von zu Hause wäre eher unproblematisch.



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