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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #6
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    Thomas24, wie siehst du die zukünftige Qualität der Augenheilkunde bezüglich dieser Entwicklung?



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  2. #7
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    In den letzten Jahren hat die Qualität der stationären Versorgung IMHO nachgelassen. Dies ist aber nicht allein das Ergebnis des Personalmangels, sondern der Mangelverwaltung an vielen Stellen- zudem hat die stationäre Augenheilkunde spezifische Herausforderungen, die so in anderen Fachbereichen zumindest in dem Ausmaß (noch) nicht auftreten.

    Jedenfalls bemerkt man als Niedergelassener durchaus, die nachlassende Versorgungsqualität gewisser Kliniken. Es fängt an banalen Dingen an (fehlende Dokumentation, entweder gar keine Briefe oder sehr (!!) verspätet eintreffende Briefe, die dann auch inhaltlich oft falsch sind- und offensichtlich nie zur Korrektur gelesen wurden, Seitenverwechslungen, Therapieschema mit inkompatiblen oder redundanden Wirkstoffen usw.), sowie dem Feedback der Patienten, die man zur Klärung einer spezifischen Fragestellung in eine Klinikambulanz geschickt hat- und die oft genug zurück kommen, ohne irgendeinen Befund erhalten zu haben, bzw. die Fragestellung nicht beantwortet wurde, was zur Folge hat, dass der Patient *nochmal* dorthin muss. Funkel kann aus ihrer Tätigkeit beim Med. Dienst sicher auch die ein oder andere Story über die Versorgungsqualität gewisser Kliniken (Jugend forscht?) nennen, bei denen, eher kuriose, äh, innovative Therapievorschläge gemacht werden...

    Nun ist es kein Naturgesetz, dass aus mittelmäßigen in- bzw. ausländischen Absolventen auch mittelmäßige Kliniker bzw. Fachärzte werden müssen- unter den richtigen Voraussetzungen (ausreichende Personaldecke, ausreichende Teaching Kapazitäten von Fach- und Oberärzten, usw.) kann man im Rahmen der FA Weiterbildung viele Defizite wegtrainieren bzw. fachlich durchaus adäquate Fachärzte trainieren- es kostet Seitens der Kliniken nur Zeit, Mühe, Geld und Man Power, sowie Seitens des WBA: Zeit, Mühe und die Bereitschaft, sich seiner Defizite bewusst zu sein und daran arbeiten zu wollen. Gerne auch auf Kosten der Wochenenden, sowie der Freizeit (Kurse, Fortbildung, Literatur, Sprachtraining usw.). Nur sehe ich unter den gegebenen Rahmenbedingungen (zunehmende Verdichtung der Arbeitsleistung bei stagnierender Personaldecke infolge abnehmender Erlössituation) eher schwarz.

    Im niedergelassenen Sektor kennt man die Kliniken der Umgebung und die Stärken und Schwächen dort recht gut und kann seine Patienten gezielt überweisen. Zudem hat man ja für Problemfälle im Regelfall einen "heißen Draht" zu den oberärztlichen Kollegen bzw. Chefs, die man noch aus der gemeinsamen Ausbildungszeit kennt oder aus Fortbildungen immer wieder sieht. Aber ich bekomme zunehmend gespiegelt, dass diese Kollegen selbst oft nur noch Mangelverwaltung bzw. Feuerwehr spielen dürfen, um die gröbsten Katastrophen zu verhindern und im Zuge dessen oft resignieren, ausbrennen und einen Exit suchen. Was sehr fachlich und menschlich sehr schade ist - und für die betroffene Klinik eine Katastrophe. Oft werden beim Weggang einer solchen Kapazität tatsächlich gravierende Fähigkeitslücken hinterlassen und der dann nachwachsende "Jung OA", oft aus den eigenen Reihen rekrutiert- wird dann erstmal ein paar Jahre seine operativen Skills an den GKV Patienten ausbauen dürfen, mit dem entsprechenden Outcome

    In der Breite und oberflächliche betrachtet, ist im Jahr 2023 im Großen und Ganzen noch alles ok. Aber bereits heute gibt es hier und da Regionen in Deutschland, wo man- zumindest für mein Fachgebiet- von einer flächendeckenden Unter- bzw. Fehlversorgung sprechen kann. Selbst in großstädtischen Umgebungen, kann es vorkommen, dass in einigen MVZs teilweise nur wechselnde ärztliche Versorgung (teilweise auf nicht muttersprachlichem Niveau) gewährleistet werden kann. Differenzierte Patienten sind da durchaus alert und bekommen das mit. Im Regelfall wollen diese Patienten eine kontinuierliche Betreuung durch *denselben* Arzt, mit dem Sie eine Vertrauensbasis haben. Eben keine wechselnde Betreuung, bei der bei jedem Besuch jemand anders da sitzt.
    Ich nehme zunehmend wahr, dass selbst bei GKV Patienten -zumindest in meiner Region- die Bereitschaft zunimmt, für eine höherwertige Versorgung eine Zuzahlung zu leisten, bzw. eine Selbstzahlerleistung in Anspruch zu nehmen.

    Ich nehme an, dass es in einigen Jahren auch im niedergelassenen Bereich zunehmend Kollegen geben wird, die eher durchschnittlich ausgebildet wurden, sich seitdem nie verbessert haben und überspitzt formuliert aus ihrem "3 -5 Diagnosen Fundus" schöpfen werden (gerne im gut dotierten Angestellten Verhältnis in einer privaten MVZ Gruppe)- und eine andere Gruppe, die sich qualitativ deutlich davon abhebt. Erstere werden auch ihr Auskommen finden. Für letztere werden Patienten bereit sein, einen Aufpreis zu bezahlen (Selbstzahlerleistungen, Privatsprechstunden etc.). Die Tendenz sehen wir jetzt schon in den Grundzügen. Und nun, back to Topic...
    Geändert von Thomas24 (18.07.2023 um 13:42 Uhr)



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  3. #8
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    Dann seit ihr in eurem Fach noch recht gut aufgestellt, anders als in meinem. Bei uns gibt es nämlich schon lange, zumindest in weiten Regionen, kaum noch ausbildungsbefähigte OÄ und CÄ. Nicht nur, weil sie keine Lust dazu haben, sondern schlicht zu wenig Ahnung/Kenntnis. Vor dem, was da derzeit und in Zukunft durch die FA-Prüfung geschleift wird, graut mir, denn von Kollegen, die selbst nicht viel können, kann niemand etwas lernen. Selbst möchte ich mich oder Angehörige/Freunde im Fall des Falles nicht in deren Behandlung (be)geben. Das war vor ca. 20 J. durchaus noch anders.



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  4. #9
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    Na ganz so desolat ist die Situation bei uns -noch- nicht. Wobei ich auch manchmal als FA -Prüfer so staune, wer sich als FA reif empfindet und wie überschaubar es da bei einigen Aspiranten mit den Kenntnissen bestellt ist.



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  5. #10
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    Passiert im Anschluss noch etwas darüber hinaus, dass die Prüflinge durchfallen? Werden Daten hinsichtlich WBBs oder Prüfende erhoben, ob es da Ausreißer gibt? Erfolgt eine Rückmeldung an die Personen mit WBB, z. B. die letzte Person, die weitergebildet hat und hat das Konsequenzen für die Verlängerung der WBB?



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