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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #1
    ZebraDoc
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    Liebe Leute,

    Ich bräuchte mal euren Rat ! Ich stehe kurz vor meiner Facharztprüfung für Innere Medizin. Ich arbeite in einem KH mit ca 500 Betten davon ca. 100 internistisch(Schwerpunkt Gastro)/kardiologisch /onkologisch. Im Dienst betreuen wir auch noch die Strahlenpatienten und Augenpatienten. Der Standort ist ungünstig viele sozialschwache Patienten die im Endstadium der großen Volkskrankheiten unsere heiligen Hallen betreten und dann runderneuert und 20 Jahre jünger wieder entlassen werden sollen , außerdem eine große Psychatrie dadurch viele Alkoholiker und anderweitige spezielle Paitenten mit häufigem Konsilbedarf.
    Ich arbeite dort seit 4,5 Jahren (vorher 6 Monate Kardio in noch kleinerer Abteilung) und habe dort auch PJ gemacht.
    Vor ca 2 Jahren haben wir die Kardiologie dazu bekommen, seitdem noch mal deutliche Arbeitsverdichtung .
    Ich habe meine Weiterbildungszeit viel in der Onkologie verbracht (sehr nette Abteilung, möchte ich aber nicht dauerhaft machen) und mir hat auch wider meines Erwartens die Intensivmedizin sehr viel Spass gemacht.
    Mittlerweile Wir haben allerdings hauptsächlich Patienten die schon vorher End of Life waren und nur den geringsten Hauch einer Chance die Intensivtherapie zu überleben hatten aber dies auf Patienten-/Angehörigenwunsch bzw Angst vor Klagen exzessiv betrieben wird , oder so Überwachungspatienten (Intoxen, NSTEMIs) die eher IMC Patienten sind , wie wahrscheinlich in vielen Häusern dieser Größenordnung.

    Jetzt hab ich das Angebot nach dem Facharzt die Zusatzbezeichnung Internistische Intensivmedizin zu erwerben im Zusammenhang mit einer Funktionsoberarztstelle(mit weiterhin Vordergrunddiensten) . Meine Kollegen und mein Chef wolen dass ich bleibe und das mache.
    Ich möchte aber eigentlich mal was anderes sehen, vielleicht ein größres Haus, ne Spezialsierte Abteilung ich weiß es nicht genau und das ist mein Problem . Bei dem Gedanken dort zu bleiben wird mir schlecht ,aber ich komme auch nicht aus meiner Komfortzone raus .
    Wir haben viele schwer anstrengende Dienste (24h) was ich nicht mehr schaffe weder mental noch körperlich. Ich nur noch erschöpft und frage mich wofür ich mich selber und meine Gesundheit kaputt mache. Unsere Abteilung hat wie viele Innere Abteilungen fluktuierende Mitarbeiter momentan sehr viele Anfänger . Mein Chef ist nicht gut in Personalführung und setzt sich nicht für uns ein . Nach dem PJ was wirklich gut war , war das schon fast mit der Weiterbildung, klar man kann bei uns alles lernen, muss man halt in die Funktionsbereiche gehen und die Stationsarbeit danach in seiner Freizeit verrichten.

    Ich erwarte nicht das es in der Intensivmedizin-Weiterbildung viel anders sein wird. Die Stimmung auf der Intensivstation ist momentan auch ein einem Tiefpunkt angekommen und kollegiale Zusammenarbeit mit der Pflege sehr schwierig ,es gibt viele Krankenscheine und Leihpflegekräfte.

    Ich bin mir im Moment nicht sicher,ob ich überhaupt noch in der direkten Patientenversorgung arbeiten möchte . Vieles von dem was ich tue ,könnte eine Sekretärin schneller und besser als ich. Ich fühle mich intellektuell unterfordert und mir ist die Freude und das Intresse an der Medizin verloren gegangen. Habe jetzt beim Lernen für die Prüfung gesehen das Medizin schon ziemlich interessant ist und was man alles machen kann und mich erinnert das ich mal richtig begeistert war davon und wie viel ich wieder vergessen habe, weil im Krankenhaus meistens nur nach Schema F die Leute igendwie verwaltet werden sollen, bzw bei unserem Klientel viele Therapien, oder auch Diagnostik nur noch begrenzt Sinn machen und wir daher auch oft nur Sozialdienst /
    Pflegeheim deluxe spielen .



    Bin mir jetzt sehr unsicher was machen soll . So wie es ist bin ich ziemlich unglücklich, habe aber auch Angst vom Regen in die Traufe zu kommen.

    Was ratet ihr mir ???
    Danke an Alle die bis hierhin gelesen haben !
    “Do not study to pass the test . Study to prepare for the day when you'll be the only thing standing between your patient and his grave“



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  2. #2
    Diamanten Mitglied
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    Beiträge
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    Wenn Du wirklich so empfindest, solltest Du nicht einfach aus "Bequemlichkeit"/Angst auf der Stelle bleiben, die dir keinen Spaß mehr macht.
    Dann solltest Du den Cut nach der FA-Prüfung nutzen, um noch einmal etwas anderes zu machen, finde ich.

    Vorher solltest Du dir aber überlegen wo es hingehen kann und soll.

    Außerdem solltest Du vielleicht vorfühlen, ob es in deinem jetzigen Haus möglich wäre, dass Du eine Oberarztstelle bekommst, statt einer Funktionsoberarztstelle. Das wäre vielleicht ein Grund zu bleiben, zumal die Herausforderungen in dieser position sicher neu wären.
    Andererseits: So wie Du eure Abteilung beschreibst, klingt es selbst dann nicht so, als würdest Du bleiben wollen.
    "Die Menschen sind schlecht und die Welt ist am Arsch, aber Alles wird gut!"



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  3. #3
    Diamanten Mitglied
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    Hallo Cadherine,

    meine ehrliche Einschätzung. Ich habe deinen Text gelesen und mit jeder weiteren Zeile, die ich gelesen habe, habe ich gedacht: "Ich erkenne nicht einen Grund, warum man dort arbeiten sollte".

    Alles in allem hast du keinen Spass, dein Chef ist schlecht in Personalführung, Ausbildung findet nach der Arbeitszeit statt, du "darfst" nach dem Facharzt Funktionsoberarzt sein und "darfst" weiterhin Vordergrund sein. Du überlegst dank der Stelle aus der Patientenversorgung zu scheiden obwohl dir das Fach/Medizin Spass gemacht hast. Dass deine "oberen" wollen dass du bleibst, kann ich mir vorstellen. Irgendwer muss ja die Dienste machen... viel Wertschätzung scheint dort nicht zu herrschen.

    Jetzt hast du Angst, vom Regen in die Traufe zu kommen. Meiner Meinung nach sieht es für mich so aus als kann es für dich persönlich nicht mehr viel schlechter werden. Was soll auf der neuen Stelle passieren? Entweder es ist der "gleiche Scheiß" nur in nem anderen Haus. Dann könntest du einfach und der Probezeit wieder gehen und es woanders versuchen oder doch einen Abstecher in patientenferne Einrichtungen wagen. Es gibt nette Stellen, auch in der Inneren Medizin. Die haben allerdings eine geringere Fluktuation und mann muss manchmal "zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein"

    Fakt ist: Du musst etwas verändern und so wie es sich liest, wäre ein Stellenwechsel die richtige Lösung.

    Alles Gute für dich!
    Doubt kills more dreams than failure ever will.



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  4. #4
    Gold Mitglied
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    Ich kann mich den Vorrednern nur anschließen. Wie befreiend es ist, einen Cut zu machen, merkt man immer erst hinterher. Und dann fragt man sich, warum man sich das Vorhergehende überhaupt so lange angetan hat. Ich habe mal eine stressige Vollzeitklinikstelle ewig ausgesessen, auch wegen guter Rückmeldungen durch die Vorgesetzten. Jetzt arbeite ich ambulant und in Teilzeit und mein alter Arbeitsalltag kommt mir einfach nur noch absurd vor. Ich schlafe zum ersten mal seit Jahren wieder normal, konnte mein Ramipril absetzen und hab keine Morgentiefs mehr nach dem Aufstehen. Medizin kann einen kaputt machen. Das merkt man oft aber erst, wenn es zu spät ist.



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  5. #5
    Registrierter Benutzer
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    Hallo Cadherine,
    zusammenfassend: scheiß Job 5 Jahre durchgezogen (sunken costs, also ignorieren), nun FA allgemeine Innere, was tun?

    Mir fehlt bei dir ein wenig die Zukunftsvision. Was ist denn das Ziel?
    Der FA für allgemeine Innere ist im heutigen Gesundheitswesen eher als Druchgangsstation zu werten. Deine Optionen sind im Endeffekt

    1.) Internistenkarriere: also weitere Subspezialisierung. Kardio? Gastro? Onko? Je nachdem dann Klinikkarriere oder Niederlassung?
    2.) Hausärztliche Internist*in
    (3. als allgmeiner Internsit in ZNA oder Geris low-paid verheizen lassen)

    Hast du denn eine Idee wo die Reise hingehen soll?
    Falls 1.) dann musst du wohl noch mindestens 3 Jahre die Arschbacken zusammenkneifen.
    Bei 2.) sofort nach dem FA in die ambulante Versorgung, erst mal Anstellung 1-2 Jahre. Nach 5 Jahren Innere kannst du für den HA nichts mehr lernen (also kannst schon alles ;) ).

    So wie du schreibst hast du dir ja die Antowrt schon ein wenig selber gegeben. Klinik-Innere macht dich krank, also entweder hausärztliche Niederlassung oder fachinternistische Niederlassung...

    Grüßle



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