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Naja, es hat halt einfach "nicht gepasst" oder die Bedingungen "haben nicht gefallen".
Die meisten Mediziner:innen (und die Allgemeinbevölkerung) haben halt eine gewisse Vorstellung vom Arztberuf und dem, was man so macht. Das ist nicht wirklich der Arbeitsalltag im Labor.
Man ist ähnlich wie in der Anästhesie oder Radio ein Dienstleister für andere Fachbereiche. Wenn einen das schon bei den beiden deutlich "bekannteren" Fächern stört, wird man auch nur schwer im Labor damit glücklich. Im Zweifelsfall ist auch bei den krassesten Einsenderfehlern immer "das Labor Schuld". Wenn man gerne im Mittelpunkt der Behandlung steht wird man das nicht wollen.
Manche kommen andererseits mit dem Wunsch an, wirklich nur "im stillen Kämmerlein" am Mikroskop zu sitzen und mit niemandem zu reden. Labormedizin hat aber viel Kommunikation. Nicht wirklich (oder nur sehr begrenzt) mit Patient:innen, aber mit den Einsendern aus Klinik und Praxis, anderen Laboren, den MTAs etc. Man telefoniert und kommuniziert viel. Es gibt keine Visiten, aber durchaus Besprechungen/Meetings, an denen man teilnehmen muss.
Der Großteil der Arbeit spielt sich am Bildschirm ab. Wer nicht gerne im Büro vor dem Rechner sitzt, wird als Arzt im Laborbetrieb eher unzufrieden sein. Ein Großteil der Arbeit besteht einfach darin, Befunde zu validieren, selbst Befunde zu schreiben etc.
Ich schätze am Job, dass es einfach sehr logisch ist und man viel in Prozessstrukturen denken kann. Die fachliche Breite der Laboratoriumsmedizin gibt es so in keinem anderen Fach - zumindest nicht in der Kombi mit der Möglichkeit, zeitgleich auch in Teilbereichen in die absolute Tiefe einzusteigen. Es gibt natürlich einen gewissen Gestaltungsspielraum, aber der Rahmen sollte für einen persönlich passen.
Von daher wirklich anschauen. Es ist kein Alltag wie in den klinischen Fächern, das muss man wissen und mögen. Sonst kündigt man in der Probezeit mit der Aussage, dass alles ganz schrecklich ist und man ja keinen Patientenkontakt hat (kein Witz).