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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #16
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    Also ich kann es sehr gut nachvollziehen und sehe die Klage durchaus als eine sinnvolle aktion. Das ganze muss natürlich durch jemanden betreut werden, der sich rechtlich da auskennt und die richtigen Argumente bringen kann.

    Mir stoßen folgende Punkte negativ auf:

    Ich bekomme 390 euro Vergütungen fürs PJ. Weil das nicht zum Leben reicht, muss ich natürlich nebenbei noch arbeiten. Dadurch fällt mein PJ gehabt aber in Steuerklasse 6 und ich darf auch noch steuern zahlen. - obwohl ich ja kein Arbeitsverhältnis eingehe, sondern eine Praktikumsvergütung erhalte (deswegen darf es auch nicht als Minijob gerechnet werden)
    Sehe da durchaus die Frage nach dem Mindestlohn gegeben.

    Krankheitstage. Die sind durchaus auch in anderen Ausbildungen festgelegt und halte ich auch für gut. Gerne auf maximal 20 Krankheitstage im Jahr beschränken (gerne auch nur gültig mit AU) trotzdem steht einem ein Urlaub zu, der sollte sich auch an dem orientieren was mir als normaler Arbeitnehmer zusteht.
    Viele von euch stehen gerade erst so richtig am Sprung ins Erwachsenenleben. Ich und einige andere haben aber zb Kinder. Hier geht es dann nicht darum nochmal 2 wochen Bali mit den Freunden zu machen, sondern Kita schließzeiten oder Ferienzeiten in der Schule abzudecken.

    Die Idee: geh doch in ein Haus wos gut ist halte ich auch für quatsch. Das ist ja offensichtlich nicht für jeden möglich.



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  2. #17
    Diamanten Mitglied
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    Ich verstehe durchaus, dass diese Punkte für Unmut sorgen und es ist auch ungerecht.

    Aber rein rechtlich gesehen ist das PJ eben ein Pflichtpraktikum im Studium und kein Arbeitsverhältnis, wodurch viele Regelungen nicht anwendbar sind.

    Wollte man das ändern, zöge es einen riesigen rechtlichen Rattenschwanz nach sich:
    -wenn man ein Gehalt/Lohn/Entgelt bezieht, muss man dafür auch liefern. Das ist im Sinne eines Lehrverhältnisses schwierig und widerspricht ein Stück weit dem Gedanken, dass man dort ist, um noch zu lernen.
    Themen wären da: freie Einsetzbarkeit nach Bedarf des Arbeitgebers (also eben nicht fach- und tertialgebunden, weil man jetzt noch in die Chirurgie muss etc.) und selbständiges Arbeiten ohne Aufsicht und Anleitung (für die im PJ *zumindest theoretisch* zu sorgen ist)
    -würde man die Kliniken gesetzlich verpflichten, angemessenen *Lohn* zu zahlen würde man aus meiner (Laiensicht) tief ins Vertragsrecht eingreifen. Im Rahmen des aktuellen Konstrukts besteht ein Recht auf einen PJ-Platz. Wenn aber ein Arbeitsvertrag begründet wird, hat der AG in meinen Augen auch das Recht, sich auszusuchen, mit wem er diesen Vertrag schließt. Dementsprechend gäbe es dann keine Garantie mehr, dass man einen PJ-Platz erhält
    -Urlaub: Ich verstehe das Problem. Und ein Jahr ist eine lange Zeit, was es schwierig und ungerecht macht. Aber: wie würdest Du sicherstellen, dass alle Pflichtzeiten absolviert werden bei frei verfügbarem Urlaub? Formal geht es im PJ darum, notwendigen Einblick in den Arbeitsalltag der jeweiligen Fächer zu bekommen (ich schreibe *formal* denn ob es tatsächlich so ist, sei dahingestellt)..bei frei verfügbarem Urlaub aber könnte man einzelne Stationen umgehen. Was nicht im Sinne des Gesetzgebers ist.
    Eine Möglichkeit wäre, Urlaub zu gewähren, aber dafür die Gesamtzeit des PJs zu verlängern....aber wäre das wirklich im Sinn der Studierenden? Und genau genommen, besteht diese Möglichkeit so ja schon jetzt, da man Tertiale ja wiederholen kann, wenn man die Pflichtzeiten nicht erfüllt. Klingt zynisch, ich weiß, aber genau darauf (auf eine Verlängerung der Gesamtzeit) würde eine Urlaubsregelung meiner Meinung nach hinauslaufen. Das wäre also ein Scheinsieg.
    Davon unabhängig stellt sich bei Urlaub auch wieder die Frage, wer diesen bezahlt, womit wir wieder beim Arbeitsvertrag und daraus erwachsenden Pfllichten wären.
    Geändert von Nefazodon (07.11.2023 um 00:12 Uhr)
    "Die Menschen sind schlecht und die Welt ist am Arsch, aber Alles wird gut!"



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  3. #18
    Registrierter Benutzer
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    Zitat Zitat von Nefazodon Beitrag anzeigen
    Recht auf Mindestlohn-> Das PJ ist nunmal rechtlich ein Pflichtpraktikum im Rahmen des Studiums->
    Genau das sehe ich ja durchaus als einen Ansatzpunkt. Es gibt gewisse Eckwerte, die Rechte von Arbeitnehmern sichern sollen. Dann aber zu sagen, dass plötzlich so grundlegende Dinge wie Existenzminimum und Recht auf körperliche Unversehrtheit nicht mehr einzuhalten sind und das nur, weil das ein Pflichtpraktikum ist… weiß ich jetzt nicht. Ich sehe hier auch nochmal deutliche unterschiede zu anderen Ausbildungen/Studiengängen und das nicht nur, weil unsere Regelungen teils nochmal deutlich strikter sind.


    Zitat Zitat von Nefazodon Beitrag anzeigen
    Planbare Arbeitsbedingungen: Den Punkt verstehe ich nicht. Was am PJ ist denn nicht planbar? Bei mir zumindest waren die Arbeitszeiten und der Einsatzort vorher festgelegt.
    Das mag sich von Klinik zu Klinik unterscheiden, ist dann aber glaube ich kein generelles Problem.
    Ich meine hier eher die Tatsache, dass sich halt sowohl Arbeitsort als auch Zeiten von Tertial zu Tertial aber häufig auch innerhalb des Tertials sich ändern. Im einen Moment muss ich 8 Uhr da sein, dann werde ich im chirurgischen Tertial auf die viszeral geschickt und soll vll spätdienste machen. Im nächsten Tertial starte ich dann vll wieder 7 Uhr. Hier bin ich tatsächlich selbst betroffen. Im Gegensatz zu einem festen Job erfährt man solche Dinge meist erst am ersten Tag auf der neuen Station, was es dann teilweise schwer macht zu planen (ich habe Kinder, da ist selbst eine halbe Stunde Änderung teilweise kaum in den Alltag zu integrieren wenn es kurzfristig passiert).

    Zitat Zitat von Nefazodon Beitrag anzeigen
    Streikrecht: In Deutschland immer schwierig. Es wird wenig gestreikt. Die meisten tun es nicht, aus Angst vor Nachteilen.
    (Kein Gehalt während des Streiks oder ausbleibende Vertragsverlängerung...etc.) Da geht es den PJlern wie allen anderen auch.
    Es ein großer Unterschied sein Streikrecht nicht wahr zu nehmen, weil man die Konsequenz fürchtet, oder gar kein Recht auf Streik zu haben.


    Zitat Zitat von Nefazodon Beitrag anzeigen

    Also, die beiden Hauptkritikpunkte werden durch den MB und die Studierenden schon öffentlich angeprangert.
    Du bist also nicht der Erste und nicht der Einzige der das feststellt.
    Darüber bin ich mir bewusst. Aus persönlicher Erfahrung weiß ich aber: nur weil bisher noch niemand geklagt hat, heißt das nicht zwingend, dass der Grund dafür ist, dass es keine Chancen auf Erfolg gibt. Wohlgemerkt, bei einem solch großen Thema ist es schon recht wahrscheinlich dass die verschiedenen Vertretungen das ganz genau haben prüfen lassen, aber genau aus diesem Grund recherchiere ich ja gerade und versuche mir ein Bild zu machen.

    Danke für deinen Input



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  4. #19
    Diamanten Mitglied
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    Zitat Zitat von Hockeychaot
    Es ein großer Unterschied sein Streikrecht nicht wahr zu nehmen, weil man die Konsequenz fürchtet, oder gar kein Recht auf Streik zu haben.
    Tatsächlich? Da wäre ich mir nicht so sicher....

    Aber nur mal so: Mitarbeiter an kirchlichen Häusern haben auch kein Streikrecht. Schließlich befindet man sich mit dem AG zusammen in einer "Dienstgemeinschaft"....

    Zitat Zitat von Hockeychaot
    Genau das sehe ich ja durchaus als einen Ansatzpunkt. Es gibt gewisse Eckwerte, die Rechte von Arbeitnehmern sichern sollen. Dann aber zu sagen, dass plötzlich so grundlegende Dinge wie Existenzminimum und Recht auf körperliche Unversehrtheit nicht mehr einzuhalten sind und das nur, weil das ein Pflichtpraktikum ist… weiß ich jetzt nicht.
    Ich verstehe dich in diesem Punkt und ich gebe dir Recht. Moralisch hast Du Recht.
    Das Problem ist nur: es wird dir juristisch nichts nützen.
    Denn auf all deine Punkte gibt es eine simple Antwort: Niemand zwingt dich dazu zu studieren und dieses Praktikum zu absolvieren.
    (Versteh mich bitte nicht falsch: *DAS* ist nicht *meine* Ansicht. Ich versuche nur, dir nahezulegen, wie die formale Gegenargumentation vermutlich wäre, würdest Du mit dieser Argumentation klagen)
    Geändert von Nefazodon (07.11.2023 um 00:56 Uhr)
    "Die Menschen sind schlecht und die Welt ist am Arsch, aber Alles wird gut!"



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  5. #20
    Diamanten Mitglied
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    Zitat Zitat von Matzexc1 Beitrag anzeigen
    und an einigen deutschen Häusern kam es schon vor das Pjler nach 3 Wochen nicht mehr kamen ohne das es auffiel
    Papier ist geduldig und muss mit der Realität nicht übereinstimmen.
    Es gibt Kliniken denen ist das wumpe, da sind die PJler da oder auch nicht, und andere in denen ist das interessant...
    Erst die Taten eines Menschen zeigen was die Worte wert waren.



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