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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #31
    Diamanten Mitglied Avatar von Matzexc1
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    27.09.2006
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    Zitat Zitat von Hockeychaot Beitrag anzeigen
    Ich hänge mich daran persönlich auf, weil mit genau diesem stereotypischen Satz ständig alles relativiert wird und diskreditiert wird.

    Natürlich war es eine andere Zeit, natürlich war es anders, durch den sozialen Druck sicher auch nicht leichter, aber von einer erwachsenen Person kann man schon erwarten zu reflektieren und nicht so zu tun, als wären heute alle weich weil sie sich nicht mehr mit dem Status quo zufrieden geben wollen.

    Ich hab in meinem Leben schon oft gehört, dass Dinge nicht gehen und mir ist durchaus bewusst, dass die Chancen, sowas durch zu ziehen wirklich sehr gering sidn, aber deswegen gleich komplett alles sein zu lassen, ist doch auch kacke.
    Ja das und die Standardsätze: "Früher war alles besser...""Das hammer immer schon so gemacht das haben wir noch nie so gemacht, da könnt ja jeder kommen und schaff du erstmal 20 Jahre..." kenne ich alle aus eigener Erfahrung in der Krankenpflege und auch als Arzt.

    Der Versuch ein System zu ändern das sich selbst stützt indem die oberen davon profitieren, in einem Land wo Neid und Missgunst auf viele denen es besser geht üblich ist und in einem Berufsfeld wo der Zusammenhalt häufig nicht existent ist und eine ausgepräggte Ellenbogenmentalität herrscht wird weitaus mehr Zeit brauchen als wir beide haben und mehr Ressourcen als wir beide aufbringen können.

    Es wird keinem Medizinstudenten/keine Medizinstudentin der sich mit einem Transparent vor die Uni stellt und wegen Misständen protestiert geschehen das er zur Berümtheit wird weil der Mehrheit der Bevölkerung das ganze Thema völlig egal ist und es wird auch kaum einen Interessieren wenn man den Klageweg nimmt. Ich darf auch daran erinnern das es zu einer Verschlimmbesserung kommen kann. Die Nummer mit Abiturbesten und Wartezeitquote ist auch so ein schönes Beispiel, ich erwarte eher das sich etwas ändert wenn die Ressource Studierende weitaus weniger vorhanden ist als der Bedarf. Ein Lehrhaus meiner Uni brachte die Pjler auf der privatstation inklusive Vollverpflegung unter, der Laden liegt auch in der Wildnis, eine zentral liegende große Klinik geht da anders vor.

    Du merkst auch je nach Gegend einen Unterschied im Umgang mit neuen Assistenzärzten der mehr am Mangel liegt als an irgendwelchen rechtlichen Schritten

    @Kampfmuffin: Ironie ist was Schönes, nicht wahr. Man sollte nur wissen wann es passend wird
    Geändert von Matzexc1 (07.11.2023 um 11:01 Uhr)
    Geduld ist eine Tugend.
    Aber warum dauert alles immer so lange?

    Und als alle Hoffnung verloren war,kam ein Licht von oben und eine Stimme sprach:
    "Fürchte dich nicht, denn es könnte schlimmer sein"
    Und siehe da es kam schlimmer.



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  2. #32
    The cake was a lie. Avatar von Endoplasmatisches Reticulum
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    Zitat Zitat von Coxy-Baby Beitrag anzeigen
    Wenn man jetzt mal rechnet 8 Stunden Mindestlohn bei 20 Arbeitstagen ist man bei 2320 Euro, für den Arbeitsgeber wären das dann in etwa 2800 Euro die Ihn jeder PJler im Monat kostet. Wäre interessant zu wissen, welche Kliniken dann noch PJler hätten.
    Die Arbeit ist eingepreist. Müsste das Haus stattdessen MFAs einstellen, die den halben Tag Akten schubsen oder Blut abnehmen, eine PA für Briefe und Chirurgieassistenten fürs Hakenhalten, kostet das mehr.

    Grundsätzlich finde ich Argumente mit dem Praktikumscharakter des PJ schwach. Das ist ja ein willkürliches Dekret von oben. Es gibt keinen Grund, warum man das nicht z.B. wie bei den Juristen macht: Studium endet mit M2, dann ist man Mediziner und kann machen was man will. Zum approbierten Arzt braucht man dann eben noch PJ + M3, ist da aber kein Student mehr.

    Seit doch nicht so hart zum TE. Der Ductus amüsiert etwas, ja. Diese jugendliche Naivität hatte ich auch mal. Aber dass es im PJ viele Defizite gibt ist richtig und rechtfertigt nicht, dass sich hier jetzt Altforumisten und Oberärzte darauf einschießen, ihn ins Lächerliche zu ziehen, weil sie früher ja noch viel härter im Garten unterwegs waren.



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  3. #33
    SOS H20 Tatütata Avatar von Dooly
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    Generell finde ich PJ sinnvoll und erhaltungswürdig und es ist ganz klar, dass das PJ etwas mehr Struktur und Support bei der Einhaltung der Regeln bekommen muss. Meine Idealvorstellung ist, dass das ähnlich gemacht wird, wie es theoretisch in der Pflegeausbildung mit den Lernstationen ist: 1-2 eigene Patient:innen pro Studi, 1 Ärzt:in für ca. 6 Patient:innen und 3-6 Studierende. Ablauf dann sehr realitätsnah nur mit deutlich abgespeckter Arbeitsdichte inkl. Anordnungen, Briefe usw. Das können vermutlich nur größere Häuser mit einigermaßen großer Besatzung leisten, um sich mit der PJ Betreuung abzuwechseln. Sonst wird man ja irre, wenn man durchs ganze Jahr die PJ Betreuung hat. Vergütung in Höhe von Bafög Höchstsatz wäre super und/oder in Kombination damit, dass ich PJ Arbeitszeiten auf ca. 5 -6 h/Tag festlegen würde. Das dürfte ca. mit dem Aufwand während der normalen Semester auskommen. Gleitzeitreglung für Personen, denen ein Nachteilsausgleich zusteht. Bei all diesen Punkten kommt man aber mit einer Klage nicht weit. Da muss man hochpolitisch dran, wie immer. D. h. letztendlich muss es Lehregeld geben sowie die Möglichkeit die Lehrerlaubnis relativ kurzfristig wieder zurückzuziehen, sobald Lehre nicht läuft. Dafür müsste natürlich zunächst ein valides Bewertungstool geschaffen werden. Theoretisch ist das derzeit bereits so gedacht, praktisch gibt es anscheinend zu viele schlechte PJ Stellen. Die Folge könnte eine Ausdünnung von PJ Stellen sein, was gerade für die Unflexiblen Probleme schaffen wird, statt die bestehenden zu lösen.

    Auch ansonsten finde ich es wesentlich besser, wenn PJ rechtlich Studium/Praktikum bleibt und kein Arbeitsverhältnis. Damit kommen nicht nur Rechte, sondern auch Pflichten. Angefangen damit, dass man sich grundsätzlich überlegen muss, ob man das gesamte Studium als duales Studium anlegt (analog zur Pflege). Damit stirbt nicht nur die PJ Mobilität, sondern jegliche Mobilität. Oder man spaltet nur das letzte Jahr ab, als richtige Anstellung, mit allen Konsequenzen. Bewerbungsverfahren, Verlust des Studierendenstatus usw. Keine relative Garantie fürs Wahlfach, nicht mal Garantie für PJ überhaupt. Im Allgemeinen überwiegen für mich die Nachteile insbesondere für alle, die unterdurchschnittlich Leistung erbringen. Derzeitige Fehlzeiten-Reglung finde ich okay. 30 Tage für 11 Monate PJ sollten im Normalfall ausreichen. Auch hier kann man Nachteilsausgleiche diskutieren.



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  4. #34
    Registrierter Benutzer
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    Zitat Zitat von Hockeychaot Beitrag anzeigen
    Es ist schon wirklich mutig von Verantwortung zu reden, wenn es genau deine Einstellung ist, die mit dazu beigetragen hat, dass das System heute so marode ist wie es ist.

    Ich werde nie verstehen, wie man sich damit brüsten kann, dass man offensichtlich einen so unterwürfigen Charakter hat, dass man es richtig toll findet, unter schlechteren Bedingungen als nötig etwas gemacht zu haben und somit die Taschen derer noch voller gemacht hat, die schon sehr voll sind.
    Also erstens hat meine Einstellung überhaupt nicht dazu beigetragen, dass das System so marode ist. Wenn das so wäre, wäre ich der Allmächtige. Und zweitens bin ich in keiner Weise unterwürfig, sonst würde ich heute nicht über eine Viertelmillion verdienen.

    Und: Ich hatte kein Problem damit, dass die Bedingungen im PJ so waren, wie sie waren. Weil ich das vor Beginn meines Studiums wusste und ganz klar als völlig in Ordnung akzeptiert habe. Und weil ich mit Fast-nichts-Können mir nicht erlaubt habe, Ansprüche zu stellen. So ist es in allen Ausbildungen: erst lernen und schauen und irgendwann einmal etwas können und fordern. Andersherum funktioniert keine Gesellschaft auf Dauer.



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  5. #35
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    Mitglied seit
    25.02.2020
    Beiträge
    21
    @dooly Denkst du an so was ähnliches wie das HIPSTA in der Uniklinik Heidelberg?



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