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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #1
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    Hallo an alle,

    Ich (29M) stehe aktuell in einer schwierigen Situation. Ich bin derzeit im 2. Weiterbildungsjahr an einer Uniklinik. Mein Interesse gilt eigentlich vor allem der experimentellen (Grundlagen-)Forschung. Ich habe bereits im Studium und kurz danach hauptsächlich im Labor gestanden, woraus auch 2 gute Paper geworden sind. Habe zudem noch einen M.Sc. gemacht.

    Ich bin dann den einfachen Weg gegangen und bin am Institut geblieben und habe meine Weiterbildung gestartet, zunächst konnte ich neben meiner Arbeit in der Ambulanz etwas Forschung machen. Nun bin ich das erste mal auf Station in der Inneren Medizin, prinzipiell ist die Arbeit meistens okay und oft auch spannend, allerdings sind die Arbeitsverhältnisse in der Klinik oft unter aller Sau. Ich finde, dass die Patientenversorgung im aktuellen deutschen Gesundheitssystem keinen Spaß macht und sehe auch perspektivisch eigentlich, dass dies nur noch schlimmer werden wird. Zudem bin ich prinzipiell eigentlich eher fasziniert von Forschung und weniger von der Klinik, finde aber den klinischen Einfluss generell gut.
    Mein Chef ist ein super Mentor, fördert mich extrem und verspricht mir, mich jederzeit wieder in das Labor zu lassen und eine "Schmalspur Internisten-Ausbildung" zu machen. So könnte ich mich auf Forschung fokussieren (inkl. PostDoc im Verlauf).

    Da ich zudem privat total gerne programmiere, habe ich mich interessehalber umgeschaut und bin auf eine PhD Stelle (Dr. rer. nat.) in Bioinformatik gesstoßen (in einer anderen Stadt). Nach Kontaktaufnahme hat mir die Arbeitsgruppe die Stelle angeboten.

    Nun stehe ich vor einer schwierigen Entscheidung:

    1) An der Klinik bleiben mit potentielle Weg zum AG-Leiter (ggf. davor PostDoc über DFG) und sich daneben durch den Facharzt "zwingen" inkl. Intensiv und Notaufnahme. Mir ist klar, dass auch dieser Weg Glück und viel Fleiß brauch und eine AG-Leiter Position selbst mit support nicht selbstverständlich ist. Außerdem weiß icg gar nicht, ob ich diese Doppelbelastung in Zukunft überhaupt möchte, ich habe dass Gefühl, dass all diese Leute praktisch kein Privatleben haben.

    2) Komplett aus der klinischen Versorgung weggehen und einen PhD in Bioinformatik machen, das, was mich aktuell thematisch wirklich reizt. Danach bestünde natürlich auch die Option auf einen PostDoc oder ein paraklinisches Fach wie Pathologie zu machen, in der das fachliche Wissen des PhDs wirklich super passen würde (zumindest forschungstechnisch). Anderseits wäre auch eine Position in der Industrie denkbar, ich kenn mich aber in diesem Zweig sehr wenig aus.

    Für Weg 2 habe ich allerdings auch die bedenken, dass ich hierfür etwas zu alt bin mit 29 Jahren (PhD dann mit 33/34 fertig, keinen FA wirklich signifikant begonnen, falls noch einen PostDoc bin ich noch viel älter). Zudem würde ich natürlich auch meinen Mentor verlieren, über dessen Unterstützung ich natürlich super dankbar bin (ganz abgesehen natürlich auch von Gehalt!).

    Ich weiß, dass ich die Entscheidung selber treffen muss und hier sehr viele Variablen reinspielen, die ich in einem Text nicht entsprechend darstellen kann, trotzdem würde ich mich über eure Meinungen freuen (insbesondere zu dem Alter und den anderen Sorgen), ggf. war ja bereits jemand in einer ähnlichen Situation. Insgesamt fehlt mir irgendwie der Mut für Option 2, weil man natürlich auch viel Schlechtes über PhD Stellen hört und alle einem empfehlen, schnell einen FA zu machen.

    LG



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  2. #2
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    Was nützt es deinem Supermentor, dich einen Schnalspurfacharzt machen zu lassen und dich möglichst viel ins fachfremde Forschen zu lassen?



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  3. #3
    Diamanten Mitglied
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    Ist natürlich schwer von außen zu beurteilen....

    Aber mal als Anregung: Du hast dich initial für den Weg des Mediziners entschieden. Jetzt stehst Du vor der Wahl, dein vorhandenes Profil und deine Stärken, die Du durch deine Ausbildung mitbringst weiter auszubauen (Klinik) oder etwas Neues zu machen (Bioinformatik). Letzteres ist sicher erstmal mit höheren Investitionskosten verbunden.
    Ich würde wahrscheinlich immer versuchen, bereits vorhandene Stärken auszubauen. Aber das ist natürlich Ansichtssache.

    Was Du bedenken solltest: -Gehalt: auf der Klinikstelle sicher besser
    -initialer Aufwand:auf der Klinikstelle sicher geringer (für den PhD Umzug in andere Stadt, neue Abteilung..)
    -Förderung durch deinen Chef: Ist Gold wert (wenn ehrlich)!

    Also ich wüsste was ich machen würde und würde auf der Klinikstelle bleiben.
    "Die Menschen sind schlecht und die Welt ist am Arsch, aber Alles wird gut!"



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  4. #4
    Registrierter Benutzer
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    27.12.2011
    Beiträge
    226
    Unabhängig davon, dass anscheinend deine Interessen und Stärken in der Forschung liegen und Du diese sicherlich ausbauen solltest, erscheint mir aus Sicht zukünftiger Patienten und Kollegen eine Schmalspurinternisten-Ausbildung nicht der richtige Weg in jeglicher Hinsicht zu sein.



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  5. #5
    Diamanten Mitglied
    Mitglied seit
    31.08.2018
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    Zitat Zitat von DrArzt Beitrag anzeigen
    Unabhängig davon, dass anscheinend deine Interessen und Stärken in der Forschung liegen und Du diese sicherlich ausbauen solltest, erscheint mir aus Sicht zukünftiger Patienten und Kollegen eine Schmalspurinternisten-Ausbildung nicht der richtige Weg in jeglicher Hinsicht zu sein.
    Kann man so sehen, aber ehrlich gesagt scheint dieses Vorgehen an so manchen Universitätsklinika Gang und Gäbe zu sein.
    Tatsächlich gibt es -zumindest in einigen Ärztekammern- wohl die Möglichkeit sich Forschungszeiten auf den Facharzt anrechnen zu lassen.

    Ärztekammer Nordrhein:

    Die 9. Kammerversammlung der Ärztekammer Nordrhein hat am 10. März 2018 beschlossen, dass Forschungszeiten im Rahmen von durchgeführten „Clinician-Scientist“-Programmen (CSP) grundsätzlich auf die Weiterbildung angerechnet werden können.

    Beschluss der 9. Kammerversammlung

    Falls die Teilnahme an einem solchen Programm als Weiterbildungszeit anerkannt werden soll, bitten wir Sie, die Art der Tätigkeit und den Umfang der Anrechnungsfähigkeit vor Beginn mit der Ärztekammer Nordrhein abzustimmen.

    Die Weiterbildungskommission der Ärztekammer Nordrhein hat folgende Grundsätze für die Anrechnungsfähigkeit verabschiedet, die Ihnen für Ihre Planung hilfreich sein können:

    Jedes einzelne Forschungsprogramm mit Patientenbezug, bei dem sechs Monate oder mehr auf die Weiterbildung angerechnet werden sollen, muss vor Beginn durch die Weiterbildungskommission der Ärztekammer Nordrhein geprüft und beschieden werden.
    Der Antrag ist vom Verantwortlichen für das Forschungsprojekt und von den Weiterbildungsbefugten der in Frage kommenden Gebiete gemeinsam formlos zu stellen.
    Das Forschungsprojekt muss einen direkten Patientenbezug aufweisen.
    Die vorzulegenden Unterlagen (Art, Dauer, Umfang des Programms) müssen die Forschungstätigkeit beschreiben, den Anteil an klinischen Weiterbildungstätigkeiten und an Forschungstätigkeiten prozentual und zeitlich aufschlüsseln und die erwerbbaren Kenntnisse, Erfahrungen und Fertigkeiten nach der WBO gebietsbezogen darstellen.
    Die Teilnahme am Programm muss in die Weiterbildung zum angestrebten Facharzt inhaltlich und zeitlich passen.
    Ich selbst habe in meiner Zeit an einem Universitätsklinikum beobachtet, dass es teilweise eine Art "Zwei-Klassen-Gesellschaft" gibt.
    Es gibt die Ärzte, die die Stationen am laufen halten, und die, die auf Kongresse fahren und Paper veröffentlichen.
    Und damit beziehe ich mich ausdrücklich nicht auf die Hierarchieebene Assistenten-Oberärzt:innen. Diese Zweiteilung gab es unter den Assistenten.


    Ob das sinnvoll ist, lasse ich mal dahingestellt
    Geändert von Nefazodon (08.11.2023 um 01:10 Uhr)
    "Die Menschen sind schlecht und die Welt ist am Arsch, aber Alles wird gut!"



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