Offiziell keine feste Zeit, erwartet wird Fach und Einsatz bedingt eine Eintreffzeit von max ca 30min. Freunde besuchen und auch Spaziergänge mach ich trotzdem (bei letzterem nehme ich Fahrrad mit) aber alles was wirklich länger ist nicht ...
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Hey,
wollte einmal aus Interesse nachfragen wie bei euch die Regelungen bezüglich Rufbereitschaft (vor allem Eintreffzeit)geklärt sind und wie ihr eure Rufbereitschaft gestaltet.
Bei uns gibt es relativ häufige Rufdienste (ca 8x pro Monat), in denen man aber sehr selten wirklich reinkommen muss, vieles lässt sich auch am Telefon klären. Daher hat man natürlich keine Lust auf jegliche Freizeitaktivität zu verzichten, gerade am Wochenende. Aber gerade bei so Sachen wie zum Beispiel Wandern, ins Theater/Kino gehen, Freunde besuchen die etwas weiter wegwohnen hätte man ja längere Wegezeiten. Verzichtet ihr auf solche Sachen dann komplett?
Offiziell keine feste Zeit, erwartet wird Fach und Einsatz bedingt eine Eintreffzeit von max ca 30min. Freunde besuchen und auch Spaziergänge mach ich trotzdem (bei letzterem nehme ich Fahrrad mit) aber alles was wirklich länger ist nicht ...
Grundsätzlich finde ich das auch sehr nervig. Klar man kann sich mit Freunden treffen, zum Sport gehen oder sogar ins Restaurant mit der Gefahr rauszumüssen. Daher ist Rufbereitschaft ja eigentlich für Arbeit im Ausnahmefall.
Bei uns war das definitv nicht so. Während innerhalb der Woche noch die Stationsärzte alles weitgehend geregelt hatten und man glücklicherweise nicht so oft raus musste, war es am Wochenende teilweise fast 24h Anwesenheit. Reichen schon 1-2 kritische Patienten. Inzwischen hat die Abteilung von >30 Betten auf 10 reduziert nach dem Pflegestreik. Vllt ist es besser. Mir ist dann lieber Bereitschaft ggfs. in niedriger Stufe mit mehr Betten zur Versorgung.
Als Vordergrund fand ich Rufbereitschaft schlecht.
Es gibt da Urteile zu. Bis 45 Minuten muss der Arbeitgeber hinnehmen, so wurde geurteilt.
Also theoretisch kann man seine Wanderung und Fahrradtour im Grünen schon machen, wenn man denn in 45 Minuten da ist. 20 Minuten ist definitiv keine Rufbereitschaft, sonder Bereitschaft. Meine ehemaliger Arbeitgeber hat nach einer Diskussion darüber es auf 35 Minuten verlängert.
Glücklicherweise habe ich das momentan nicht.
Das ist ein riesen Thema!
30 Minuten werden regelmäßig von GBA-Beschlüssen, MD für die Abrechung von intensivmedizinischen Komplexbehandlungen und diversen Zertifizierungsdingen (z.B. Traumazentrum) gefordert.
Gerichtsurteile gibt es diesbezüglich dass 20 Minuten im Rufdienst nicht gefordert werden dürfen und 40 Minuten zumutbar sind. Das Entscheidende aber sind die 30 Minuten. Und die werden oft gefordert. Teilweise werden Rufdiensthabende per Dienstanweisung dazu verpflichtet oder müssen eine entsprechende Erklärung dazu abgeben.
Der MB schreibt hierzu
https://www.marburger-bund.de/meckle...st-unzulaessig
Dass 20 Minuten kein Rufdienst sind:
https://curia.europa.eu/juris/docume...663&doclang=DE
https://lexetius.com/2002,1120
Das Urteil zu 40 Minuten und dass das passt find ich grad nicht. Zum Thema ob 30 Minuten verpflichtende Anwesenheit am Patientenbett im Rahmen eines Rufdienst gewährleistet werden kann gibt es (noch) kein Urteil und keine Einigung zwischen Tarifparteien.
Ja. Als Gefäßchirurg. Lass da mal einen verbluten und man war tatsächlich wandern und >1h weg. Oder Ähnliches. Da tut man sich dann mit "schicksalshafter Verlauf" schwer.
Erst die Taten eines Menschen zeigen was die Worte wert waren.
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Danke für den Beitrag. Letztendlich habe ich mich auch gefragt, wie man bei uns auf 35 Minuten gekommen ist.
Wahrscheinlich deswegen: https://www.marburger-bund.de/meckle...en/30-minuten-
Das ist mitunter auch eine Frage des Wohnorts. z.B. gab es einige Kollegen, die in ihren Hauptwohnsitz in Berlin hatten mit ca. 1h Anreisezeit und eine billige "Werkswohnung" dann vor Ort.
Genau deshalb kann man nicht in der Rufbereitschaft seiner Freizeit nach Lust und Laune nachgehen. Und für mich war es keine richtige Freizeit/Erholung, insbesondere wenn die Einsätze relativ häufig sind.