Traumjob,aber schwierige Umstände

[Bussard]

Was würdest du tun an meiner Stelle?

Was genau ist denn an der aktuellen Wohnung das Problem?

Die eine Seite wären ja wirklich Luxusprobleme wie ein altmodisch gefließtes Bad. Die andere Seite wäre ja beispielsweise, dass die Wohnung extrem hellhörig wäre, sodass man aufgrund lauter Nachbarn nicht schlafen kann, unsanierter Wasserrohrbruch, undichtes Dach, extrem rostiges Leitungswasser etc. Da würde ich dann nicht mehr von Luxusproblemen reden.

Auch vorübergehende Wohnmöglichkeiten sind leider nicht immer so einfach zu bekommen. In den beliebten Großstädten bekommt man nicht unbedingt einen Platz im häufig maroden Personalwohnheim.

Und ich kann es auch verstehen, dass man endlich mal einigermaßen vernünftig, ich spreche nicht von Luxus, wohnen möchte, nachdem man im Studium in verdreckten Wohnheimen, maroden und überteuerten Einzimmerwohnungen oder WGs mit schwierigen Mitbewohnern gelebt hat.

[Dochope]

Also,es ist eher kein Luxusproblem,denn die Bude,für die ich reichlich Geld bezahle,nicht vernünftig warm wird. Die Temperatur hat 19 Grad bei voll aufgedrehter Heizung nicht überschritten und das ist mir zu wenig,aber das ist ein anderes Thema,das außerdem sehr umfangreich ist.

[Endoplasmatisches Reticulum]

Klar ist das ein Luxusproblem. Nicht die marode Wohnung. Wohl aber der Umstand, dass man ernsthaft überlegt, deswegen seinen Job zu kündigen. Andere schreiben 300 Bewerbungen und ziehen notgedrungen durch halb Deutschland in die Pampa für einen miesbezahlten Job, den sie hassen. Such dir halt eine neue Bleibe und wenn es solange ein bisschen scheiße ist in den heimischen vier Wänden - ist halt manchmal so für kurze Phasen im Leben, manchmal auch für längere.

[rafiki]

Die Temperatur hat 19 Grad bei voll aufgedrehter Heizung nicht überschritten und das ist mir zu wenig,

Zum Schlafen ist das viel zu warm. Oder glaubst du, dass du in der Assizeit dort etwas anderes tun wirst?

Außerdem sind voll aufgedrehte Heizungen voll inkorrekt, besser Kniebeugen, Händeklatschen und Seilspringen.

[Feuerblick]

Klar ist das ein Luxusproblem. Nicht die marode Wohnung. Wohl aber der Umstand, dass man ernsthaft überlegt, deswegen seinen Job zu kündigen. Andere schreiben 300 Bewerbungen und ziehen notgedrungen durch halb Deutschland in die Pampa für einen miesbezahlten Job, den sie hassen. Such dir halt eine neue Bleibe und wenn es solange ein bisschen scheiße ist in den heimischen vier Wänden - ist halt manchmal so für kurze Phasen im Leben, manchmal auch für längere.

Ich bin mit ER sehr selten einer Meinung, aber dieses Mal sehe ich es genauso.
Mal ehrlich: Du hast in Sachen Stelle offenbar den Jackpot. Du willst unbedingt in dieser Stadt leben. Das mit der Wohnung ist, zumindest auf mittelfristige Sicht, doch ein lösbares Problem, in das du eben (der für dich tollen Stadt geschuldet) Zeit und Energie wirst stecken müssen.
Ich habe bei meiner ersten (damals wirklich guten) Stelle vier Monate in einem total abgerockten Wohnheim in einer Stadt gelebt, in der um 19 Uhr die Bürgersteige hochgeklappt wurden. War nicht wirklich toll und ich habe es gehasst, aber meine Güte - war halt so.

Butter bei die Fische: Willst du zugunsten einer schönen Wohnung (die dir aber auch niemand garantieren kann, siehe oben) einen möglicherweise deutlich schlechteren Job in einer anderen Stadt oder gar auf dem platten Land in Kauf nehmen? Wäre dir eine schönere Wohnung das wert? Obwohl du als Assistenzarzt sowieso mehr in der Klinik als in deiner Wohnung sein wirst? Wo liegen deine Prioritäten? Wohnung, Job, Stadt? Ich denke, wenn du dir diese Frage ganz ehrlich beantwortest, hast du die Lösung deines Problems.