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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #1
    Registrierter Benutzer
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    Auf Reddit gibt es gerade einen interessanten Thread, in dem u. a. aus München, Berlin und NRW berichtet wird, dass bereit viele Kliniken ihre ärztliche Besetzung stark runterfahren (und die Oberärzte die Stationen führen lassen), keine Stellen mehr nach- oder neu besetzen, oder gleich komplett schließen. Die Patientenversorgung scheint immer mehr gefährdet zu sein, aber auch für uns scheint der Arbeitsmarkt schwieriger zu werden.

    Wie läufts bei euch? Sind die Stationen noch einigermaßen besetzt? Können Patienten in eurer Stadt noch versorgt werden? Habt ihr Ärzte- oder Stellenmangel?



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  2. #2
    Diamanten Mitglied
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    4. WBJ - Labor
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    Im Thread wird auch kurz über Bonn gesprochen, dazu kann ich tatsächlich was sagen.

    Wir haben in Bonn:
    - die Uniklinik
    - 2 recht große Häuser der GFO, eins davon mit Geburtshilfe
    - 2 weitere kirchliche Häuser in einem kleinen Zusammenschluss samt einer Ex-Klinik, die inzwischen eher ein Ärztehaus ist
    - 2 größere Krankenhäuser unter dem Schirm der Johanniter
    - eine LVR-Klinik
    - eine Klinik, die ehemals den Maltesern unterstand und inzwischen an ein privates Unternehmen verkauft worden ist

    Man muss leider sagen, dass die Behandlungsqualität in letztgenanntem Haus schon Jahre vor dem Verkauf grottig war. Dementsprechend ist es halt ehrlich gesagt konsequent, dass da das Privatunternehmen noch die letzten Euronen rausquetscht bevor die Schließung kommt. Ob das die Versorgungsqualität hier signifikant beeinflusst? Eher nein...
    Man muss eben doch sagen, dass es manchmal (!) vielleicht besser ist, wenn die ein oder andere Klinik schließt.



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  3. #3
    The cake was a lie. Avatar von Endoplasmatisches Reticulum
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    16.03.2020
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    Rein anekdotisch:

    Drei Kliniken, in denen ich über die letzten Jahre hospitiert habe, sind insolvent; zwei weitere werden geschlossen.

    In meiner Heimat wurde über die letzten Jahre ein ganzer Schwung Kliniken zeitgleich privatisiert und seitdem sukzessive geschlossen. Die verbliebenen Beiden werden in den nächsten Jahren fusioniert. Auffällig finde ich auch, dass ich immer öfter einen Chefarzt für mehrere Abteilungen über mehrere Häuser sehe.

    Es gibt hier noch eine Hand voll kirchlicher Häuser, deren Träger auch gerade dabei sind, sich gegenseitig zu schlucken.

    Die Teams sind vielerorts ausgedünnt. Stellen seit Monaten nicht nachbesetzt, oft weniger Nachbesetzung geplant als weggebrochen ist und die Stationen lächzen, dass sich die ärztliche Besetzung halbiert oder gedrittelt hat. Wo früher 2-3 Assis eingeteilt waren, sind jetzt als Regel höchstens 2 anwesend und die müssen oft noch außerstationäre Aufgaben mit abdecken oder es wird noch jemand kurzfristig abgezogen, wegen personeller Katastrophe woanders, und dann ist man alleine. Dienstbelastung stetig steigend, sowohl qualitativ als auch quantitativ. In der Freizeit am Wochenende reinkommen für Briefe scheint aktuell sein Comeback zu feiern. Ist mir jetzt wieder öfters begegnet, nachdem das bis zum Ende meines PJs eigentlich überall ausgestorben, undenkbar und tabu war.



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  4. #4
    Registrierter Benutzer
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    08.10.2014
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    Wahrscheinlich tritt jetzt mit Krankenhäusern das ein, was mit anderen Unternehmen bereits eingetreten ist. Durch Die Corona-Hilfen wurden unwirtschaftliche Betriebe auf Kosten der Steuerzahler noch durchgeschleppt und werden jetzt ohne externe Bezuschussungen abgewickelt. Es wäre natürlich wünschenswert, wenn die Politik dies etwas mehr steuert und mehr auf den Versorgungsbedarf achtet (so erfolgt es nach rein wirtschaftlichen Aspekten). Aber wie schon auf Reddit erwähnt wird, sind aktive Schließungen unpopulär, sodass man frei nach der FDP "den Markt es regeln lässt". Ich bin mal gespannt, ob die ganze "Ambulantisierung" der Weiterbildung zurück genommen wird, wenn nicht mehr ausreichend Ärzte für den stationären Betrieb gefunden werden.

    Ich finde es richtig, dass Kompetenzen nur dort vorenthalten werden sollen, wo auch alle Mitarbeiter entsprechend Routine haben. Nicht jede Innere-IMC braucht eine Stroke-unit. Die Zeit, die durch nicht routinierte-Abläufe vor Therapie verloren gehen, würden ausreichen, um ohne wirklichen Zeitverlust in die nächste regionale/überregionale Stroke zu fahren.... Und so verhält es sich mit vielen (lukrativen) Prozeduren und Operationen, Komplikationen sind häufiger und das Outcome nicht unbedingt besser. Man müsste irgendwie die ambulante Versorgung besser vergüten. Mehr Exsikkosen mit Infusionen und besser ausgebildeten Pflegekräfte im Pflegeheim behandeln (vielleicht als mobiles Team?), Einschränkungen für Maximaltherapien gesetzlich festlegen und schon hat man mehr Ressourcen. Den ambulanten Notdienst besser ausstatten (Sonos und Labor ermöglichen). Es werden ja schon richtige Schritte unternommen, z.B. den ÄBD in die Krankenhäuser zu verlegen (wir müssen z.B. aktuell noch für 100m in die Klinik einen RTW rufen....).



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  5. #5
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    Wahrscheinlich tritt jetzt mit Krankenhäusern das ein, was mit anderen Unternehmen bereits eingetreten ist. Durch Die Corona-Hilfen wurden unwirtschaftliche Betriebe auf Kosten der Steuerzahler noch durchgeschleppt und werden jetzt ohne externe Bezuschussungen abgewickelt. Es wäre natürlich wünschenswert, wenn die Politik dies etwas mehr steuert und mehr auf den Versorgungsbedarf achtet (so erfolgt es nach rein wirtschaftlichen Aspekten). Aber wie schon auf Reddit erwähnt wird, sind aktive Schließungen unpopulär, sodass man frei nach der FDP "den Markt es regeln lässt".
    Wenn ich durch Tarifabschlüsse, gestiegene Energiekosten und allgemeine Inflation plötzlich höhere Kosten habe, aber die Höhe der DRG-Erlöse auf die durchschnittlichen Kosten von vor 3 Jahren gedeckelt ist, gehe ich pleite. Da gibt es keinen Markt, der irgendwie regeln könnte. Das ist Planwirtschaft.

    Ich bin mal gespannt, ob die ganze "Ambulantisierung" der Weiterbildung zurück genommen wird, wenn nicht mehr ausreichend Ärzte für den stationären Betrieb gefunden werden.
    Wie man auf reddit anhand der Erfahrungsberichte lesen kann, herrschen selbst an großen Unikliniken mittlerweile Einstellungsstopps. Mit zunehmenden Insolvenzen werden wir also eher wieder eine Ärzteschwemme sehen. Gut, dass wir für einen Haufen neuer Medizinfakultäten, immer mehr Privatunis, geringe fachliche, formale und sprachliche Hürden für ausländische Ärzte gesorgt haben und nicht-ärztliches Personal immer mehr ärztliche Aufgaben übertragen bekommt. Genial.



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