Ich bin auch noch ganz schön grün hinter den Ohren als AA, aber gebe mal trotzdem meinen wenig erfahrenen Senf dazu,
Den meisten hier muss ich mich anschließen.
Kurz gesagt: Alles völlig verschiedene mögliche Lebenswege, z.T. aus meiner Sicht unnötige Umwege auf dem Weg zum Ziel.
Am Ende kann Dir hier keiner eine zufriedenstellende Antwort an Hand der wenigen Informationen geben.
Länger ausgeschrieben:
Ich mache selbst Anästhesie und einer meiner besten Freunde ist niedergelassener Hausarzt.
In der Anästhesiologie lernst du definitiv viele Notfallmedizinisch relevante Skills, sowohl im Saal, als auch auf ITS.
Aber hier ist wirklich das Prinzip von Use-It-Or-Lose-It.
Wenn du Hausarzt wirst und 2 Jahre nicht intubiert hast, dann wirst Du es in einer stressigen Notfallsituation in der Praxis mit Arzthelfern die noch nie eine Intubation vorbereitet haben auch nicht hinkriegen....
Ich habe letztens im Schockraum einen (nach dem Umlagern) reanimationspflichtigen Patienten erhalten der meiner Meinung nach schlecht präklinisch versorgt war, erhalten.
Die Notärztin war FA für Innere Medizin und Hämatologie/Onkologie mit den ZB Notfallmedizin und ZB Intensivmedizin, arbeitet aber seit Jahren als niedergelassene Onkologin... Die Versorgung war schlecht. Sie war vlt. mal gut in Notfall und Intensivmedizin als sie aktiv in der ZNA, auf der ITS, im Rettungsdienst gearbeitet hat... Aber nach ein paar Jahren in der Häma-Onk Niederlassung wo man halt kein Air-Way-Managment hat, wo man nicht mit Kreislaufinstabilen Patienten und akuten relevanten GiBs hantiert muss, da sind die Skills weg...
Es ist schön, dass alle mal "Notfall-Skills" lernen wollen, aber man muss wirklich hinterfragen wie viel am Ende davon bleibt?
In der UCH ist das mit den Notfällen auch so ne Sache. Thoraxdrainagen vereinzelt, je nach Haus (gerne auch mal durch die Thorax-Chirurgen, oder nur durch Oberärzte), Schockraum (je nach Haus keine richtigen Schockräume im Sinne von Polytraumata usw.) und Erkennen von akuten Sachen und mal ne Repo oder so.
Chefarzt werden ist auch mal ne Ansage... das schaffen sehr viele nicht, die das als einziges primäres Ziel haben.
Da muss tatsächlich auch an kleineren Häusern oft der PD davor stehen (also davor mehrjährige Karriere am Uniklinikum).
Man hat definitiv viel mehr Papierkram als ein Niedergelassener Allgemeinmediziner und man ist halt dafür aber auch viel weniger am Patienten.
Wenn Hausarzt, warum nicht direkt den FA für Allgemeinmedizin oder FA für Innere (ohne subspezailisierung)?
Und ich finde Du hast seeeeehr weit auseinander gehende Interessen:
Anästhesie (Notfallmedizin) - Allgemeinmedizin - UCH bzw. PCH?
Schon 2 Sachen davon machen zu wollen ist oft schwierig, weil es oft in gewisser Hinsicht Gegensätze sind.
Wie viele vor mir geschrieben haben, empfiehlt es sich erstmal anzufangen, weil bei einem Großteil die vorher erstellten Pläne sich doch im Rahmen der Realität und des genaueren Kennenlernens der Fächer (mit Ihrem Abläufen und Strukturen) verändern.
1)Ich würde empfehlen damit einzusteigen was Dir am meisten Spaß macht.
Bzw. finde ich folgende 2)Überlegung gut: Ich darf nur eine einzige Sache wählen die ich jetzt ein Leben lang machen muss, welche Fachrichtung ist so, dass ich mit der Entscheidung leben könnte.
Im besten Fall sind beide Überlegungen idem und dann ist es aus meiner Sicht das beste Fach zum einsteigen.