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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #6
    Administrator Avatar von Brutus
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    Zitat Zitat von Bet?uber Beitrag anzeigen
    ...
    Ich habe dann begonnen, mich im Umkreis etwas weiter zu bewerben (bin geographisch aufgrund des Jobs meiner Partnerin - Grundschullehrerin - leider begrenzt) und bislang nicht wirklich positive Rückmeldungen bekommen.
    Teilweise noch gar keine Antwort, teilweise recht unverschämte Absagen ("Bitte sehen sie von Initativbewerbungen ab!"), teilweise die übliche Antwort "Keine Stellen frei, wir denken aber an sie"
    Bislang habe ich eine Einladung zu einem Vorstellungsgespräch, das ist jedoch das Haus, wo ich eigentlich überhaupt nicht hinwill (elektiv-orthopädischer Schwerpunkt, man macht quasi den ganzen Tag ASA1-Hüften und Knie, keine Intensiv- oder Notfallmedizin, wohl eher schwieriges Betriebsklima)
    Aaaaalso: Erstmal würde ich, wenn ich Ortsgebunden wäre, diese letzte Stelle nehmen. Intensiv und Notfallmedizin siehst Du im ersten / zweiten WBJ eh nicht. Zuerst wirst Du die grundsätzlichen Dinge in der Anästhesie lernen müssen: OP und Prämed. Und im OP halt die Basics. Wenn Du die beherrscht, also man Dich alleine lassen kann, dann wirst Du alleine Deinen Saal machen: mit ASA 1 oder 2 Patienten. Und wenn Du im Schlaf die LM, den Tubus und die SPA hinbekommst, dann kannst Du Dir langsam man Gedanken machen über Intensiv und oder Notfallmedizin. Und die fortgeschrittenen Anästhesie, sprich große Einleitungen, große Anästhesien und die schwierigen Atemwege.
    Das alles wirst Du eh nicht im ersten / zweiten Jahr sehen. Insofern sehe ich auch keine Probleme, erst mal in der Orthoklinik anzufangen. Und Betriebsklima? Der eine mags, der andere nicht. Ausprobieren ist die Devise. Und wenn es nicht geht, dann kann man sich aus einer Stelle in der Anästhesie wegbewerben. Mit Erfahrung...

    Ich war vor'm Studium und auch während der Corona-Semester im Rettungsdienst und habe auf dem Weg einige Beziehungen. Ich höre jetzt folgende Probleme:
    1. Anästhesie ist ein beliebtes Fach und hat kaum Bewerbermangel
    2. Durch Klinikschließungen herrscht ein Bewerberüberfluss
    3. Assistentenstellen werden zu Gunsten von Physician Assistant-Stellen reduziert
    4. Manche Kliniken stellen keine absoluten Berufsanfänger ein, sondern lieber dienstreife Weiterbildungsassistenten ab dem 2. Jahr
    5. ausländische Bewerber werden bevorzugt, da diese wohl bezüglich Arbeitsbedingungen weniger aufmucken
    1. Kaum Bewerbermangel? Sehe ich nicht so. Natürlich will jeder GF mit möglichst wenig Personal möglichst alle Funktionen besetzt haben. Ging ja schon immer so, wird schon so weiter gehen. Ist nur leider nicht so. Und gerade in der Anästhesie sind unglaublich viele Freelancer unterwegs. Auch in sog. Maximalversorgern.
    2. Hab ich noch nicht gesehen. Bei uns im Umkreis sind mittlerweile 5 Kliniken geschlossen worden. Und es werden noch mehr. Aber deswegen mehr Personal auf dem Markt? Das ist das, was die Gesundheitsminister in ihren feuchten Träumen denken. Leider wandern die Stelleninhaber ab. Z.T. in die Altersrente, oder machen was anderes, nicht ganz so aufreibendes...
    3. Assistenten werden durch PA ersetzt? Naja, Helios hats versucht, ist auf die Schnauze gefallen, sind wieder zurückgerudert. Gibt halt ziemlich eindeutige Vorschriften für Anästhesiearbeitsplätze. Und wer dagegen verstösst, sollte besser gute Gründe haben.
    4. Eben deswegen erstmal die letzte Stelle annehmen. Und dann nach einiger Zeit wechseln. Aber bei uns ist es so, dass wir auch Neueinsteiger / Quereinsteiger nehmen. Hat den Vorteil, dass sie nicht von anderer Stelle "versaut" sind. Und wir sie nach "unseren Standards" einarbeiten können.
    5. Ausländische Ärzte mucken mittlerweile auch ordentlich auf. Die sind unheimlich gut vernetzt und merken ziemlich schnell, wenn sie verarscht werden. Und die sind auch schnell wieder weg, wenn es woanders besser ist...

    Meine Bewerbungen sind grundsätzlich okay, hab' einen Bekannten aus der Bosch-Personalabteilung drüberschauen lassen.
    Meine Probleme sind wohl eher:
    1. Ich bin aufgrund Abi auf dem 2. Bildungsweg, Wartezeit und kurzer Studienunterbrechung schon 32 Jahre alt
    2. Meine M1 und M2-Note waren nicht die besten (4 respektive 3)
    3. Musste ein PJ-Tertial aufgrund Verletzung wiederholen und dadurch mein M3 nochmal verschieben
    1-3: interessiert niemanden! Dann schon eher: spricht und schreibt deutsch relativ fehlerfrei!

    Hat irgendjemand gute Tipps, was ich machen könnte?
    Wie gesagt ist meine Auswahl an Kliniken erst mal auf ein gutes Dutzend (wenn man Pendelreichweite einfach eine Stunde als Grenze setzt) beschränkt
    Gibt es irgendeine andere Fachrichtung, in der man erst mal sinnvoll starten könnte und dann in die Anästhesie quer einsteigt? Innere eher nicht, da man im ersten Jahr meiner Erfahrung nach im Stationschaos untergeht und für die Anästhesie nützliche Bereiche (ZNA, Intensivstation) erst später in der Weiterbildung kommen...
    vielen lieben Dank für alle Tipps und Ratschläge <3
    Wie gesagt, nimm die letzte Stelle, guck es Dir an, und nimm mit, was Du kannst. Dann bewirb Dich aus der Anstellung heraus auf eine andere Stelle - Zack - Bist Du der erfahrene Assistent...
    I'm a very stable genius!



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  2. #7
    Diamanten Mitglied
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    4. WBJ - Labor
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    Würde dir auch raten, die angebotene Stelle anzunehmen - sofern der Chef eine Ermächtigung hat.

    Spannenderweise könnte das nämlich sogar eine Einarbeitung in die Regionalanästhesie beinhalten, die man an sehr großen Häusern meist nur spärlich bekommt. Die reine Technik - also Maskenbeatmung, Intubation, Beatmungseinstellung, Blutdruckkontrolle - wirst du auch dort lernen. Dann kannst du nach 6-12 Monaten immer noch die Stelle wechseln.

    Glaub mir, ASA3 aufwärts ist sehr nervenaufreibend als Anfänger, da ist man froh, wenn man die Basics der Versorgung drauf hat. Anästhesie ist insgesamt ein schönes Fach und ich würde nicht auf Biegen und Brechen dann Chirurgie oder Innere machen, nur um mal in ne ZNA zu kommen.



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  3. #8
    Diamanten Mitglied Avatar von Matzexc1
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    27.09.2006
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    4.Wbj-Anästhesie
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    Ich hab damals an einer Uni angefangen, bin an das kleine Haus, jetzt am großen und April wieder Uni.

    Bewerberüberschuss ist an allen genannten eher selten, lokal kann das aber auftreten.
    Wie Bonnerin sagt ist Regionalanästhesie an vielen großen Häusern pfui, was mehr als schade ist, wenn die das haben dann nimm es mit.

    ASA 1 und 2 können auch sehr herausfordernde Narkosen werden, ASA 3 und 4 kannst du noch später genug sammeln.

    Ich würde dir auch raten die letzte Stelle zu nehmen, war 35 Jahre als ich anfing und es hat keinen interessiert und die Noten nur in einem Bewerbungsgespräch aber das Haus ist eh komisch gewesen.
    Geduld ist eine Tugend.
    Aber warum dauert alles immer so lange?

    Und als alle Hoffnung verloren war,kam ein Licht von oben und eine Stimme sprach:
    "Fürchte dich nicht, denn es könnte schlimmer sein"
    Und siehe da es kam schlimmer.



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  4. #9
    Registrierter Benutzer
    Mitglied seit
    11.04.2015
    Beiträge
    286
    Kann mich nur anschließen. ASA 1 und ASA 2 sind gut für den Einstieg. Die Sicherheit, dass es eben nicht ASA 3+ wird, stelle ich mir für den Anfang auch beruhigend vor. Anästhesieerfahrung hebt deinen Wert für spätere Stellen im gleichen oder ggf. auch in anderen Fächern.



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  5. #10
    Registrierter Benutzer
    Mitglied seit
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    Guten Abend!
    Danke für alle Antworten. Scheine wohl wirklich in einer ungünstigen Region (Oberfranken, d.h. eher strukturschwache Region) zu leben... habe heute noch mal eine Absage bekommen.
    Problem an der Ortho-Stelle ist, dass dort wohl keine Ausbildung stattfindet, sondern alles nach "Schema F" abläuft: Medis in gewichtsadaptierter Standarddosierung, ITN, Beatmung auf Autopilot. Ist alles auf Effizienz und kurze Überleitungszeiten optimiert. Dinge wie ZVK, Spinale, PDK oder gar Blöcke macht man dort nicht. Und der Chef muss ein ziemlicher Kotzbrocken sein... alle sagen mir "Geh da nur nicht hin!"
    Und das soll jetzt nicht arrogant oder überheblich klingen, aber ich habe einen Monat Famulatur plus vier Monate PJ in der Anästhesie hinter mir, d.h. einen kleinen Fähigkeitsvorsprung gegenüber einem komplett unerfahrenen Anfänger habe ich schon. Ich bekam am Ende meines PJs unkomplizierte Atemwege sicher intubiert, konnte Arterien legen, konnte pVKs bei schlechten Venenverhältnissen mit Ultraschall legen, habe unter Anleitung Spinale gestochen und konnte zumindest ein Bisschen differenzierte Beatmung.
    Jetzt sind meine zwei Sorgen: Wenn ich da anfange, sagt der Chef, ich kann doch schon alles und macht gar kein Teaching mehr und umgekehrt wenn ich nach sechs Monaten oder einem Jahr wechsle habe ich Berufserfahrung, kann aber doch nix...



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