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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #1
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    Liebes Forum,

    ich bin leider aus eigener Naivität, falschen Versprechungen und gut gemeinten Ratschlägen aus meinem Umfeld in die klassische Uniklinik Chirurgie Falle getappt.
    Ich bin nun ca. 5 Monate dabei und es ist ein absoluter Albtraum. Ich arbeite mindestens 12 Stunden am Tag, sehr oft auch länger. Tage an denen ich vor 19 Uhr draußen war kann ich an einer Hand abzählen. Hinzu kommen mindestens 2 Wochenenden im Monat. 24h Dienste mache ich ca. 4 im Monat, was an sich ja okay ist nur leider sind es immer mindestens 28 bis 30h Dienste in denen selten geschlafen wird. Ich brauch euch ja nicht zu erklären wie man sich fühlt nachdem man 30h ohne Pause durchgearbeitet hat…
    Ich bin unfassbar unglücklich mit der Situation. Die Arbeit an sich ist auch nicht sonderlich prickelnd. Es ist extrem stressig, ich mache fast nie Pausen und trotz der langen Arbeitszeiten wird die Arbeit eigentlich nie fertig. Dementsprechend gehe ich auch meistens mit einer schlechten Laune nach Hause und verbringen die letzten 2 Stunden des Tages damit mir völlig fertig noch was zu Essen zu machen oder Wäsche zu waschen. Für Sport, Freizeit oder sonstige privaten Interessen bleibt absolut keine Zeit.
    Ach ja, ich mach natürlich ausschließlich Stationsarbeit. War bisher nur ein paar mal im Dienst im OP und 2-3 mal in der „regulären“ Arbeitszeit. Und jedes mal war es das schlimmste Ereignis des Tages. Es wird nichts erklärt, man ist nur Hakenhalter und wird auch noch angemault wenn man nicht aktiv genug ist. Man wird aber auch angemault wenn man zu aktiv ist oder Gott bewahre mal den Sauger selbständig in die Hand nimmt. Die OPs sind ausnahmslos extrem lange und hochkomplex. Mindestdauer 6h, teilweise auch bis zu 12h.
    Auch die älteren Assis dürfen nichts selbständig machen. Wenn sie genug betteln dürfen die mal Bauch auf und zu machen, ansonsten auch nur Haken halten.
    Ich war eigentlich extrem überzeugt von der Wahl der Fachrichtung, bin aber momentan schwer enttäuscht und denke praktisch jeden Tag daran zu kündigen.
    Das naheliegende nun wäre noch vor Ablauf der Probezeit zu kündigen und an ein kleines Haus zu gehen, wo es bessere Arbeitsbedingungen und eine bessere Ausbildung gibt. Stimmen aus meinem Umfeld behaupten aber dass die beschriebenen Zustände in der Medizin normal sind („bei mir war es damals noch schlimmer bla bla…“) und an einem kleinen Haus das allgemeine medizinische Niveau niedriger wäre und ich dort kein guter Arzt werden würde. Was halter ihr von solchen Aussagen?

    Auf der anderen Seite bin ich auch am überlegen ob ich nicht einfach nicht für die Viszeralchirurgie gemacht bin und nicht bereit bin dafür genug aufzugeben.
    Ein komplett konservatives Fach kann ich mir aber nicht wirklich vorstellen. Alternativen wären Uro, Ortho oder Gefäßchirurgie. Da wären die Möglichkeiten der Niederlassung zwar besser allerdings interessieren mich rein medizinisch diese Fächer deutlich weniger.
    Wie sieht es dort mit der Arbeitsbelastung aus?
    Wenn es mehr oder weniger auf die gleichen Arbeitszeiten hinausläuft wäre das für mich kein guter trade-off.

    Hoffe ihr könnt mir mit euren Erfahrungen und Ratschlägen etwas weiterhelfen.

    Grüße



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  2. #2
    Registrierter Benutzer
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    Und warum gehst du nicht direkt nach der Übergabe nach dem Dienst nach Hause? Fesseln sie dich an oder wie läuft es?



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  3. #3
    Diamanten Mitglied
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    Zitat Zitat von Umzugskarton
    Stimmen aus meinem Umfeld behaupten aber dass die beschriebenen Zustände in der Medizin normal sind („bei mir war es damals noch schlimmer bla bla…“) und an einem kleinen Haus das allgemeine medizinische Niveau niedriger wäre und ich dort kein guter Arzt werden würde. Was halter ihr von solchen Aussagen?
    Das ist Unsinn!

    Außerdem sagst Du es ja selbst: Da wo Du jetzt bist, bekommst Du auch keine gute Ausbildung, sondern darfst nur Haken und Mund halten.

    Du solltest dich fragen, ob Du deine Karriere- und deine Lebensplanung wirklich von der Meinung deines Umfelds abhängig machen solltest, wenn Du selbst merkst, dass es so wie es jetzt ist, schlecht für dich ist.

    Deine genaue Situation kann ich von hier aus nicht beurteilen, deswegen sind Ratschläge immer mit Vorsicht zu genießen, aber für mich *klingt* alles danach, als solltest Du es zunächst einmal an einem kleineren Haus versuchen....

    Edit:

    Zitat Zitat von Umzugskarton
    24h Dienste mache ich ca. 4 im Monat, was an sich ja okay ist nur leider sind es immer mindestens 28 bis 30h Dienste in denen selten geschlafen wird. Ich brauch euch ja nicht zu erklären wie man sich fühlt nachdem man 30h ohne Pause durchgearbeitet hat…
    Und *DAS* ist definitiv nicht normal....

    Würde ja bedeuten, dass Du nach einem 24h Dienst noch 6 Stunden !!!! da bleibst!
    Wie kommst Du dazu??? Das ist Wahnsinn
    Geändert von Nefazodon (04.02.2024 um 15:47 Uhr)
    "Die Menschen sind schlecht und die Welt ist am Arsch, aber Alles wird gut!"



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  4. #4
    Registrierter Benutzer
    Mitglied seit
    04.02.2024
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    Naja es wird einfach von einem erwartet, dass man noch die Visite mitmacht und bei 1-2 Sachen unterstützt bevor man geht.
    Ältere Assis werden manchmal sogar für OPs im Regelprogramm nach dem Dienst eingetragen.



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  5. #5
    Diamanten Mitglied
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    Zitat Zitat von Umzugskarton Beitrag anzeigen
    Ältere Assis werden manchmal sogar für OPs im Regelprogramm nach dem Dienst eingetragen.
    Ist doch ein Traum, da ist der Verstoß gegen das Arbeitszeitgesetz und sämtliche gesetzlichen Ruhezeiten gut dokumentiert....!

    Naja es wird einfach von einem erwartet, dass man noch die Visite mitmacht und bei 1-2 Sachen unterstützt bevor man geht.
    Und wie führen 1-2 Sachen zu 6 Stunden Mehrarbeit?
    "Die Menschen sind schlecht und die Welt ist am Arsch, aber Alles wird gut!"



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