Langfristig wird KI in so ziemlich JEDEM Job ankommen und den Job verändern.
Davon wird auch der Arzt nicht ausgenommen sein.
(Abgesehen OP: Weil ein Roboterarm nicht operieren kann?)
Auf mittelfristige Zeit wird da aber nicht sehr viel passieren.
1. Die Infrastruktur ist NICHT da
2. Das Geld ist NICHT da (Lösungen müssen immer günstiger sein, sonst gibt es keinen Anreiz)
3. Die Notwendigkeit ist NICHT da ("Roboterlabore" sind ja z.B. nicht deshalb so interessant aktuell und finden auch schon Anwendung, weil sie so viel günstiger und besser sind als Menschen, sondern weil das Fachpersonal FEHLT)
4. Die KI ist auch einfach noch nicht so weit
Die besten Anwendungen die ich bisher für ChatGPT gefunden habe, sind Hilfestellungen für Excel, Word und PPP.
Bzgl. medizinischer Fachexpertise sieht es eher lau aus.
Das liegt zu Teilen auch einfach daran, dass manche Dinge in der Literatur einfach nicht auftauchen. UND dass die KI keinen Zugriff auf die Literatur hat. (Hat sich doch jeder schonmal gedacht, wenn man was von einem erfahrenen Kollegen gehört hat: "boah voll interessant und auch wichtig! Wieso steht das in keinem Lehrbuch???").
Die wurde bisher noch nicht im großen Stil trainiert mit den notwendigen Daten. Ist eben in so einem "hands on" Job wie der Medizin auch deutlich schwieriger, als bei "design" und Co.
5. Back-Up Strukturen sind ja trotzdem notwendig. Es mag sich für einige so anfühlen, als lebten wir in einer sehr fortschrittlichen Welt. Aber es muss nurmal ein Kabel kaputt sein oder eine Struktur gehackt (gehÄckt) und schon fällt der Strom aus und die Maschinen laufen nicht mehr. Oder der digitale KI "Helfer" gibt einem nonsense Informationen raus.
Dass es sich dabei überhaupt um nonsense handelt, muss aber erstmal jemand erkennen.
Wer entscheidet und behandelt, wenn die KI-Systeme ausfallen und es niemanden mehr gibt?
Wie auch in anderen Jobs wird man für eine ganze Weile jemanden haben, der in Kooperation mit der KI arbeitet.
Da die meisten Berufe am Ende "von Menschen für Menschen" sind, halte ich eine menschliche Komponente weiterhin für relevant.
Und dann gibt es noch dieses "Langfristig"... da muss man aber erstmal hinkommen. Und WIE das dann aussieht, da entscheiden ja auch Menschen mit.
Irgendwann muss man sich ja die Frage stellen, was will man als Menschheit eigentlich? Und alles von Maschinen abgenommen bekommen, während dann 99,999% der Menschheit NICHTS hat, NICHTS kann, NICHTS tut... und ein kleiner Teil lebt in irgendwelchen Hochsichterheits"blasen". Für wen arbeitet dann die Maschinerie eigentlich noch? Also das sind aber sehr philosophische Fragen. Ich denke man wird wohl oder übel "mit der Zeit gehen müssen". Entweder geht man mit der Zeit oder man GEHT mit der Zeit.