Irgendwie muss ich auf der Insel der Glückseligen gelandet sein.
Ich famuliere als einzige Frau auf einer mit Männern "durchseuchten" Abteilung (Unfallchirurgie) und darf Fragen fragen sooft ich will, wann ich will und wen ich will. Sogar den Chef. Und der ist auch Professor.
Es gab kein "Initiationsritus" à la "Welche Strukturen durchschneide ich gerade und was ist eigentlich eine Weber-B-Fraktur?".
Der Oberarzt sagte mir am ersten Tag "dass hier nicht rumgebrüllt und mit Messern geworfen" wird, was ich sehr sympathisch fand.

Sicherlich kann man am Anfang einfach nix. Wie fasse ich einen Haken richtig an, warum kommt da schon wieder kein Blut und wie muss ich eigentlich den Verband richtig wickeln damit er auch funktionellen Ansprüchen genügt? Konnte ich alles vor drei Wochen noch nicht, kann ich aber jetzt.
Ich hatte ZERO Ahnung von Röntgen-und MRT-Bildern, mit einem netten Arzt, der auch gewillt ist mal was zu zeigen, geht das aber recht schnell vorwärts. Ähnlich verhält es sich mit Aufnahmen. Ich hatte keinen U-Kurs vorher, aber wenn man das Ein paar Mal macht und jemand nachkontrolliert und man nicht kardiologische Stufendiagnostik betreiben möchte, dann geht auch das.

Also: Rein ins Getümmel und jeden Moment geniessen! Famulatur ist die spannende Seite des Studiums!