Ich will ja nichts sagen, die Zustände, die Du da schilderst, Aktarus, sind wirklich grauenvoll! Aber einig sind wir uns doch trotzdem alle, daß es auch nicht Sinn der Sache sein kann, 32 Stunden am Stück zu arbeiten.
Mehr Leute sollten eingestellt werden und Nacht- und Wochenendarbeit richtig gut vergütet werden. Aber ich kann viel erzählen...
Was ich aber zu Dir und Doclala noch anmerken wollte:
Ihr mögt jetzt in großen Krankenhäusern arbeiten, die eine psychiatrische und neurologische Fachabteilung haben, zusätzlich zur normalen inneren, aber das ist in vielen ländlichen Gegenden oder Kleinstädten oft nicht der Fall! Was glaubt ihr wohl, in welcher Abteilung solche Leute dann zuerst aufschlagen?
Genau, in einer kleinen Kreisklinik mit 250 Betten in der Inneren! Nix Neurologie oder gar Psychiatrie! Da muß dann auch erst mal der Internist schauen, was er mit den Leuten macht. Oft werden, wie in dem Krankenhaus, wo ich Innere gemacht habe, Stroke Units eröffnet, wo dann tagsüber eine fachärztliche neurologische Betreuung vom Niedergelassenen stattfand. Aber nachts mußt Du als Internist erstmal das nehmen und behandeln, was kommt! Und wir kannten uns beileibe auch nicht mit Epilepsieformen aus. Psychiatrische Fälle wurden nach Erstbehandlung sofort in die nächste "Klapse" geschickt, war dann aber auch 45 Min. Fahrt.
Aber ich denke, von einem großen städtischen Krankenhaus mit vielen verschiedenen Fachabteilungen kann man schon erwarten, daß relativ rasch eine fachärztliche Behandlung erfolgen sollte, wenn dann aber auch vernünftig arbeitszeitgesetzeskonform, da sind wir uns doch wohl einig, oder?
Salut, Francamour