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  1. #6
    Puschel
    Guest

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    Danke für eure Tips!
    Wie siehts denn im Süden aus?
    Spanien, Italien? Da die ja zur EU gehören, müsste das doch möglich sein. Wie ist´s mit Südamerika? Dort auch überall andere Examen?
    Ich wollte nur noch sagen, dass ich es nicht nett finde, wenn ihr hier andere beleidigt. Ich find es klasse, dass es hier so viele (verschiedene) Meinungen gibt, und jeder hat das Recht hier seine Meinung zu posten, so lange sie niemand anderen verletzt. Wenn man die Antworten eines anderen Mitglieds nicht mag, dann soll man vielleicht einfach darüber wegsehen ihr wisst wie ich´s mein
    Liebe Grüße
    Puschel



  2. #7
    Registrierter Benutzer Avatar von Gomer-Schreck
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    Zitat Zitat von schnalle
    1. Norwegen- Top Arbeitsbedingungen. viel Freizeit, mittleres-gutes Gehalt
    2. Schweiz- Top Gehalt, mittlere Freizeit, gute Arbeitsbedingungen
    3. UK- Top Gehalt, mittlere- schlechte Arbeitsbedingungen, aber knallharter Job
    [...]

    ABER: Alles ist besser als Deutschland
    Soweit, so gut. Doch wie sieht es z.B. mit Schweden aus? Kann jemand von Euch näheres dazu sagen?

    Hier schon mal ein paar Infos, die ich während der letzten Monate bereits zusammengetragen habe. Lest und weint:

    Arbeitsbedingungen und Freizeit scheinen in Schweden ja in Ordnung zu sein. Freundliches Arbeitsklima, wöchentliche Arbeitszeit ca. 40 Stunden, man geht meist pünktlich gegen 16 Uhr nach Hause. Und alle Überstunden werden grundsätzlich bezahlt.

    Somit wären diese Punkte bereits besser als in Deutschland. Wen wundert's!

    Als Assistenzarzt würde man in Schweden ca. 33.000-38.000 Kronen brutto verdienen, entsprechend rund 3.600-4.150 €. Ok, davon gehen natürlich die Steuern ab...

    Schweden gilt oft ja noch fälschlich als angebliches Hochsteuer-Land. Stimmt aber nur teilweise!

    Die eigentliche "Steuer" liegt in Deutschland tatsächlich nur bei 22-24% und damit niedriger als in Schweden. Dazu kommen dann aber noch Pflichtabgaben wie
    - Soli.-Zuschlag
    - Rentenversicherung
    - Arbeitslosenversicherung
    - Krankenversicherung
    - Pflegeversicherung und
    - VBL (Pflichtversicherung bei BAT-Angestellten)
    was zusammen eine Gesamt-Abgabenquote von rund 45-48% in Deutschland bedeutet! Leider kein Witz! Das sehe ich schließlich jeden Monat auf meiner Gehaltsabrechnung.

    In Schweden käme man je nach oben genanntem Einkommen auf Steuer-Abzüge von ca. 38-41%, darin sind jedoch alle Sozialabgaben etc. bereits enthalten!

    Netto bleiben einem daher in Schweden
    bei 33.000 Kronen noch 20.460 übrig (rund 2.230 €),
    bei 38.000 Kronen noch 22.420 (rund 2.450 €).

    Zum Vergleich: In Deutschland bekommt ein 30jähriger, lediger Assi
    brutto rund 3.172 € (ohne Dienste),
    netto bleiben ihm davon allerdings nur noch 1.715 €

    Das macht also bereits eine Differenz von mindestens 515 € im Monat aus! Und Dank der ständigen Preisspirale in Deutschland während der letzten Jahre sind die Lebenshaltungskosten hier inzwischen bereits genauso hoch wie in Schweden. Nur Alkohol ist in Schweden noch immer deutlich teurer.

    Ach ja: in Schweden ist außerdem das Krankenhaus dafür verantwortlich, daß Du die Ausbildung zum Facharzt in kurzer Zeit absolvieren kannst! Man muß sich also nicht ständig nach neuen Weiterbildungsstellen umschauen, und es findet noch eine echte Ausbildung statt.

    Zusammenfassend: In Schweden hat man bessere Arbeitsbedingungen, geregelte Arbeitszeiten, mehr Freizeit und ein (zumindest etwas) höheres Netto-Gehalt als in Deutschland bei praktisch identischen Lebenshaltungskosten. Dazu noch bezahlte Überstunden.

    Hat jemand von Euch noch weitere Infos über Schweden?

    Grüße, Wolfgang

    PS: Sorry für das lange Posting, aber wenigstens war es wohl halbwegs informativ.



  3. #8
    Registrierter Benutzer Avatar von Gomer-Schreck
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    Zitat Zitat von schnalle
    Ja mit Schweden hast Du Recht.
    Aber ich fand dieser Land gegenüber Norwegen nicht attraktiv, daher habe ich es nicht erwähnt. In Norwegen verdient man als Arzt einfach mehr( die Verträge handelt man oft selber aus, daher unterliegt viel dem Verhandlungsgeschick) und es bleibt unterm Strich auch mehr übrig. ( nach Abzug der Steuern und und der Solidarabgabe)
    Daraus schließe ich, daß die höhere Attraktivität Norwegens bei Dir ausschließlich am vermutlich höheren Bruttogehalt gegenüber Schweden lag, stimmts?

    Denn landschaftlich ist Schweden wunderbar! Nicht besser oder schlechter als Norwegen, höchstens anders.

    Auch in Schweden kann man Verträge selber aushandeln, und in der Summe scheint der Steuersatz Norwegens nicht unbedingt niedriger zu liegen als in Schweden. Dafür sind in Norwegen die Preise höher.

    Damit gleicht Norwegen der Schweiz, die ja ebenfalls für hohe Preise bekannt ist. Und durch solch hohe Preise schmilzt ein Gehaltsplus schnell zusammen.

    Letztlich ist es also wohl reine Geschmackssache, welches dieser beiden Länder (N oder S) man vorzieht. Besser als in Deutschland wird es in jedem Fall sein! Wie bei den Bremer Stadtmusikanten: Ein besseres Los als hier finden wir überall.

    Grüße vom Wolfgang (der übrigens Bayer ist, kein Bremer)



  4. #9
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    Hejsan !


    Soll ich malwieder meinen Senf dazugeben ? Glaube mich nach inzwischen 3 Jahren Schweden in diesem Land recht gut asuzukennen.

    Die Arbeitsbedingungen: Unbezahlte Überstunden gibt's kaum (in einigen Kliniken leider doch & die Kirurgen sind hier wie üblich nicht schlecht dabei ...), die meisten Kliniken haben jedoch STECHUHR !!!. 40 Stundenwoche ist Standard.

    Zum Gehalt bekommt man als Assi (ja nach Ort, Faustregel: je weiter am A... der Welt, desto mehr Geld) zwischen 30.000-38.000 SEK per Monat (der € steht bei 9 SEK) Steuerlich ist das System hier einfacher als in D, da man NUR Steuern zahlt & da die Sozialabgaben mit drinne sind: Bis 393.000 SEK Jahreseinkommen sind's (ja nach Gemeinde) 30-34% & für alles, was über diese Jahreseinkommensgrenze rausgeht gibt's nochmal 20% Steueraufschlag (50-54 % dann); Ich bekomme in Sthlm an der Uni ab November 31.200 SEK, was netto 20.102 SEK macht (für 6 Monate, dann Neuverhandlung nach der Probezeit) - dazu kommen die Dienste; die Sind wahrhaft gut bezahlt, da man das in einem Zeitquotienten angerechnet bekommt in der form, dass ich für Arbeiten zwischen 21.00 & 24.00 pro gearbeitete Stunde 1,5 Stunden Arbeitszeitbekomme & zwischen 00.00 & 07.00 sowie am Wochendende 2,0 Stunden, für Bereitschaft (schlafen also) gibt's pro Stunde 15, bzw 30 min. Nachtdienste fängt man meistens am Mittag/nachmittag an & geht am Morgen heim. Am Ende des Monats mit der Dienstliste entscheide ich mich, wieviel ich von den angesparten Stunden als Frei & wieviel als Geld haben will. Mit 30% als Geld kam ich in diesem Jahr (in der Anästhesie mit vielen Diensten) auf etwa 10 Wochen Frei/Urlaub. Apråpå Urlaub, da gibt's hier nur 25 Tage & Weihnachtsgeld is nicht !
    Bei Krank gibt's 1 Karenztag & dann 80% vom Lohn.

    Was die Lebenshaltungskosten angeht muss ich allerdings widersprechen ! Schweden ist TEURER !!! Auch wenn Deutschland gut am Aufholen ist zahle ich da keine 10€ für's Kino !!! & zwischen 16 & 25% Mwst ist ein Unterschied ...

    Tatsache ist, dass man hier als Assi einen FA-Ausbildungsvertrag bekommt, in dem sich die Klinik verpflichtet, einem zum FA zu machen & dann auch die nötigen Kurse & Fortbildungen bezahlt (!). Auch eventuelle Seitenausbildungen in andern Kliniken bekommt man organisiert.

    Anstellungsverträge & Gehalt handelt man im Prinzip selbst aus, nur ist der Verhandlungsspielraum nicht sooo groß & als Ausländer wird man da schon eher mal über den Tisch gezogen, weil man die Sitten & Gebräuche halt doch nicht so kennt- aber das lernt man dann ... !

    De Umgang ist deutlich angenehmer & Hierarchien gibt es offizieller Weise nicht, dafür ist der "Personenkult" etwas grösser & wenn eine solche "Kultperson" Oberarzt & eine Pfeife ist (was leider vorkommt) dann kommt man da auch nicht vorbei. Ansonsten ist die Medizin weniger invasiv & es gibt deutlich weniger Medis in diesem Land (nicht nur die LFut der Benzos & Betablocker ist deutlich reduziert !) Dann ist das System mehr "schwesternbasiert", was dazu führt, dass man mit denen mehr gleichbrerechtigt zusammenarbeitet, was meistens hervorragend ist, teilweise aber lästig, da es eban auch da Nullen gibt ... Ein Problem ist teilweiser der Halbsozialismus, da der Bedarf von Politikern ausgerechnet wird & es teilweise dazu führt, dass man als Patient bis zu 2 Jahren (!!!) auf eine elektive OP warten muss.

    Stellen sind zur Zeit etwas schwerer zu bekommen, da auch in S das Geld knapp wird, je nach Fachrichtung & Ort sollte es aber möglich sein (Anästhesie in Sthlm war nicht ganz einfach, Allgemeinmedizin/Psychiatrie über dem Polarkreis ist sofort möglich).

    Soviel zu den Formalien, was dann natürlich noch dazu kommt ist, dass die Mentalität hier etwas anders ist & man da auch mit zurechtkommen muss & je nachdem wie weit es einen in die Wildnis verschlägt muss man sich auch da mal dran gewöhnen; auch die Tatsache des Ausländer seins gitbt es hier natürlich, das merkt man aber erst nach ein paar Jahren ...

    Alles in Allem sind die Bedingungen hier deutlich besser, wenngleich es auch hier Nachteile gibt. Werde so die nächsten Jahre vermutlich in S bleiben, da sich ja in D nich soviel zum Positiven zu ändern scheint.

    Soviel mal dazu

    Hälsningar från Höstslasket i Stockholm !

    Kolja



  5. #10
    Registrierter Benutzer Avatar von Gomer-Schreck
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    Zitat Zitat von Älgen
    Was die Lebenshaltungskosten angeht muss ich allerdings widersprechen ! Schweden ist TEURER !!! Auch wenn Deutschland gut am Aufholen ist zahle ich da keine 10€ für's Kino !!! & zwischen 16 & 25% Mwst ist ein Unterschied ...
    Hej Älgen!

    Ich weiß ja nicht aus welcher Gegend Deutschlands Du ursprünglich herkommst... aber z.B. in München sind auch schon schnell mal 10 € für 'nen Kinobesuch drin.

    Außerdem sind die Preise in Stockholm nicht unbedingt als Maßstab für Schweden zu sehen. In Deutschland zahlt man in Großstädten wie München ja ebenfalls mehr als "auf dem Land".

    Daher bleibe ich bei meiner Aussage: im Großen und Ganzen sind die Preise in D und S inzwischen wohl sehr ähnlich.

    Und spätestens wenn unsere Bundesregierung uns demnächst mit weiteren Steuererhöhungen und neuen Pflichtabgaben "verwöhnt", spätestens dann wird die Kaufkraft des Nettoeinkommens eines Arztes in Schweden spürbar höher sein als in Deutschland.

    Und die nächsten Steuererhöhungen sowie neue Pflichtabgaben werden kommen, selbst wenn es die Rot-Grünen immer wieder vehement verneinen! Während der letzten 6 Jahre haben sie schließlich ständig bewiesen, daß man ihnen kein Wort glauben darf wenn es um Steuern geht.

    So, genug politisiert. Ich werde mich auf jeden Fall so bald wie möglich nach Schweden aufmachen, obwohl man in anderen Ländern noch mehr verdienen könnte. Echte Zukunftsperspektiven hat man als Arzt in Deutschland so oder so nicht. Aber nachgewiesener Maßen sind deutsche Ärzte im Vergleich zu anderen westliche Industriestaaten ohnehin das Schlußlicht beim Einkommen.

    Hier der Beweis:
    Auszug aus der Einkommensstudie des Department of Health, London, datierend vom 07.05.2004 (2002 als Berechnungsgrundlage). Danach beträgt das
    Durchschnitts-Einkommen von Klinikärzten (incl. Anfängern, Ober- und- Chefärzten)

    in Deutschland vergleichsweise lächerliche 45.960 $ pro Jahr (35.465-56.465 $).

    Australien 131.461 $ (59.789-203.132 $)
    Canada 135.756 $ (117.197-154.315 $)
    Dänemark 61.257 $ (49.278-73.236 $)
    Frankreich 110.067 $ (104.056-116.077 $)
    Italien 77.857 $ (74.300-81.414 $)
    Neu Seeland 99.690 $ (81.103-118.276 $)
    Niederlande 119.604 $ (64.053-175.155 $)
    Schweden 56.680 $ (56.543-56.816 $)
    Spanien 55.020 $ (42.254-67.785 $)
    UK 127.285 $ (nur Durchschnittswert aller Klinikärzte bekannt)
    USA 216.553 $ (165.112-267.993 $)

    Damit liegen wir noch hinter Spanien auf dem letzten Platz!

    Wohlgemerkt bei nicht oder nur extrem mangelhaft stattfindender ärztlicher Weiterbildung und absolut unzulänglichen Arbeitszeitregelungen an deutschen Kliniken!

    Als Assistenzarzt liegt das Durschnittseinkommen natürlich jeweils beim niedrigeren Wert, und Ober- bzw. Chefarzt dürften die wenigsten von uns werden. Doch selbst die Chefärzte liegen einkommensmäßig hier auf dem letzten Platz.

    Soviel zum Märchen, daß man in Deutschland als Arzt Großverdiener wäre!

    Hälsningar till Sverige, Wolfgang



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