Überhaupt hat die ganze Rechnung einen maximalen Schönheitsfehler:Zitat von dumbo
Wenn es sich wirklich sooooooo viele im Studium anders überlegen würden, dann müßte Medizin ja eine der höchsten Abbrecherraten haben.
Hat es aber nicht.
Das Gegenteil ist der Fall.
Je nach Studie 85-92% aller die sich für Medizin immatrikulieren machen nachher einen Abschluß. Das ist Rekord für ALLE Studiengänge, egal ob NC oder nicht.
Wie paßt das in Deine Rechnung?
Der Möchtergern-Doktor-Stefan-Frank, den Du mit 3 Jahren Warten und Pflegepraktika abschrecken willst, der kämpf sich offensichtlich sehr erfolgreich durch 2-3 Monate Pflegepraktikum, 4 Monate Famulaturen, 6 jahre Studium und (derzeit noch) 4 Staatsexamina.
Da stimmt doch was nicht, oder?
Ich weiß ja nicht an was für Unis ihr studiert, aber bei uns (und allen anderen die ich kenne oder von denen ich gehört habe) ist diese Fraktion der Stefan-Franks VERSCHWINDEND gering!
Dafür alle (also 90+% !!!) anderen zu "bestrafen" ist blanker Unfug.
Was sollen 3 Jahre Praktika schon bringen, was 3 Monate pflegepraktikum nicht bringen?
Doch, sind sie. Da gibt es eine Studie dazu, daß NC-Zugelassene durchschnittlich größeren Erfolg im Studium haben (u.a. niedrigere Abbrecherquoten und weniger Durchfaller bei Prüfungen) als Warteseitzugelassene.Zitat von dumbo
Das sagt natürlich nix über den Einzelfall, aber den Satz kann man so nicht stehen lassen.
Und jemand, der sich hingesetzt hat und ein gutes Abi geschrieben hat das nicht?Zitat von dumbo
Und wer ein Jahr wartet, ein bisserl jobbt und sein Pflegepraktikum macht... ich weiß ja nicht... sieht für mich nicht zwingend nach überspudelnder Motivation aus.
Aus der Tatsache, daß sich einer ein Jahr hinsetzt und "wartet" kann ich keine besondere Befähigung zum Studium ableiten.
Das heißt übrigens nicht, daß ich Wartezeit schlecht finde. Im Gegenteil, die gibt denen, die aus welchen gründen auch immer Probleme beim Abi hatten trotzdem noch eine Chance den beruf ihrer Wahl zu ergreifen.
Wieso?Zitat von dumbo
Das gute alte Gieskannenprinzip. Hauptsache alle gleich, egal ob sinnvoll oder gerecht.
Denn gerecht ist es nicht, erbrachte Leistungen in keiner Weise zu honorieren und Studienplätze nach dem Prinzip zu vergeben, wer es sich am längsten leisten kann "nichts" zu machen. denn wir wissen ja alle wie fürstlich Praktikanten bezahlt werden.
oder wir schrieben allen eine Ausbildung vor, bevor sie zum Studium dürfen (denn darauf wird's ja hinauslaufen - irgendwoher muß das Geld ja kommen).
Dann kriegen halt die, die wirklich als Krankenschwester/-pfleger arbeiten wollen keine Ausbildungsplätze mehr, weil die von zukünftigen Studenten belegt sind.
Die wiederum verschwinden nach der Ausbildung ins Studium und arbeiten nie in einem Beruf für den sie für teures geld ausgebildet wurden.
Das ist sowhl menschlich (gegenüber denen die den Ausbildunsgberuf wirklich ausüben wollen) wie wirtschaftlich untragbar.
Genau das isses!Zitat von dumbo
Jetzt erklär Du mir mal, wieso Du gleich behandelt werden sollst mit einem, der sich wirklich Mühe gegeben hat und was erreicht hat.
Ist sie aber nicht, Du mußt bloß warten.Zitat von dumbo
Die Chance ist nicht weg - Du mußt bloß ein bisserl auf sie warten.
Die Kurzsichtigkeit mit der sich manche an ihr Abi setzten ist immer weider beeindruckend.Zitat von dumbo
Ein Ziel vor Augen, kein Gedanke daran, daß mal etwas anderes kommen könnte.
Der Gedanke, zu versuchen möglichst gut zu sein, auch wenn man kein konkretes Ziel hat scheint um Prüfungen herum nahezu obszön zu sein.
Nur wer die Note "braucht" um den nächsten Level zu erreichen, bei dem ist es gesellschaftlich anerkannt, daß er sich reinhängt, der Rest ergeht sich im zum Lebensmotto erhobenen Gefühl der Mittelmäßigkeit und sagt: "Hauptsache Abi - dannach die Sinnflut!"
Man könnte meinen, diese Einstellung sei einem Kindergarten entsprungen, aber nein, es sind tatsächlich erwachsene Menschen.
Und diese Einstellung soll zum schnellstmöglichen Studium von was-auch-immer befähigen?
Das wage ich zu bezweifeln