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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #16
    Back on Stage Avatar von Rico
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    Zitat Zitat von dumbo
    Ich fände es auch sinnvoll wenn die Studienplätze nur noch über Wartezeit vergeben würden. Diese Zeit könnten die zukünftigen Mediziner dann ja nutzen um Praktika in der Pflege zu machen und so schon mal mit der Realität konfrontiert werden. Da würde dann schon mal die Hälfte aller Wartender abspringen und es sich anders überlegen (die, die nur wegen Dr. Stefan Frank und Co Medizin studieren wollen - und weil Arzt ja ein ach so angesehener Beruf ist...).
    Überhaupt hat die ganze Rechnung einen maximalen Schönheitsfehler:
    Wenn es sich wirklich sooooooo viele im Studium anders überlegen würden, dann müßte Medizin ja eine der höchsten Abbrecherraten haben.
    Hat es aber nicht.
    Das Gegenteil ist der Fall.
    Je nach Studie 85-92% aller die sich für Medizin immatrikulieren machen nachher einen Abschluß. Das ist Rekord für ALLE Studiengänge, egal ob NC oder nicht.

    Wie paßt das in Deine Rechnung?
    Der Möchtergern-Doktor-Stefan-Frank, den Du mit 3 Jahren Warten und Pflegepraktika abschrecken willst, der kämpf sich offensichtlich sehr erfolgreich durch 2-3 Monate Pflegepraktikum, 4 Monate Famulaturen, 6 jahre Studium und (derzeit noch) 4 Staatsexamina.
    Da stimmt doch was nicht, oder?

    Ich weiß ja nicht an was für Unis ihr studiert, aber bei uns (und allen anderen die ich kenne oder von denen ich gehört habe) ist diese Fraktion der Stefan-Franks VERSCHWINDEND gering!
    Dafür alle (also 90+% !!!) anderen zu "bestrafen" ist blanker Unfug.

    Was sollen 3 Jahre Praktika schon bringen, was 3 Monate pflegepraktikum nicht bringen?
    Zitat Zitat von dumbo
    Überhaupt sind die Abiturienten mit den besseren Noten auch später überhaupt nicht die besseren Studenten
    Doch, sind sie. Da gibt es eine Studie dazu, daß NC-Zugelassene durchschnittlich größeren Erfolg im Studium haben (u.a. niedrigere Abbrecherquoten und weniger Durchfaller bei Prüfungen) als Warteseitzugelassene.

    Das sagt natürlich nix über den Einzelfall, aber den Satz kann man so nicht stehen lassen.
    Zitat Zitat von dumbo
    - was zählt, ist allein die Motivation, sonst nichts, und wer ein Jahr oder länger gewartet hat, um seinen Studienplatz zu bekommen hat dadurch schon sehr viel Motivation bewiesen.
    Und jemand, der sich hingesetzt hat und ein gutes Abi geschrieben hat das nicht?

    Und wer ein Jahr wartet, ein bisserl jobbt und sein Pflegepraktikum macht... ich weiß ja nicht... sieht für mich nicht zwingend nach überspudelnder Motivation aus.
    Aus der Tatsache, daß sich einer ein Jahr hinsetzt und "wartet" kann ich keine besondere Befähigung zum Studium ableiten.

    Das heißt übrigens nicht, daß ich Wartezeit schlecht finde. Im Gegenteil, die gibt denen, die aus welchen gründen auch immer Probleme beim Abi hatten trotzdem noch eine Chance den beruf ihrer Wahl zu ergreifen.
    Zitat Zitat von dumbo
    Daß die Absolventen zu alt sind, mag stimmen - aber im jetzigen System heißt das ja auch nur, daß ein Teil der Bewerber extreme Wartezeiten in Kauf nehmen muss, und die mit den besseren Noten ihren Studienplatz sofort kriegen. Da wäre eine gleichmäßige Verteilung wesentlich angebrachter.
    Wieso?

    Das gute alte Gieskannenprinzip. Hauptsache alle gleich, egal ob sinnvoll oder gerecht.
    Denn gerecht ist es nicht, erbrachte Leistungen in keiner Weise zu honorieren und Studienplätze nach dem Prinzip zu vergeben, wer es sich am längsten leisten kann "nichts" zu machen. denn wir wissen ja alle wie fürstlich Praktikanten bezahlt werden.

    oder wir schrieben allen eine Ausbildung vor, bevor sie zum Studium dürfen (denn darauf wird's ja hinauslaufen - irgendwoher muß das Geld ja kommen).
    Dann kriegen halt die, die wirklich als Krankenschwester/-pfleger arbeiten wollen keine Ausbildungsplätze mehr, weil die von zukünftigen Studenten belegt sind.
    Die wiederum verschwinden nach der Ausbildung ins Studium und arbeiten nie in einem Beruf für den sie für teures geld ausgebildet wurden.

    Das ist sowhl menschlich (gegenüber denen die den Ausbildunsgberuf wirklich ausüben wollen) wie wirtschaftlich untragbar.
    Zitat Zitat von dumbo
    Ich hätte mich in der Oberstufe auch mehr angestrengt und eine bessere Abinote bekommen, wenn ich damals schon gewußt hätte, was ich studieren wollte. Das war bei mir leider nicht der Fall, und ich lernte nach dem Motto: Hauptsache Abi schaffen, ich bewerbe mich dann eh nicht für ein NC-Fach.
    Genau das isses!
    Jetzt erklär Du mir mal, wieso Du gleich behandelt werden sollst mit einem, der sich wirklich Mühe gegeben hat und was erreicht hat.
    Zitat Zitat von dumbo
    Das ist zwar sehr dumm im Rückblick, aber ich denke es gibt auch einige andere "Spätentwickler", die ihren Berufswunsch erst nach dem Abi gefunden haben, und dann ist es natürlich extrem blöd, wenn die einizige Chance, die man hatte, schon vorbei ist und man keine andere bekommt...
    Ist sie aber nicht, Du mußt bloß warten.
    Die Chance ist nicht weg - Du mußt bloß ein bisserl auf sie warten.
    Zitat Zitat von dumbo
    Außerdem ist es auch leichter, auf ein Ziel hin zu arbeiten (nämlich den NC zu schaffen) als ohne festen Wunsch das Abi zu machen.
    Die Kurzsichtigkeit mit der sich manche an ihr Abi setzten ist immer weider beeindruckend.
    Ein Ziel vor Augen, kein Gedanke daran, daß mal etwas anderes kommen könnte.
    Der Gedanke, zu versuchen möglichst gut zu sein, auch wenn man kein konkretes Ziel hat scheint um Prüfungen herum nahezu obszön zu sein.
    Nur wer die Note "braucht" um den nächsten Level zu erreichen, bei dem ist es gesellschaftlich anerkannt, daß er sich reinhängt, der Rest ergeht sich im zum Lebensmotto erhobenen Gefühl der Mittelmäßigkeit und sagt: "Hauptsache Abi - dannach die Sinnflut!"

    Man könnte meinen, diese Einstellung sei einem Kindergarten entsprungen, aber nein, es sind tatsächlich erwachsene Menschen.

    Und diese Einstellung soll zum schnellstmöglichen Studium von was-auch-immer befähigen?

    Das wage ich zu bezweifeln
    Geändert von Rico (30.10.2004 um 19:06 Uhr)
    Definition of clinical experience:
    Making the same mistake with increasing confidence over an impressive number of years.



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  2. #17
    unsensibel Avatar von Lava
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    Ich möchte Rico da mal voll und ganz unterstützen. Das ist doch blödsinnig: wer am längsten warten kann, kriegt den Studienplatz. Was soll das für einen Sinn haben? Tausende von vielleicht wirklich guten Abiturienten, die Jahre ihres Lebens sinnlos vertrödeln müssen. Klar kann man um die Welt reisen, Praktika machen oder ne Berufsausbildung anfangen. Aber das ist alles eher sinnlos verschwendete Zeit, wenn man ganz genau weiß, was man will. OK, andere wissen auch, dass sie Medizin studieren wollen und müssen ewig warten. Aber das ist ja kein Grund, alle mit einer Wartezeit zu bestrafen, oder? Den Unis liegt auch irgendwo etwas daran, möglichst gute Studenten zu haben und ein paar jedes Jahrgangs erreichen vielleicht auch mal was Übderdurchschnittliches. Da ist es logisch, Studenten auch nach Note auszuwählen.
    Und noch was: das Argument, die mit dem guten Abi seien nicht die besten Studenten, stimmt meiner Erfahrung nach einfach nicht. Die Einser und Zweier Physikumskandidaten, die ich kenne, waren auch allesamt schon gut in der Schule.
    Und immer wieder dieses Argument "hätte ich damals schon gewusst, dass ich Medizin studieren will".... ich meine, es ist doch wohl klar, dass das Abi nur ne Qualifikation für später ist, oder? Und in Anbetracht der knappen Ausbildungsplätze sollte es auch klar sein, dass das Abi allein nicht dir Türen für jede Karriere öffnet. Das sollte man als halbwegs erwachsener Mensch in der Oberstufe eigentlich kapiert haben.
    "tja" - a German reaction to the apocalypse, Dawn of the Gods, nuclear war, an alien attack or no bread in the house Moami



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  3. #18
    Elastigirl Avatar von Jemine
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    Ich finde nicht, dass alle mit ner guten Abinote auch bessere Studenten sind und die mit schlechterer Note halt auch die Schlechteren!
    Das sag ich jetzt nicht nur, weil ich leider zur 2. Gruppe gehöre. Ich könnte jetzt hier ziemlich viele Gründe angeben, warum ich mein Abi so ******** habe und auch in der Zeit vor dem Abi nicht auf meinem Leistungshoch war, aber das Abi ist geschrieben und geschafft und jetzt steht halt die blöde Note da mein Leben lang drin. Den Spruch "später fragt sowieso keiner mehr nach der Abinote" *kotz* kann ich echt nicht mehr hören, denn JETZT wird danach gefragt und sie steht mir im Weg.
    Um da gerecht zu sein, müssten mehr wirklich intensive Auswahlgespräche geführt werden, aber dazu fehlt Zeit und Geld, was bei der Anzahl an Bewerbern ja auch durchaus nachvollziehbar ist. Ich kenn genug, die n Abi mit 1,2 haben, aber nach dem Abi auch nicht wussten, was sie denn genau machen wollen. Na dann haben sie sich eben für Medizin beworden und natürlich einen Platz bekommen. Das ist in sofern ja nicht schlimm, denn warum nicht mit so einem Top-Abi??? Man kann da irgendwie nicht allen gerecht werden.
    Wie gesagt, mehr Gespräche, aber das ist nur bedingt möglich. Was ich aber nicht gut finde ist, dass die Hochschulen die Möglichkeit haben, die Plätze, die nach der NC-Zulassung noch frei sind, AUCH NOCH von der ZVS vergeben zu lassen. Denn da liegt die Chance für die mit dem schlechteren Abi, aber die wird oft unter den Tisch gekehrt, weil der Einfachheit und Bequemlichkeit halber halt doch auch noch die Plätze nach Note vergeben werden.
    Würde das genutzt werden, wäre das ganze Verfahren bestimmt gerechter. Die mit guter Note sollen auf jeden Fall erst ihre Plätze bekommen, aber es sollte auch mehr nach anderen Kriterien geschaut werden. Denn derjenige, der motiviert das Studium beginnt kann besser abschneiden, als jemand, der nur wegen der super Note anfängt, den das aber nicht so sehr interessiert. Ihm mag das Lernen eventuell leichter fallen, aber wenn der Stoff nicht für einen interessant ist, sehe ich da schon mal ein großes Hindernis.

    Auf eine freudige Diskussion



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  4. #19
    unsensibel Avatar von Lava
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    Meine eigene Erfahrung ist, dass die allermeisten Medizinstudenten Medizin studieren, weil sie das halt irgendwie inetressiert. Ich hab noch niemanden getroffen, der von sich behauptet hat, das wäre seine Berufung. Weder von denen, die gleich zugelassen wurden noch von denen, die vorher ne Ausbildung gemacht haben. Und ich möchte noch was betonen: zu Beginn des Studium waren wir ALLE hochmotiviert. Wer es nicht war, hat nach 1 oder 2 Semestern aufgegeben, aber das waren weniger als 10% der Leute, würde ich schätzen.
    @Jemine: Wenn ich das richtig verstehe, wartest du noch auf einen Studienplatz. Wie kannst du dann einschätzen, ob gute oder "schlechte" Abiturienten auch gute Studenten sind?
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  5. #20
    Back on Stage Avatar von Rico
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    Zitat Zitat von Janine
    @Jemine: Wenn ich das richtig verstehe, wartest du noch auf einen Studienplatz. Wie kannst du dann einschätzen, ob gute oder "schlechte" Abiturienten auch gute Studenten sind?
    Ich glaub, das ist meistens eher eine ideologische Frage als eine exakte Wissenschaft
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