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  1. #6526
    Registrierter Benutzer
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    Ich hatte vorgestern echt einen schlechten Tag und wurde vom Chefarzt angeschrien. Es ging darum, dass wir gebeten wurden, auf einer komplett fremden Station auf der anderen Seite des Geländes, die aber Teil des Faches ist, auszuhelfen Blutabzunehmen, Viggos zu legen, und Portnadeln zu wechseln. Hört sich nicht dramatisch an, aber da dort extrem viele Patienten kommen (eine Art Ambulanzzentrum), ist man unfassbar lange dort beschäftigt. Neulich war ein PJler von uns schon dort. 5 stunden (!) hat er ununterbrochen o.g. Sachen erledigt. Er meinte es waren über 70 Blutabnahmen, 30 Viggos und 20 Ports.

    Die bitte kam von der Assistenzärzten, die es vom Chef weitergeleitet hat. Wir sind dann zur Oberärztin und haben komplett sachlich und ohne frech, laut oder ähnliches zu werden, gesagt, dass wir das nicht so toll finden, da das PJ eigentlich zur Lehre da ist, und wir eigentlich gerne auch Lehre erhalten wollen auf der Station. Wir haben gesagt einer von uns wird dort zwar jetzt aushelfen, aber dass man unsere Bitte berücksichtigt. Wir wollen halt nicht als billige Arbeitskraft ausgenutzt werden. Und es geht nicht darum, dass wir faul sind, haben schon des öfteren ausgeholfen auf anderen Stationen, und alles was auf unserer Station ansteht machen wir auch ohne zu meckern. Die Oberärztin wurde dann schon sehr komisch und hat sich gewundert dass wir darüber diskutieren, es sei selbstverständlich zu helfen. Sie würde es dem Chef weitergeben.

    Dann habe ich zufälligerweise während der Visite mitbekommen, wie die Oberärztin im hysterischen Ton dem Chef im Schwesternzimmer von unsererem Anliegen erzählt hat, habe da auch Sätze wie "starren ganze zeit aufs handy" gehört. Dabei hab ich mein Handy von 8-16 uhr im Flugmodus und schaue erst nach der Arbeit aufs Handy, sodass die ganze Schilderung wahrscheinlich total falsch und übertrieben war, und den Chef zusätzlich angeheizt hat.

    Kurz danach, kam der Chef während der Visite zu mir, und dann gings los.

    "Ich habe gehört es herrschte heute etwas Unmut über meine Entscheidung"- Ich sagte daraufhin, wir pjler möchten auf keinen Fall auf Kriegsfuß mit den Ärzten stehen, und wollte grad erklären, als er sagte, dies sei ihm völlig egal, er als Chefarzt und ich als pjler, da ist es ihm völlig egal wie wir zu den Ärzten stehen. Die stimme wurde ab jetzt lauter. "Sie erzählen etwas von Loyalität ( er fragte mich einige Tage vorher, was für mich wichtige zwischenmenschliche Werte sind, u.a. meinte ich dann halt Loyalität, scheint er sich gemerkt zu haben), haben dann aber absolut keine Loyalität dieser Klinik gegenüber. Ich finde es eine Unverschämtheit nicht aushelfen zu wollen. Sie sind mir keine weitere Sekunde an Lehre wert und damit meine Zeit zu verschwenden. Ich werde kein einziges Wort mehr mit Ihnen reden und sie nicht mehr grüßen! Das wars! " (alles sehr laut , dann ist er davon gestampft mit der Oberärztin die anwesend war, ins Patientenzimmer). Ich guckte nur auf den Boden und hab tut mir leid gestammelt, und er hat dann meine Körpergestik nachgeahmt auf der Schwelle zum Patientenzimmer,und meinte "ja nicht nur so machen"

    Ich war danach erstmal total baff und richtig schlecht gelaunt. Hab mir extrem lange den Kopf zerbrochen, was soeben geschehen war. Sind wir pjler im unrecht, ist der Chef im Unrecht? Ich weiß es immer noch nicht, deshalb schreibe ich hier im Forum. Einerseits kann ich verstehen, wenn man Unmut entwickelt, wenn die pjler sich weigern etwas zu tun ( und so gesehen haben wir uns ja nicht geweigert! Die Oberärztin hat diese ganze Situation wahrscheinlich so falsch dargestellt).Andererseits ist diese Aushilfe auf der komplett fremden Station wo wir nicht eingeteilt sind komplette Ausbeute, für 1€ die Stunde umgerechnet ca. man kann doch nicht alles mit sich machen lassen? v.a. sind wir vorher nie negativ aufgefallen, das ist mein 2. Tertial und ich habe alle aufgaben die ich je bekommen habe, seien es noch so nervige ohne mit der Wimper zu zucken durchgeführt. Aber diese Aufgabe war uns dann einfach zu bescheuert. Und mein pj-Lollege ist sogar gegangen, und wir haben nur gesagt dass diese bitte nicht selbstverständlich ist, und wir auch im gegenzug gerne etwas für diese leistung bekommen wollen (lehre). Natürlich kam er dann erst 5 stunden später ca. zurück und konnte nichtmal mehr mittagessen.

    Natürlich hab ich jetzt auch große Angst, dass der Chef meinen Namen weitergibt an andere Chefs, falls ich mich irgendwo bewerben will und dadurch Nachteile habe. Oder dass er mich prüft. Oder dass er anderen Prüfern bittet mich in der Prüfung fertig zu machen. Usw. Was denkt ihr? Vielen Dank schonmal, auch fürs lesen, ist ja jetzt einiges zusammengekommen^^
    Geändert von Dino111 (14.04.2018 um 09:42 Uhr)



  2. #6527
    Diamanten Mitglied Avatar von mathematicus
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    Ich würde sagen, alles richtig gemacht. Ist zwar doof, dass die OÄ das etwas falsch geschildert bzw. überdramatisiert hat und der Chef so abgegangen ist, aber das PJ ist nunmal dazu da, etwas zu lernen (und zwar auch andere Dinge als Blutentnahmen, Viggos legen und Haken halten). Wenn gar nichts hilft, würde ich mich an die Uni bzw. den PJ-Beauftragten wenden.



  3. #6528
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    Hallo!

    Ohje, da war wohl die stille Post am Werk. Gibt es bei euch eine Ansprechperson, Tutor oder so wo ihr eure Anliegen anbringen könnt?
    Gibt es Zeugen? Keiner hat das Recht eine Person gleich so dramatisch runterzumachen und das noch dazu so offen. Es klingt so also wollte er dir auch noch eine runterhauen.
    Auf alle Fälle solltest du mit jemandem Kontakt aufnehmen, der oder sie für euch Pjler zuständig ist und den Sachverhalt neutral schildern und wenn möglich mit Zeugen.

    Ja es gibt eine Hierarchie, aber euch so zu behandeln das geht gar nicht. Diese Reaktion spiegelt wohl das Klima der Station wieder. Traurig... Vielleicht konnte ich dir da weiterhelfen. Andere kennen sich da bestimmt noch besser aus.
    Das wäre ein Grund für mich, in diesem KH später nicht als Arzt arbeiten zu wollen.
    Der Mensch führe sein
    Leben nicht wie ein
    Würfelspiel, sondern
    er wähle stets vernünftig
    Weg und Ziel.
    -Billy





  4. #6529
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    Diese Situation wäre mir eine sofortige Rückmeldung an das PJ-Büro des Dekanats wert.



  5. #6530
    Diamanten Mitglied Avatar von Miss_H
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    Zitat Zitat von Kandra Beitrag anzeigen
    Diese Situation wäre mir eine sofortige Rückmeldung an das PJ-Büro des Dekanats wert.
    So würde ich es auch machen. Denn das Dekanat ist daran interessiert, dass ihr etwas lernt und nicht nur billige Arbeitskräfte seid. Wie hier schon mal geschrieben, die Situation ganz neutral formulieren.
    Vielleicht gibt es innerhalb des Hauses auch nochmal ein PJ Büro? (Gibt es in größeren Häusern häufiger)
    Willst du denn das Fach machen in welchem du jetzt arbeitest? Ich glaube nicht, dass man sich über PJler erkundigt. Denn die Chefs haben meist keine Ahnung wie die PJler sind und erinnern sich nach 2 Monaten auch nicht mehr an einen.



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