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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #8861
    Registrierter Benutzer
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    19.03.2016
    Beiträge
    771
    Zitat Zitat von Mukopolysaccharid Beitrag anzeigen
    https://www.aerzteblatt.de/archiv/14...ler-bestaetigt

    „Der PJler habe seine Sorgfaltspflicht verletzt, argumentierte Richter Wolfgang Lerch.“

    „Zum Tathergang steht Aussage gegen Aussage“
    Es ist absolut nicht vergleichbar bin einer gerichteten Antibiose, die man dann nach Auftrag i.v. anhängt. Solange du nicht auf die Idee kommst die Tablette in die Viggoöffnung zu stopfen.



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  2. #8862
    Diamanten Mitglied
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    04.08.2012
    Semester:
    5. WBJ Psychiatrie
    Beiträge
    10.735
    Wendy, viele der Beiträge hier führen jetzt schon echt sehr weit weg vom Thema.

    Eine Kolo-/Gastro-Aufklärung ist echt kein großes Ding. Das ist im PJ Standard, und das ist, wie bereits verlinkt, rechtlich abgesichert. Lies sie dir durch, und dann erzähl das, was drin steht, dem Patienten. Genau so wird es nämlich auch nach dem Studienabschluss sein - nur dass du dann nicht mehr die PJler-Karte ziehen kannst. Stell sicher, dass du weißt, welche Risiken relevant sind, stell sicher, dass die Unterschrift des Arztes drauf ist, dann ist alles gut.

    Wenn man irgendwem irgendwas spritzen soll, ist es IMMER eine gute Idee, sich zuerst mal selbst bzgl. Medikament, Patient, Dosierung, Allergien und Applikationsart zu vergewissern. Das sollte ohnehin immer Standard sein, egal ob du PJler oder Arzt bist.



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  3. #8863
    tachykard Avatar von Absolute Arrhythmie
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    Beiträge
    12.348
    Es macht schon Sinn die Zeit im PJ zu nutzen um Dinge unter Aufsicht zu üben, z. B. Aufklärungen von einfachen Routineuntersuchungen, Viggos legen etc. Als Arzt einen Tag nach der Approbation kommt nämlich keiner daher und hält einem das Händchen und erklärt dir, wie man dieses oder jenes macht.
    Ich hab im PJ keine Blutprodukte und keine Chemo angehängt aber oft zugeschaut, damit ich nämlich danach weiß worauf man achten muss. Wer sich allem verweigert (und das auch noch ohne Grund, siehe den link zu Aufklärungen) muss sich nicht wundern, wenn er nachher "im PJ gar nichts gelernt hat" oder im Berufsstart das Gefühl hat nichts zu können.



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  4. #8864
    Registrierter Benutzer
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    Beiträge
    771
    Wenn du als AA auf der Kardio anfängst hast du unter Umständen noch nie ein Herzkatheterlabor von innen gesehen. Du musst aber trotzdem für eine Koronarangiographie aufklären können.



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  5. #8865
    Summsummsumm Avatar von Feuerblick
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    Das PJ ist ja eigentlich genau dafür da, Dinge zu erlernen. Wenn du noch nie eine Gastro-Aufklärung gesehen hast, dann bitte den Assistenzarzt, ihn bei einer solchen Aufklärung begleiten zu dürfen, damit du siehst, wie so etwas abläuft. Ähnliches gilt für andere Dinge. Eine bessere Möglichkeit, wichtige Untersuchungen/Eingriffe/Aufklärungen in geschütztem Rahmen zu erlernen, wirst du nie mehr bekommen.
    Gleiches gilt auch für die Medikamentengabe. Ja, natürlich sollst du wissen, was du da verabreichst und wie du ggf. reagieren musst, wenn der Patient es nicht verträgt. Und ja, natürlich musst du dich vergewissern, dass dieses Medikament für den Patienten angeordnet wurde, wie das Medikament verabreicht werden soll und ob sich in der vor dir liegenden Spritze auch das passende Medikament befindet. Aber Medikamentengaben grundsätzlich zu verweigern ist einfach keine gute Idee. Du bringst dich selbst um den Lerneffekt. Du wirst als Assistenzarzt auch nicht sagen können „Das Medikament kenne ich nicht, das habe ich noch nie verabreicht, das mache ich nicht. Möge der Oberarzt mir das Händchen halten.“ Und wenn wir mal ehrlich sind, muss man bei den meisten Medikamenten nun auch nicht gleich Tod und Teufel fürchten. Die Menschen sterben an vielen Dingen, aber nun auch nicht so oft an einer allergischen Reaktion auf eine Antibiose.

    Alles, was du im PJ lernst, macht dich beim Berufsstart sicherer. Es ist nämlich SEHR gruselig, wenn du plötzlich all die Dinge, vor denen du als PJ Angst hattest und die du verweigert hast, als Arzt eigenverantwortlich durchführen MUSST. Das Gefühl wird nicht besser, nur weil du approbiert bist.
    Warum du als PJ bei einem/einer Zwölfjährigen keine Viggo legen sollst, erschließt sich nicht. Immerhin gibt es Leute, die machen ihr PJ in der Pädiatrie...
    Was das Anhängen von Blutprodukten angeht, so habe ich es (wenn möglich) so gehalten, dass ich PJler erst zum Zuschauen mitgenommen habe und im weiteren Verlauf unter meiner direkten Aufsicht Blutprodukte auch habe anhängen lassen. Dinge, die man einmal selbst gemacht hat, bleiben einfach besser hängen. So ähnlich wurde uns das im PJ auch beigebracht.
    Erinnerung für alle "echten" Ärzte: Schamanen benötigen einen zweiwöchigen Kurs mit abschließender Prüfung - nicht nur einen Wochenendkurs! Bitte endlich mal merken!

    „Sage nicht alles, was du weißt, aber wisse immer, was du sagst.“ (Matthias Claudius)



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