morgens um 4?????????????? bist du in den usa oder wie?
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Hallo,
in der Inneren fand ich v.a. die nachmittags stattfindenden Kurvenvisiten schon gut, denn da wurden die Patienten vernünftig besprochen, und jeder kannte halt alle Infos über die Patienten. Der Sinn, sich täglich mit jedem Patienten zu unterhalten, sei mal dahin gestellt, aber eigentlich habe ich auch die inneren BettVisiten als sinnvoll empfunden. Und auch wenn über die Chefs immer gemotzt wird, von vielen kann man doch was lernen, und die Chefvisiten haben oft auch eine grosse Relevanz (und dienen nicht nur der Show)
Z.zt. mache ich PJ in der Chirurgie, wir habe 60-70 Patienten (davon ca. 10 Icu und viele Tcu), die wir jeden morgen von 4-6Uhr anschauen müssen. Dabei splitten wir uns auf, sonst wäre es nicht machbar. Abends um 6 bis 7Uhr gibts dann noch mal eine Kurvenvisite, die aber max. 40min dauert. Die Aufnahme-untersuchugen macht oft erst der Nachtdienst. Ich kann nicht sagen, dass ich jeden Patienten kenne, und dass ist zumindest für mich kein gutes Gefühl...
Viele Grüsse,
JHS
Da empfehle ich doch mal die Innere in Glarus - dort existierten überhaupt keine CA-Visiten, was ich als sehr angenehm empfunden habe. Ansonsten habe ich oft das Gefühl gehabt, dass bei OAs oder Assis die schnellen Visisten kein bischen weniger effektiv waren als die langandauernden - das Ergebnis war meist das gleiche und dem patienten hat es nicht gestört, wenn es auch mal ein wenig kürzer gedauert hat.
gruesse, die niere
“Don't waste your time on jealousy. Sometimes you're ahead, sometimes you're behind. The race is long, and in the end, it's only with yourself” - Mary Schmich (Chicago Tribune)
Wie stellt ihr euch eine Zeiteffektive Visite vor? meist ist das ja Fachspezifisch aber vielleicht habt ihr Anregungen...
You can`t always get what you want - But if you try sometime you find - you get what you need
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Hi Pünktel,
Danke Dir für das Posting und dafür, daß Du dieses kleine,aber feine Club der visitengeplagten eröffnet hast. Seit Montag gehöre ich nämlich auch dazu.
Der Wechsel von Neuro in die Innere war (und ist immer noch) visitenmäßig ein Schock. In der Neuro haben wir es immer geschafft(selbst bei CA-Visiten) innerhalb von einer Stunde(manchmal auch bedeutend weniger) 20 Patienten zu visitieren, und das OHNE was auszulassen oder Zimmer zu überspringen.
In der Inneren war ich schon am ersten Tag geschockt, daß bei 12 Patienten die Visite gut und gerne mehr als eine Stunde dauerte(näher an eineinhalb Stunden), bei gleicher Qualität wie in der Neurologie. Es kann doch irgendwie nicht mit rechten Dingen zugehen. Da wird erst einmal laaaaange aufs Optiplan geschaut, die aktuellen Laborwerte nachgeschlagen, dann noch lääääääääääänger mit dem Patienten gequatscht(bei gleicher Qualität des Patientengesprächs könnte man bei effektiver Gesprächsführung echt 1/3 der Zeit aufwenden und immer noch gleich schlau zu sein, OHNE den Patienten im Gespräch dauernd das Wort abschneiden oder zusammenschlauchen zu müssen). Dann wird aus dem Zimmer gegangen und erneut in die Laborwerte und dem Optiplan gestarrt, bevor in Sekundenbruchteilen Medikationen und Untersuchungen verändert und/oder neu angeordnet werden, usw. Und bei JEDEM Zimmer das gleiche. Gut, "meine" Assistenten sind zwar gründlich in ihrer Arbeit, aber diese Fixierung auf die Laborwerte, das laaaaange anstarren, die weitschweifigen Patientengespräche.....
Gut, wie stelle ich mir eine effektive Visite vor(oder viel eher, wie ich sie in meinem ersten Tertial erlebt habe):
1. Man versucht, das Gespräch mit dem Patienten straff und auf das "Hauptproblem" orientiert zu gestalten, gibt klare und eindeutige Antworten und läßt sich nicht auf Smalltalks ein.
2. Man muß nicht jedesmal auch die Kurven und die aktuellen Laborwerte "mitvisitieren". Das kann man auch ruhig VOR oder NACH der Visite machen(je nach Tageszeit), und es ist durchaus vertretbar in etlichen Fällen, nicht so pingelig zu sein(okay, je nach Erkrankung und Patientenzustand ist sowas unabdingbar, und das sehe ich ein, aber muß es IMMER und JEDEN Tag sein? Meiner Meinung nach, in den meisten Fällen nicht unbedingt). Oder ruhig mal auch separat eine Kurvenvisite machen.
3. VOR der Visite schon die Eventualitäten im Kopf zu haben(was ordne ich beim Herrn X an, was tun, wenn Frau Y schon wieder mit ihren Blutzucker-Werten durch die Decke geht), oder einfach sich fitmachen und nicht immer ellenlang in der Akte nachschlagen oder auf die Laborwerte und die Kurve zu starren. Wenn man schon vor der Visite im Kopf fit und vorbereitet für die Patienten ist, spart das auch Zeit. Und es ist auch eine gewisse Geste der Höflichkeit den Patienten gegenüber(meine persönliche Meinung)
Naja, das war es von mir.
Tom