Panik vorm Blutabnehmen

[sissy_81]

Hi Leute!

Also, hier braucht mal ein etwas verzweifelter Studi etwas Zuspruch, wäre auch wirklich sehr verbunden für jeden Rat/Tipp...!

Kurze Beschreibung der Situation:
1. famulatur: nur zugeguckt, nix gelernt
2. famulatur: beim hausarzt, durfte ein paar Mal Blutabnehmen, war nett, aber keine routine
Allgemeinarztpraktikum: hatten ein anderes Blutabnahmesystem, keiner hat mir irgendwas gezeigt/erklärt, hab natürlich prompt daneben gestochen und die ganze Woche hat entweder der Arzt oder die Helferinnen einen zur Sau gemacht, war wirklich übelst, stand da echt oft mit Tränen in den Augen

Ja, und das Ende vom Lied ist, dass ich jetzt total Panik vorm Blutabnehmen hab, schon allein wenn jemand das Wort *Apocath* verliert, geht mein Puls hoch und dementsprechend gering sind auch meine Trefferquoten. Heut war der erste Tag der neuen Famulatur, soweit sind eigentlich alle recht nett, aber ich hab das Gefühl, ich krieg das einfach nicht gebacken...

...ging das vielleicht irgendjemand von Euch auch so? Gibt es noch Hoffnung für mich? Wäre einfach über ein paar Erfahrungsberichte sehr sehr dankbar, weil heut abend bin ich einfach nur maximal gefrustet und auch etwas verzweifelt.....

Vielen Dank und sonst noch nen schönen Abend!

[entepaula]

Hallo sissy,
du klingst wirklich sehr verzweifelt. Ich glaube du solltest dich auf keinen Fall unterkriegen lassen. Ich kann das auch noch nicht so toll mit dem Blutabnehmen, besonders bei alten Menschen... Doch damit ist es nun mal leider so, wie mit fast allen praktischen Dingen. Man muss üben, üben und nochmals üben.
Falls du glaubst du weißt eigentlich noch nicht so genau wie du das machen sollst, dann frage einfach nochmal einen Arzt und sage, er solle es dir zeigen und du würdest gerne üben.
Ansonsten trau dich einfach. Schnapp dir die Blutentnahmen die für den Tag anstehen und versuch einfach dein Glück. Es kann ja nicht viel passieren.....
Das wird schon mit der Zeit.
Kopf hoch, wir waren doch alle am Anfang etwas unsicher - bzw. bin ich´s irgendwie auch immer noch!

Liebe Grüße
entepaula

[Honigkaefer]

Tja ich kann Dich da nur zu gut verstehen.

Richtig gelernt habe ich es erst in meiner letzten Famu wo man zu mir gesagt hat, mach es als wärest Du der einzige Arzt auf der Station, denn die Zeit wird kommen. Also, wenn Du daneben stichst, stech nochmal. Nicht gross kommentieren und vor allem nicht verunsichern lassen. Alles halb so wild... und auf einmal funktioniert alles ganz plötzlich ganz prima.

Kopf hoch

[Rico]

Genau!

Wenn's nicht klappt ist grundsätzlich der Patient schuld: Rollvenen, Platzvenen, dicke vernarbte Venenwände... haben sich alles Leute ausgedacht, die beim Blutabnehmen danebengestochen haben.

Wenn's nicht klappt, einfach "Ah, Rollvenen" oder sowas sagen (schnelle Diagnosen begeistern v.a. ältere Patienten und untermauern die eigene Kompetenz).
Wenn dann endlich das Dingen drin ist, dann sagen "Bei Ihnen muß man halt mit ein paar Tricks arbeiten" (--> weitere Untermauerung der Kompetenz ).
So bringt man das Kunsstückchen fertig, daß selbst ein total durchlöcherter Patient mit nem Riesenhämatom sich optimal behandelt fühlt.

[Dedi]

Falls Du nun auf einer Inneren bist habe ich keine Zweifel, dass Du in vier Wochen richtig gut Blut nehmen kannst Wichtig ist es nicht den Mut zu verlieren. Ruhig ein und denselben Patienten dreimal stechen bis es klappt. Und am Anfang ist es auch ganz normal, dass man zwei oder drei Versuche braucht bis der Abbocath sitzt. Immer fleißig zustechen...