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  1. #1
    Medi-Learn Repetitorien Avatar von MEDI-LEARN
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    Hier die Frage:
    "Ärztliches Handeln soll unabhängig von der Person des Hilfesuchenden zuteil werden. Jede Person soll nach gleichen Grundsätzen ärztlicher Kunst beahandelt werden: Welche der von T. Parsons formulieten ärztlichen Rollennorm wird mit diesem Postulat angesprochen?
    A affektive Neutralität
    B Altruismus und Kollektivitätsorientierung
    C funktionale Spezifität
    C universalitissche Orientierung
    E Zweckmäßigkeit und Humanität"

    Der erste Satz dieser Fragestellung
    "Ärztliches Handeln soll unabhängig von der Person des Hilfesuchenden zuteil werden" spricht eher für (A), jedenfalls nach SIEGRSIT, nach LANG&FAllER kann man aber auch D annehmen, wenn man universalistische Orientierung mit UNIVERSALER HILFSBEREITSCHAFT GLEICHSETZT.

    Legt man jedoch die Betonung bei dieser Frage auf: "JEDE Person soll nach gleichen Grundsätzen ärztlicher Kunst behandelt werden" könnte man für (B) nach (Siegrist und Lang&Faller) argumentieren.

    Bei dieser Frage haben wir sehr lange diskutiert und würden auch für die von uns vorgeschlagene Lösung ( A) die "Hand nicht ins Feuer legen".
    Was man sicher sagen kann: C und E kommen nicht als Lösung in Betracht.

    Das Problem ergibt neben der recht weitgefaßten Formulierung in der Frage selbst auch aus dem Umstand, dass in unterschiedlichen Lehrbücher Parsons unterschiedlich interpretiert wird:

    Nach SIEGRIST (S. 239, 240) hat Parsons die Rollennormen wie folgt beschrieben:
    "Ärtzlichen Handeln soll affektiv neutral sein: Die Ausübung beruflichen Wissens und Könnens soll ohne Behinderung durch persönliche Vorlieben und Gefühlsregungen des Artzes erfolgen. ....
    Ärztliches Handeln soll funktional spezifisch sein: Es soll innerhalb der ihm zugeweiesen Grenzen bleiben ...
    Ärztliches Handeln soll von einer Kollektivitätsorientierung und von einer universalistischen Einstellung geprägt sein: Nicht das eigene z.B. finanzielle Interesse soll im Vordergrund stehen ..."


    LANG FALLER(S. 296) unterscheidet in diesem Zusammenhang folgende Begriffe:
    "Universale Hilfsbereitsschaft: Unabhängig von Geschlecht, Alter Religion, Rasse ... hat der Arzt zu helfen
    Affektive Neutralität: ... dass ... persönlichen Zu- wie Abneigungen ... keine Rolle spielen
    Funktionale Spezifität: Der Arzt sich auf seinen spezifischen Ärztlichen Auftrag beschränkt
    Uneigennützigekeit (Altruismus): Das Ziel ärtzlichen Handelns ist das Wohl des Patienten. Der Arzt hat dem Wohl der Gesellschaft gemäß zu handeln (Kollektivitätorientierung)
    fachliche Kompetenz: ..."
    Hier werden Altruismus, Uneigennützigkeit und Kollektivitätsorientierung in einem Zusammenhang genannt.

    WIKLER BISCHOFF NOVAK geben die Rollenerwartungen von Parsons wie folgt wieder:
    "affektive Neutralität
    universalistische Hilfsbereitschaft
    Altruismus
    Kompetenz
    funktinale Spezifität"

    Viel Erfolg

    MEDI-LEARN
    Geändert von MEDI-LEARN (18.08.2001 um 18:18 Uhr)



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  2. #2
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    Hallo,
    also erstmal hatte ich mich gestern auch für D entschieden und war daher über Lösung A ziemlich verwundert. Das kommt daher, weil ich (wie wahrscheinlich die meisten anderen auch) mit der Schwarzen Reihe gelernt habe, und hier im Lerntext IX.1 steht, dass sich die "affektive (gefühlsmäßige) Neutralität" auf den Einfluss von Sym- bzw. Antipathie auf die ärztliche Hilfeleistung bezieht, und dass "Universalität" bedeutet alle Patienten gleich zu behandeln 'ungeachtet ihrer sozialen Stellung und persönlichen Eigenarten'. Da kann man wirklich drüber streiten, worauf die Fragestellung denn nun wirklich zielt.
    Daher bin ich der Meinung, es sollten beide Lösungen A und D gelten, oder die Frage aus der Wertung genommen werden.



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  3. #3
    Guest

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    Richtigerweise kennzeichnet affektive Neutralität so was wie Sympathie, also gefühlsmäßige, eher spontane Dinge. In der Aufgabe ist aber von Grundsätzen ärztlicher Kunst die Rede, was mit Affekten nichts zu tun hat, sondern die Unabhängigkeit der Behandlung des Patienten von grundsätzlichen Dingen wie Rasse, Schicht usw. bezeichnet. Daher dürfte D recht sicher richtig sein.

    Schöne Grüße aus Bochum



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