Nicht falsch verstehen, macht natürlich trotzdem Spass Aber parallel mit semi-Doktorandenstatus ein Experiment in kürzester Zeit durchjagen und gleichzeitig für alle Leute im eigenen und angrenzenden Projekten ansprechbar sein UND dann noch von den ebenfalls knietief in Arbeit steckenden TA dankbar mit diversen Routineaufgaben überhäuft werden, weil, ach, schön dass du mal wieder da bist, du kannst das ja, cool das endlich mal jemand da ist der mir x und y und z abnehmen kann kann wirklich mal in Arbeit ausarten, so dass ich mich tatsächlich schon nach wenigen Tagen dabei ertappt habe, mich auf den nächsten "nur-OP" Tag zu freuen, so zur Entspannung zwischendurch.
Zanza, ja, bei uns (Uni, Anästhesiologie) ist das so, dass diejenigen, die Bock auf Forschung haben, grundsätzlich auch dafür freigestellt werden. In der Regel aber erst nach Abschluss der eigenen Promotion und auch abhängig davon, wie die obere Etage zu deinem Projekt steht.
Naturgemäß ist es schon so, dass Labortage die ersten Posten auf dem Wochenplan sind, die fallen, falls es personalmäßig unerwartet eng wird. Finde aber grundsätzlich ok, dass Patientenversorgung Priorität hat. Praktisch wird schon auch darauf geschaut, was die Person gerade so macht und ein Tag "einfach mal nur so um bei den Doktoranden mal wieder nach dem Rechten zu schauen" wird wahrs. eher gefährdet sein, als wenn man konkret an etwas arbeitet, was man zu einer bestimmten Frist abgeschlossen haben muss.
In welchem Umfang man Labortage bekommt variiert stark. Manche werden projektbezogen immer wieder mal für ein bis zwei Wochen am Stück freigestellt, andere haben konstant so ungefähr einen Labortag pro Woche zur Doktorandenbetreuung etc.
Ich hatte jetzt mal für ca. einen Monat je 3 Tage Labor pro Woche weil ein paar Vorversuche/Proof of Principle-Sachen für einen DFG-Antrag möglichst schnell laufen mussten und keine unserer Vollzeit-Labor-Kräfte die Methode beherrschte und eine davon bzw. einen Doktoranden da erst einzulernen zu lange gedauert hätte.
Praktischerweise war die Nachfolgedoktorandin meines Diss-Projektes während der Zeit auch mit ihren Versuchen zugange, so dass ich zeitgleich auch noch auf sie aufpassen konnte. Am Ende habe ich dann noch den Doktoranden, der das Projekt letztlich machen soll, angelernt, perspektivisch soll ich den nun auch weiter mitbetreuen und werde dafür hoffentlich auch in Zukunft immer mal wieder einen Labortag bekommen.
Ich kann mich bislang nicht beklagen (auch wenn ich in der Zeit auch den einen oder anderen Spätdienst nutzen musste, um vorher noch mal eben schnell was im Labor fertig zu machen). Es ist aber leider auch bei uns sehr abhängig vom guten Willen der Vorgesetzten und keineswegs so, dass einem eine bestimmte Anzahl an Tagen pro Zeitabschnitt zustehen würde. Finde es so aber immer noch besser als in manch anderer universitären Abteilung, wo Forschung grundsätzlich etwas ist, was in deiner Freizeit stattfindet, bzw. bei den normalen täglichen Aufgaben noch irgendwo dazwischengequetscht wird. Wenn man seinen Labortag erstmal angetreten hat, wird man in aller Regel auch wirklich in Ruhe gelassen. Mal abgesehen davon, dass man natürlich der bevorzugte Kandidat ist, der an dem Tag dann auch Studentenunterricht halten darf