Der Typ ist auch ne Nervensäge...
Erinnerung für alle "echten" Ärzte: Schamanen benötigen einen zweiwöchigen Kurs mit abschließender Prüfung - nicht nur einen Wochenendkurs! Bitte endlich mal merken!
„Sage nicht alles, was du weißt, aber wisse immer, was du sagst.“ (Matthias Claudius)
Hirschhausen ist ein - wie ich finde, maßlos überschätzter - Comedian, der zufällig mal Medizin studiert hat und in den 90ern sein AiP gemacht hat. Soweit ich weiß, hat er nie ernsthaft als Arzt gearbeitet, das heißt seine spezifische medizinische Erfahrung, so begrenzt sie ohnehin sein mag, ist über 20 Jahre alt, und zur heutigen Versorgungsrealität und dem medizinischen Kenntnisstand hat er wohl wenig mehr als nichts beizutragen. Zur Spezialfrage "Hirntoddiagnostik" hat er sowieso schon mal keinen Plan.
Aber er ist halt medienkompatibel und kann sich gut verkaufen, und dann denkt die Journaille halt "Oh. Comedian. Cool. Lustig. Da bleiben die Leute dran. Und hey, er ist auch Arzt, also muss er Ahnung haben."
Nein. Hat er nicht. Und ich finde, das merkt man auch immer, wenn er über medizinische Fragen redet. Dass er entweder kilometerweit aus der Materie raus ist oder von Anfang an nie auch nur näherungsweise in der Materie drin war.
Lauterbach ist halt Berufspoltitiker, und dass er formal auch Arzt ist, dürfte er ganz bewusst ausgenutzt haben, um sich in der Nische Gesundheitspolitik breitzumachen. Interessant finde ich, dass Lauterbach in seinem Leben wohl keine Sekunde wirklich ärztlich tätig war. Die Approbation hat er wohl erst 2010 beantragt, wahrscheinlich als ihm klar wurde, dass es ihm politisch sehr von Nutzen sein dürfte, wenn er öffentlich sagen darf, dass er ja auch Arzt ist.
Auch Lauterbach hat von der tatsächlichen ärztlichen Tätigkeit keinen blassen Dunst, und auch ihm merkt man das bei jeder Gelegenheit an. Und meiner Meinung nach ist das bei ihm nicht Unwissen, sondern Ignoranz. Sein Status "Arzt" dient ihm nur dazu, in der politischen Debatte mehr Einfluss geltend zu machen.
Diese Frau Manzei ist auch eine totale Katastrophe. Sie argumentiert da öffentlich im Fernsehen mit nachweislich falschen Dingen, und weil Anne Will und ihre Redaktion selbst keine Ahnung von der Materie haben, bleibt dieser Schwachsinn auch noch unwidersprochen. Und demnächst wird es wieder heißen "Ich lehne Organspende ab, denn beim Hirntod bin ich ja noch nicht wirklich tot, das hab ich bei Anne Will so gesehen".
Aber gut. Soweit ich das sehe, ist sie vor zwanzig Jahren mal Krankenschwester gewesen, und das heißt, auch sie hat keine Ahnung davon, wie sowas heute aussieht. Und wenn ich mir anschaue, wie sie in dieser Sendung argumentiert, rollen sich mir die Fußnägel auf. Grauenvoll.
Aber gut. Anne Will ist halt eine von diesen "Ich muss alle Seiten zu Wort kommen lassen, sonst ist das kein ausgewogener Journalismus"-Dilettantinnen.
Und das heißt, sie bietet noch der absurdesten These Raum, nur damit ihr hinterher keiner vorwirft, sie habe unausgewogen gearbeitet.
Weil sie "unausgewogenen Journalismus" und "Falschbehauptungen auch einfach mal korrigieren" nicht auseinander halten kann und will.
Es gibt so viele echte, hervorragende Experten, die Anne Will hätte einladen können.
Aber die wären natürlich weniger unterhaltsam als ein Berufskomiker, ein Berufspolitiker und eine ehemalige Krankenschwester, die unsäglich melodramatisch ihre eigenen 20 Jahre alten "Erfahrungen" verklärt.
http://www.spiegel.de/karriere/europ...a-1227494.html
Mal sehen, wie das weitergeht.
"Dum spiro, spero"
Cicero