Treffpunkt für gestresste Assistenzärztinnen und -ärzte

[epeline]

Genauso geht es mir auch gerade. Kaum zu glauben, wie schnell 2 Jahre rum gingen und jetzt steht schon wieder alles auf Veränderung. Und diesmal so völlig ins Ungewisse nach einem 7-Min-Vorstellungsgespräch im September, wo der erste Satz lautete "Eigentlich haben wir keine Stelle" und der letzte Satz "Also eigentlich haben wir keine Stelle, ich versuch mal, was zu organisieren .... wir melden uns ....". Keine Hospitation, kein Gespräch mit Assistenten (Gespräch war 17 Uhr), dafür immerhin Tarifvertrag und elektronische Arbeitszeiterfassung und kompletter Umzug in ein neues Bundesland. Ganz überraschend kam dann Zusage mit Vertrag im November und seitdem hab ich eigentlich nix weiter von denen gehört, außer dass sie unterschriebenen Vertrag bekommen haben. Naja, wollt auf alle Fälle mal wieder "Hallo" sagen, ein paar Namen kommen mir hier ja doch noch bekannt vor

Wieso und warum wechselst du?
Bei mir ist es ja das Heimatkrankenhaus, in dem ich bereits Schülerpraktika, Pflegepraktika und Famulaturen gemacht habe. Daher nicht so viel neues. Nur die Kinderstation kenne ich eben noch nicht direkt. Allerdings arbeitet ein Ex-Kollege schon dort.
Wie gesagt, momentan meldet sich dauernd das schlechte Gewissen

[Fr.Pelz]

Boah was warn das gerade fürn mega-Scheiß-Dienst?
Erst wollte ich ein gedeckt rupturiertes Aortenaneurysma ins Zentrum verlegen: ging nicht! Die haben mir den einfach nicht abgenommen. Unser Gefäß-OA hat gesagt, der Patient muss da hin, hier hat er keine Chance und die nehmen den nicht! Musste dann den Gefäß-Hintergrund anrufen, der reinkommen musste und dann auch nochmal 20min mit denen telefoniert hat. In der Zeit wurde der Patient mal kurz hypoton, es wurde schlechtwettriger, was den Hubi-Transport gefährdete...ey...und diese ganze Verzögerungstaktik ("Können Sie nicht die Bilder auf CD mitm Taxi schicken?" - Na klar 120km!) hat echt den Patienten gefährdet. Und dann hatte ich diese ganz Aktion endlich hinter mir, es stauten sich natürlich schon die Patienten, weil der Kollege auch gerade eine Verlegung organisieren musste (Das machen wir als Quasi-Maximalversorger echt selten, nur heute 2 gleichzeitig...) und stauten sich, auch Kinder - und da geht der Kollege erstmal gemütlich essen - woraufhin die Schwestern dann die Pädiater bitten uns 2 Kinder abzunehmen- echt peinlich. Immerhin hab ich noch ne Grünholz-Fraktur rausgefischt, aber wer weiß, wieviel ich heute übersehen habe. Es gab ja auch noch das übliche Chaos aus agitierten Dementen, gestikulierenden Ausländern und totalen Eiern (Ist es eine ICB? Nein eine GIB!)

Achja - und zwischendurch bekomme ich noch Nachrichten von meinem Mann aufs Handy, der mit den Kindern verzweifelt.
(Dass ich nur 4h geschlafen habe und nichts gegessen außer einem Stück Kuchen, ist da sozusagen viertrangig.)

[Trianna]

Das klingt sehr bescheiden, Frau P.

Gibt es irgendeine Stellschraube, an der man generell drehen kann? Stundenreduzierung, Kindefrau oder sonst wie?

Hoffe, es wird besser bald!

[CYP21B]

Bei uns war jetzt der erste Tag mit richtig schönem Wetter und dann ist heute gleich die Notaufnahme aus allen Nähten geplatzt. Glaub soviele Patienten wie heute hatte ich den ganzen Rest der Woche nicht (war die letzten Tage ziemlich gechilled )

[MissGarfield83]

Hatte heute mal einen richtig netten Tag mit gutsitzenden Plexen bei nicht so einfachen Schallbedingungen, gut gemeisterten Intubationsproblemen ( Intubierbar nur mit C-Mac, langem Spatel und darunter keine richtig gute Sicht - aber mit Führungsstab hab ich ihn dann doch versenkt ) und lob von der OÄ für die Einleitung beim wirklich , wirklich kranken pat, der danach eine unproblematische Narkose geboten hat. Zu alledem auf dem Nachhauseweg liefen mir noch Angehörige eines Pats über den Weg, die sich für meine Arbeit bedankt haben. Heute bin ich einfach mal nur zufrieden mit meinem Tag.

So kann ein freies Wochenende doch anfangen ...