Treffpunkt für gestresste Assistenzärztinnen und -ärzte

[Kackbratze]

CHAOS! Aaaargh.

[Fr.Pelz]

Fr. Pelz das klingt spannend und so Seltenere Ops oder Prozeduren sind einfach auch interessant.
War das ein Aorteaneurysma, was ihr behandelt habt?

Ja genau. So selten machen wird das gar nicht, Donnerstag sind wieder 2 geplant, aber ich hatte es nie vorher gesehen und mir auch nicht so recht vorstellen können.

Ansonsten bin ich noch nicht so richtig in der Gefäßchirurgie angekommen. Viele Eingriffe sind die x-te Revision, es wird improvisiert und rumgebastelt, man muss sich bei jedem Patienten merken um welches Bein und um welches Gefäß es geht und wie die anderen Arterien so aussehen. Da ist die Viszeralchirurgie doch ein großes Maß standardisierter. Gottseidank gibt es 2 gute Oberärzte und 3 Fachärzte, soviel Kompetenz hatte ich noch nie geballt auf einer Station.

Kackbratz, was ist bei dir los?

[WackenDoc]

Meine speziellen Freunde der DRF
Nachdem mir im Frühjahr schon vorgeworfen wurde, dass ich gar keinen Befreiungsantrag gestellt hätte und dabei rausgekommen ist, dass die Unterlagen noch in der Clearingstelle rumschimmeln, hab ich heute mal rumtelefoniert- natürlich immer keiner zuständig. Aber ich hab´s geschafft- Clearingstelle hat 2 Verfahren endgültig abgeschlossen. ABER: Sie wussen angeblich nichts davon, dass die Minions von der Befreiungsstelle den Bescheid brauchen. Also die Befreiungsminions- die mich ja an die Clearingstelle verwiesen hatten- zurückgerufen, wie das sein kann. "Aber es muss doch erstmal das Clearingverfahren abgeschlossen sein"- Ähm, zwei Sätze zuvor hab ich Ihnen erklärt, dass das Verfahren abgeschlossen ist. Wieso weiss die Clearingstelle nicht, dass SIE die Unterlagen brauchen und wiese fälen IHNEN das nicht auf, dass die Unterlagen nicht kommen". Oh, da muss ich erst die Akte suchen, wir haben so viele davon...
Argghhhhhhhhh.
Also nicht dass mir die Befreiung irgendwas bringen würde. Die Auftraggeber beschäftigen mich ja so oder so nicht.
Und nein, die GKV bekommt auch nichts von mir- die wollten mich nicht und ich bin seit mehr als einem Jahr privat versichert.

[jw]

Es gibt Arzt-Arzt Kombinationen im Dienst, die scheinen das Chaos magnetisch anzuziehen.
Hatte mit einer ganz jungen Kollegin Dienst. Ich glaube es ist ihr 4. Nachtdienst. Sie hat innerhalb von 6 Stunden 10 Patienten aufgenommen.
Und dann immer eher komplexere Fälle. Habe ihr dann geholfen.
2 Jahre mit Tabletteningestion hypoton und somnolent, Eltern sprechen nur Farsi.:fjalla:

11 Monate alter Diabetiker, kleiner Buddha mit versteckten Venen und Pyelonephritis. Eltern begrüßen einen schon völlig genervt mit Krankenhauskoller und den Worten ' der hat schlechte Venen und die Diabetologin hat das letzte mal mit Ach und Krach Blut aus dem Fuß bekommen.'
Wohlgemerkt ist die Diabetologin eine sehr fähige Oberärztin, die sehr gut Zugänge legt. Aber man nimmt ja alle sportlichen Herausforderungen an.

Ein 13 Jähriger, der kifft,Alkohol trinkt und Bodybilder werden möchte mit Kardiomyopathie.

Ein Fieberkrampf Eltern sind typische Impfgegner. Kind nicht geimpft, Veganer. Antibiotika werden abgelehnt. Beim Braunülen legen fragt die Mutter gleich, was das für Zeug ist, was wir da reinspritzen. Kochsalz eben. Hätten vielleicht sagen sollen. Alle Impfungen, die das Kind bisher noch nicht hatte.
Dann die Diskussion, dass sie heimwollen, aber nicht gegen ärztlichen Rat. Da gibt's bei mir echt keine Diskussion. Wer mit dem Rettungswagen kommt, hat gebucht. Darf gegen ärztlichen Rat gehen. Aber sie wollen lieber ewig diskutieren. Um dann nachts um 3 Uhr gegen ärztlichem Rat zu gehen.

Dienste sind toll...nicht!?

[RocuRoNium]

@jw
Ich gratuliere mir gerade, dass ich Pädiatrie nie in Betracht gezogen habe (obwohl man solche Horrorgeschichten vermutlich in fast jedem Fach hat)