Ich weiß auch nicht, wieso ich imme das Glück habe, in Kliniken zu geraten, die in Schieflage sind. Hier kocht gerade die Gerüchteküche dermaßen hoch, was die Zukunft der Klinik angeht. Selbst Patienten sprechen schon Kollegen anderer Fachrichtungen an, was denn bei uns los sei und wie es weiter gehe. Das bleibt natürlich auch nicht den Niedergelassenen verborgen. Das Personal ist ebenfalls ziemlich unzufrieden. Ich fühl mich ja eigentlich wirklich wohl in dem Laden. Die Kollegen von der Pflege und Ambulanz sind echt toll! Da arbeite ich sehr, sehr gerne mit zusammen. Und ich höre eigentlich auch ständig "oh, du bist heute für uns zuständig? Geil, dann werden die Sachen wenigstens erledigt". Klingt ja an sich schön, aber ich merke, dass ich mehr und mehr zur Motzkuh werde, weil ich keine Lust mehr habe, für jeden Scheiß zuständig zu sein, den andere liegen lassen oder der aufgrund von Scheiß-Organisation von ganz oben anfällt. An sich mag ich ja auch meine Kollegen, aber irgendwie fühl ich mich zunehmend ausgenutzt von denen, weil ich deren liegen gelassene Kacke erledigen darf. Ich kann das einfach nicht auch so liegen lassen, dafür ist mein Bedürfnis nach Ordnung (zumindest im Beruf ) offenbar zu groß.
Praxis (wenn, dann als Angestellte) war zwar nie wirklich mein Begehr, aber ich denke, es wird über kurz oder lang darauf hinaus laufen.