Treffpunkt für gestresste Assistenzärztinnen und -ärzte

[Echinococcus]

Wow, tatsächlich gibt's im Thread auch mal Themen, die mich auf beruflicher Ebene tangieren! Stark!

Deshalb meine 2 Cents aus der Sicht der Hygiene:

#Klimaanlagen:
Ich selber bin auch der Meinung, dass wir viel zu wenig Umluftkühlgeräte und Splitanlagen in den Kliniken haben. Die Dinger müssen dann aber auch vernünftig konstruiert sein und ins gesamte Konzept der Klinik mit integriert sein.
Wir überwachen bei uns natürlich alle Geräte die vorhanden sind, und gelegentlich sind die Befunde dann....nicht sehr lecker.
Ich durfte letztens auf der Stroke die Klimaanlagen dicht machen, weil wir "suboptimale" Befunde hatten. Nach Beratung mit meinem CA und den Kollegen von der Stroke haben wir uns entschieden, die Geräte wieder anzuwerfen, da die Temperaturen aktuell eine höhere Gefahr für die Patienten dargestellt haben.
Unser Lieblingstroll Escitalopram hat hier mal wieder schöne Märchen erzählt, das Problem sind nämlich nicht die Lamellen sondern die Kondensatwanne, und tatsächlich läßt sich die bei unseren verbauten Modellen nicht säubern (da rollt man dann echt mit den Augen und fragt sich, wer sowas konstruiert), ohne das ganze Ding auseinanderzunehmen (utopisch). Dort sind es dann auch nicht primär Legionellen, sondern tatsächlich Schimmel, der uns Ärger macht. Chefchen hatte dann zum Glück eine richtig tolle Idee zur Sanierung der Anlagen, bin gespannt wie gut das funktioniert.

# Kittel:
Langärmlige Kleidung gehört nicht in den normalen Patientenversorgungsbereich (ausgenommen natürlich Schutz vor MRE etc.). Kittel gehören genauso abgeschafft wie langärmlige Hemden. Den Status als Grundlage für die Arbeitskleidung von Medizinern zu nehmen ist echt ein schlechter Witz. Langärmlige Kleidung trägt nachweislich mehr MOs auf sich, dazu hab ich gerade vor einer Woche wieder ein Paper gelesen. Die Problemen mit korrekter Händedesinfektion kommen noch dazu. Bei uns gibt es den Kampf auch noch, aber Anweisung ist: die Ärzte haben, bis auf den CA, keine Kittel zu tragen sondern im Kassack zu arbeiten. Alles andere ist auch stures Beharren auf den Status. Da die Funktionskleidung auch oft sehr bequem und luftig ist und man sie nach jedem Dienst wechselt ist es im Sommer auch viel angenehmer als private Jeans und Hemden zu tragen.

Ich würde aber sowieso kündigen, wenn jemand von mir verlangen würde auf Arbeit ein Hemd oder sogar eine Krawatte zu tragen. Das wäre mir kein Job der Welt wert

#Bummelfamulant
Ich hab mich damals echt unter Wert verkauft. Ohne einen einzigen Cent zu sehen musste ich selber ne tropenmedizinische Ambulanz schmeißen solange der einzige andere Arzt dort halbtags in der Inneren Sonos gemacht hat. Und eure Spätzeken bekommt auch noch 500 Tacken fürs Nichtstun. Not cool.

[Tarwah]

gelöscht

[jinkxed]

Ich hatte als PJlerin mal Blockpraktikanten, die sich immer verkrümelt haben und auch leere Blutröhrchen ins Labor gegeben haben, weil sie keinen Bock hatten es abzunehmen und ich dann Mittags nochmal bei allen Blut abnehmen musste.

Alter waaas, auf solche Ideen muss man erstmal kommen. Völlig neue Arbeitsmethoden bahnen sich mir an fürs letzte Tertial

[Hoppla-Daisy]

Huiiiiiiii, da bin ich doch gerade mal im Patientenzimmer während der Visite kollabiert. Hab‘s gerade noch geschafft, mich so zu einem Viertel kontrolliert auf den Boden zu schmeißen. Holla, das ist mir ja ewig nicht passiert! Das letzte Mal bei hypertensiver Totalentgleisung. DAS war jetzt das totale Gegenteil...

[Muriel]

Ich hoffe, Du bist sofort wieder aufgestanden, hast zehn Liegestützen gemacht, um den Kreislauf anzukurbeln, um auch ja Deinen Dienst gleich machen zu können! Enttäusch mich bitte nicht, Daisy, dass Du noch so was wie Vernunft und Verantwortung der eigenen Gesundheit gegenüber entwickelst!