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Zitat von
mbs
Es gibt auch Konzepte dass ein Hintergrund für mehrere Standorte verfügbar ist. Scheint mir auch ein sehr gutes Modell zu sein; an qualifiziertem Personal dürfte es ja am ehesten scheitern, denn einen OP-Saal und ein CT gibt es selbst an den meisten kleinen Kliniken.
Stimmt. So läuft das auch in der Neuroradiologie in Bayern. Da fliegen die Docs incl. Pflegekraft und vollständigem Kathetermaterial etc. mit dem Hubschrauber zum Patienten. Die Docs sind selbstverständlich auch in die entsprechenden Angioanlagen zuvor eingewiesen worden und vom Zeitablauf läuft das so dass ab dem Zeitpunkt der Indikationsstellung die Anästhesie des Hauses schonmal alles vorbereiten kann incl. Narkose und der Neuroradiologe dann kommt und mit seinen eigenen Materialien das Problem behebt.
Kann man machen. Dann mach ich mir einen mobilen Bus mit OP-Sieben, Kathetern, Ballons, Stents, Stentgrafts, Prothesen usw.. nehm mir aber auch eine entsprechende OP-Pflege mit und fahr in andere Häuser zum operieren. Als Gefäßchirurg in ein Haus zu kommen das keine eigentliche Gefäßchirurgie hat ohne Pflege die sich damit auskennt ohne Material vor Ort... ich würd es ... nicht wollen.
Zitat von
Evidence based
Und ja, natürlich muss die Verfügbarkeit von Herzkatheterlaboren, Stroke Units etc gewährleistet sein. Aber das ist in dem aktuellen System außerhalb von Großstädten ja eben häufig nicht der Fall. Um Notfälle ging es mir primär auch nicht, ehr um planbare, größere Eingriffe.
Und genau das sehe ich wiederum kritisch: wenn man Notfälle behandeln soll dann muss man dies auch in der Routine üben. Eine Carotis-TEA bei akutem Verschluss wo es eben auch wiederum um time is brain geht sollte man mittels "normaler" Carotis-TEAs geübt haben. Die Versorgung einer rupturierten Aorta sollte man bei intakten Aortenaneurysmata geübt haben. Verbietet man eines davon werden sowohl die Materialen dafür (ok, bei Carotis braucht es nicht so viel) als auch die Expertise abgebaut, auch wenn man postulieren kann dass die Expertise vielleicht niedriger als in High-Volume-Zentren ist.
Spannend in der Gefäßchirurgie: in Studien wurden statistisch optimale jährliche Fallzahlen von 13 bis 16 für offene Aorten herausgefunden, die High-Volume-Zentren waren hier sogar schlechter! Aber gefordert werden in der gleichen Publikation einfach mal 30. Evidenz? Null. Hauptsache den kleineren Zentren mit der idealen Zahl und niedrigen Komplikationsraten mal ans Bein gepisst.
Zitat von
Valoron
Das hört sich ja abenteuerlich an: Ein Patient kriegt eine Intervention, wird verlegt in ein kleineres Krankenhaus und dort treten dann Komplikationen auf, die eine Rückverlegung notwendig machen.
Das gibt es schon. Nennt sich "heimatnahe Rückverlegung" und wird von Uni-Kliniken gerne mal gemacht...